Velbert. IPads werden eingerichtet und an Schulen geliefert. Die Schulleitungen entscheiden, wer die Geräte dringend benötigt. Schulen werden verkabelt.

Rund 800 Tablets für Velberter Schüler sind da, werden momentan von einer Fachfirma mit den nötigen Programmen versehen und sollen dann schnell an Velberter Schulen und deren Schüler ausgeliefert werden. Dies erklärte Dezernent Gerno Böll jetzt im Ausschuss für Schule und Bildung. Im Mittelpunkt der Sitzung stand die Digitalisierung an den Velberter Schulen.

Kritik an den Geräten

Die Lehrer wurden bereits vor einigen Wochen mit IPads ausgestattet, die Schüler sollen nun rasch folgen. Dies ist umso wichtiger, als der Distanzunterricht zumindest für die weiterführenden Schulen noch wochenlang weiter geht. Damit verfüge jede Lehrkraft über ein Gerät mit Kamera und Mikrofon, somit sei die Organisation von Videokonferenzen möglich.

In den Schulen müssen kilometerweise Kabel verlegt werden, damit alle Räume über WLAN verfügen.
In den Schulen müssen kilometerweise Kabel verlegt werden, damit alle Räume über WLAN verfügen. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Allerdings stoßen die Geräte nicht nur auf Gegenliebe. So berichtete Nicole Zander, sachkundig Bürgerin, dass die IPads mit einigen Anwendungen nicht kompatibel seien. Und Astrid Schwarz bemängelte fehlende Tastaturen: „In der Klasse 4 sollen Kinder lernen E-Mails zu schreiben. Schreiben auf dem Tablet ist ohne eine Tastatur kaum möglich“, erklärte sie.

500 Euro pro Gerät

Böll führte aus, dass vom Land für die Anschaffung der Geräte jeweils 500 Euro zur Verfügung gestellt worden seien. Außerdem müssten die Geräte auch zentral administriert werden. Unter diesen Bedingungen seien die Apple-Geräte die beste Wahl gewesen.

Die Schulen bekommen die Anzahl der Tablets abhängig von ihrer Schülerzahl zugeteilt. Die Schulleitungen entscheiden dann, wer ein Gerät bekommt, weil er zuhause keines hat und so nur schlecht auf Distanz lernen kann. Es wird keine Bedürftigkeitsprüfung geben. Die IPads sind Leihgaben. Böll wies darauf hin, dass die Jobcenter vom Bundessozialministerium die Anweisung bekommen hätten, Kindern von Hartz-4-Empfängern die Anschaffung der Endgeräte mit 350 Euro zu bezuschussen, wenn das Gerät für den Unterricht notwendig sei und keine Leihmöglichkeiten bestünden..

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Ausstattung der Schulen

Ein gutes Endgerät ist für den Distanzunterricht unabdingbar. Wenn es aber künftig in den Schulen zu halb Distanz- und halb Präsenzunterricht kommt, dann ist auch die Ausstattung der Schule selbst elementar wichtig. So berichtete Gerno Böll, dass alle Grund- und weiterführenden Schulen in Mitte, Tönisheide und Neviges über die Stadtwerke Velbert an das Glasfasernetz angeschlossen seien. Es fehlten noch Grundschulen und das Gymnasium in Langenberg. Für das Gymnasium werde momentan an einer Zwischenlösung gearbeitet.

Schulen werden verkabelt

Nun werden die Schulen verkabelt, der Einbau von Netzwerkkabeln ist die Voraussetzung für den Einbau einer WLAN-Infrastruktur. Da die Verkabelungsarbeiten jedoch viel Lärm und Staub machen, können sie nur in Schulferien ausgeführt werden.

Gemeinsames Lernen

Die Bezirksregierung Düsseldorf richtet in Velbert zwei weitere Schulen des gemeinsamen Lernens ein. Dies sind die Gesamtschule in Neviges sowie die Martin-Luther-King-Schule. Sie unterrichten nun auch Schüler mit den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache und emotionale und soziale Entwicklung,Die Gesamtzahl an Förderschülern auf der jeweiligen Schule ergibt sich aus der Klassenzahl, in der Regel drei Schüler pro Klasse. Die Realschule Kastanienallee und die Gesamtschule Mitte sind bereits Ort des gemeinsamen Lernens. Die Kapazität reichte aber nicht aus, so dass die Bezirksregierung weitere Schulen bestimmte.

Übergangsweise sollen für einzelne Schulräume Hotspots eingerichtet werden, die ermöglichen sollen, aus einzelnen Räumen der Schule heraus Klassen zuhause zu unterrichten.

Velberter Kinder haben Priorität

Auf Antrag der SPD-Fraktion beschloss der Ausschuss mit Mehrheit, dass Velberter Kinder künftig Priorität bei der Vergabe von Schulplätzen in der Schlossstadt haben sollen – besonders angesichts der Anmeldeüberhänge an den Gesamtschulen. Dies geht aber nur, wenn die auswärtigen Schüler auch in ihrer eigenen Gemeinde die gewünschte Schulform zur Verfügung haben.

Integrationshelfer auch zuhause

Eine weitere gute Nachricht hatte Böll dann noch am Schluss der Sitzung. Integrationshelfer können auch beim Homeschooling eingesetzt werden. Dies müsse dann beim Jugendamt eigens beantragt werden. Weitere Berichte aus Velbert lesen Sie hier.