Neviges. Wieder einmal staute sich auf der Kuhlendahler Straße der Verkehr, weil die Bahngleise lange geschlossen blieben: ein altbekanntes Problem.

Wegen massiver Schäden auf den Gleisen fährt zwar zurzeit keine S-Bahn, aber trotzdem blieben die Schranken des Bahnübergangs an der Kuhlendahler Straße am Samstagmittag, 7. August, lange Zeit geschlossen. Und Gastwirt Walter Stemberg, Senior-Chef des gleichnamigen Sterne-Restaurants an der Kuhlendahler Straße, bot sich ein altbekanntes Bild: „Die Autofahrer sind dann immer völlig genervt, manche wenden mit quietschenden Reifen, auch hier bei uns auf dem Parkplatz.“ Dass den Autofahrern der Geduldsfaden reißt, kann Stemberg verstehen. Was er absolut nicht versteht: „Das passiert mindestens zehn Mal im Jahr, und das seit drei Jahren. Und die Bahn bekommt das einfach nicht in den Griff. Das ist eine Katastrophe.“

Schranke öffnete sich nicht

Zum Glück lief der Verkehr am Montag wieder normal.
Zum Glück lief der Verkehr am Montag wieder normal. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Gegen 11.45 Uhr seien am Samstag, 7. August, die Bahnschranken nicht mehr hoch gegangen – und zwar nach der Durchfahrt eines Bauzuges, der im Rahmen der Bauarbeiten die Gleise passiert hatte. „Ich habe dann auch sofort bei der Polizei angerufen, die waren wie immer sehr nett und haben sich bedankt.“ Auf Nachfrage erklärte die Kreispolizeibehörde Mettmann gegenüber der WAZ, man sei am Samstag kurze Zeit vor Ort gewesen. Denn die Erfahrung zeige, dass es immer Autofahrer gebe, die in solchen Fällen versuchten, zwischen den Schranken herzufahren – was lebensgefährlich ist. Da die reguläre Bahnstrecke jedoch gesperrt war, der Bauzug die Schranken bereits passiert hatte und keine Gefahr mehr bestanden habe, habe man nicht länger einen Streifenwagen eingesetzt. Und für den technischen Defekt am Bahngleis sei ja die Bundesbahn verantwortlich.

Sorge um die Sicherheit

Sorgt sich um die Sicherheit der Autofahrer: Walter Stemberg hat schon oft eine technische Störung an der Schranke gemeldet.
Sorgt sich um die Sicherheit der Autofahrer: Walter Stemberg hat schon oft eine technische Störung an der Schranke gemeldet. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Die konnte Walter Stemberg, wie er berichtet, jedoch erst nach längerer Zeit erreichen. Wobei ihm die Telefonnummer inzwischen bestens bekannt sei. „Nach etwa eineinhalb Stunden ging dann die Schranke endlich wieder hoch.“ In jener Zeit hätten drei Viertel seiner Gäste abgesagt, weil ihnen ja der Weg ins Sternerestaurant seines Sohnes Sascha Stemberg versperrt blieb. „Einigen wenigen habe ich noch den Weg über die Schmalenhofer Straße erklären können, also über Velbert.“ Doch das sei nicht der Hauptgrund, warum er sich so aufrege und vor allem sorge: „Das Problem ist seit drei Jahren bekannt und es wird nicht behoben. Ich habe wirklich Sorge, dass so etwas in Zukunft wieder bei laufendem Bahnbetrieb passiert. Und dann wieder Autofahrer versuchen, durch die Bahnschranke zu fahren. Das ist so wahnsinnig gefährlich.“

Auch hätten sich dieses Mal wieder genervte Autofahrer bei Wendemanövern auf der Kuhlendahler Straße die Spoiler beschädigt. Ein Sprecher der Deutschen Bahn bedauerte den technischen Fehler. Man werde nochmals Bahntechniker herausschicken, die sich die Technik an den Schranken anschauten.