Langenberg. Den Lions Club Velbert/Heiligenhaus und die Stiftung Mary Ward in Langenberg verbindet seit mehr als 20 Jahren eine gemeinsame Tradition.
„Seit ich bei den Lions bin, nehme ich eine unerschütterliche Verbundenheit zu Mary Ward wahr“, erinnert sich der Präsident des Lions Clubs Velbert/Heiligenhaus, Martin Bürgener. Er ist seit mehr als zehn Jahren Mitglied. Ähnlich äußert sich Jörg Liebig, Past Präsident, seit 20 Jahren Mitglied im Club. „Ich kenne die Einrichtung Mary Ward schon sehr lange und habe gerne mitgeholfen einen Förderverein für Mary Ward ins Leben zu rufen. Hier sehe ich mit Freude, wie die Förderung und Zuwendung in der Einrichtung ankommt“, erläutert Lion Liebig.
Das Netzwerk operiert ähnlich wie ein Förderverein. Bedürfnisse der Einrichtung werden erfragt und versucht zu erfüllen. Seien es zu Beginn der Pandemie Masken für alle oder die Unterstützung zur Anschaffung eines neuen Busses. Im Netzwerk werden auch Kontakte zu Firmen gepflegt, um beispielsweise Praktikumsplätze zu bekommen. „Eine nicht immer einfache Aufgabe“, sagt Jörg Liebig. Der persönliche Draht zu Firmen beziehungsweise zu Personen sei dabei ganz wichtig.
30 Fahrräder und andere rollende Untersätze
Kurz vor Ostern hat der Lions Club dem Kinderheim rund 30 Fahrräder, Skateboards, Roller und ein Bobby Car übergeben. Martin Bürgener und Jörg Liebig haben dazu immer wieder zur Spende bei den Clubmitgliedern aufgerufen. Als der Wagen schließlich voll war, brachten die beiden dem Leiter der Stiftung Mary Ward, Peter Huyeng, und seinem Team die Lieferung.
„Wir haben uns riesig über die teilweise sehr hochwertigen Fahrräder gefreut“, so Huyeng. Umgehend wurden die Räder in den darauffolgenden Tagen begutachtet und sind so in allen Gruppen und Angeboten riesig angekommen.
Besondere Aktion
Diese Aktion war eine besondere, denn die ursprüngliche Verbindung vom Lions Club zum Heim liegt in der jährlichen Organisation eines Ausfluges mit den Kindern und Jugendlichen. Ohne Öffentlichkeit, nur für die Kinder, planen die Lions über Wochen eine Tagestour. „Das Corona-Jahr 2020 hat uns den Tag vereitelt“, sagt Liebig, „wie so vieles, mussten wir leider unsere gemeinsame Aktivität absagen.“ Gesundheit gehe vor.
Auch die Idee zu diesen Jahresausflügen geht auf eine lange Tradition zurück. Wann der erste Ausflug stattgefunden hat, weiß niemand mehr so genau. „Vielleicht um die Jahrtausendwende“, vermutet Peter Huyeng.
„Lions-Brüder“ in Aktion
Damals hieß die Einrichtung noch Kinderheim Maria Frieden, Leiterin war Schwester Maria Regina und die Kinder freuten sich auf den Ausflug mit den „Lions-Brüdern“. Seitdem ging es unter anderem in die Movie World nach Bottrop, auf den Reiterhof Flandersbach, ins Irrland nach Krefeld, Drachenboot fahren auf dem Baldeneysee oder hoch in die Luft vom Flugplatz Meiersberg aus. Eine Fahrradtour stand auch schon auf dem Programm.
Die letzte Aktion, Kanufahren auf der Ruhr, ist allen Beteiligten noch sehr lebhaft in Erinnerung. Bei herrlichem Sonnenschein, genossen Kids und Erwachsene das Paddeln, aber auch das Bad in der Ruhr. „Eine bunte und abwechslungsreiche Palette“, sind sich die beiden Lions einig.
Ein Jahrzehnt der Veränderung
Seit Januar 2009 leitet Peter Huyeng die Einrichtungen an der Bökenbuschstraße, das pädagogische Konzept ist mittlerweile differenzierter, und auch die Lions haben sich verändert – sie haben sich verjüngt und nehmen zu dem inzwischen Frauen auf. „Die Zusammenarbeit hat sich durch den engen Kontakt mit Jörg Liebig als Mittler von Stiftung und Lions Club intensiviert“, sagt Peter Huyeng.
Vor drei Jahren war die Stiftung Mary Ward zudem Benefiznehmer der Lions Ruhr Rallye. „Unsere Kinder und Jugendlichen der stationären Wohngruppen konnten davon eine Woche Urlaub machen“, freut sich Peter Huyeng noch heute. Der Erlös des Lions-Golfturniers half dabei, den ehemaligen Speiseraum des alten Kinderheims in einen Motorik-Raum umzubauen.
„Aber nicht nur das“, sagt Peter Huyeng, „auch der ganz persönliche Einsatz bei Jahresthemen ist toll“. So richtete Lion Peter Feldmann zum Thema „Haltung – Körpersprache wirkt“ einen ganztätigen Workshop mit den Kindern aus, um deren Körperhaltung zu verbessern.
Herzerwärmende Rückmeldungen
„Es rührt mich fast zu Tränen, wenn ich die Dankesbriefe der Kinder lese, die Bilder betrachte und das Feedback wirken lasse“, fasst Lions-Präsident Martin Bürgener zusammen. „Genau in diesem Augenblick wissen wir, warum wir in unserer Freizeit die Touren und Aktionen organisieren.“Ein paar Briefe und Zeichnungen legt er auf den Tisch. Wichtig für Peter Huyeng von Mary Ward: „Wir binden die Eltern – so gut es geht – mit ein.“ Denn: „Gemeinsame und wunderschöne Erinnerungen fördern den Zusammenhalt.“