Velbert. Laut einer Umfrage des Unternehmerverbandes wollen die meisten Firmen ihre Belegschaften impfen lassen. Die Impfstoffmenge ist sehr begrenzt.

Auch die Betriebsärzte können ab Montag (7. Juni) gegen das Corona-Virus impfen. Und die Unternehmen zeigen eine hohe Bereitschaft dies auch zu tun. Dies zumindest ergab eine Blitzumfrage der Vereinigung Bergischer Unternehmerverbände – VBU. Alle bisher an der Umfrage beteiligten Betriebe hätten sich auf die Impfkampagne vorbereitet und stünden quasi in den Startlöchern, teilt der Verband mit. Auch in vielen Velberter Unternehmen wird ab dieser Woche geimpft.

Auch für Angehörige

Betriebsärzte oder arbeitsmedizinische Dienstleister führen die Impfungen durch. Unsicherheiten bestehen nach wie vor über die tatsächlich für die Beschäftigten des jeweiligen Unternehmens zur Verfügung stehende Menge an Impfdosen. Die Hälfte der Unternehmen ist nach der Umfrage auch bereit, entsprechende Kapazitäten an Impfdosen vorausgesetzt, Angehörige und Dritte in die Impfaktionen einzubeziehen.

Hohe Impfbereitschaft

„Die hohe Impfbereitschaft dokumentiert noch einmal eindrucksvoll, dass die Arbeitgeber im Bergischen in dieser Krise Verantwortung übernehmen und einen wesentlichen Beitrag zur Pandemiebekämpfung leisten wollen“, betont der Sprecher der VBU-Geschäftsführung, Prof. Wolfgang Kleinebrink. „Wir stehen unseren Unternehmen hierbei durch aktuelle Informationen und fachliche Beratung zur Seite“.

Mindestens 102 Dosen

Für die Impfung ab der 23. KW stehen insgesamt 702.000 Dosen des Impfstoffes von Biontech für die Betriebsärzte zur Verfügung. Jeder der 6159 bestellten Betriebsärzte erhält mindestens 102 Dosen, sofern sie nicht weniger bestellt hatten. Die zweite Bestellfrist für die Impfbestellung durch die Betriebsärzte für die COVID-19-Impfkampagne ist am Mittwoch (2. Juni) abgelaufen. Die Bestellmenge ist für die KW 24 pro Betriebsarzt auf maximal 300 Dosen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer begrenzt.

Witte startet am Montag

Beim Unternehmen Witte starten die Impfungen am kommenden Montag in Velbert, einen Tag später folgt die Belegschaft in Wülfrath. In der ersten Woche stehen dem impfenden Arzt 90 Dosen Biontech zur Verfügung, so Bettina Janke, Sprecherin von Witte. Intern habe man sich darauf verständigt, dass diejenigen der rund 1000 Mitarbeiter Impfpriorität haben, die nicht ins Homeoffice wechseln können. Das sind vor allem die Beschäftigten in der Produktion. Hier werde es dann möglicherweise weitere Staffelungen nach dem Alter geben. Eine interne Umfrage habe aber auch bereits ergeben, dass eine größere Zahl von Mitarbeitern bereits auf anderem Wege eine Impfung bekommen hat.

Auch bei Huf wird geimpft.
Auch bei Huf wird geimpft. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Weitere Unternehmen

Auch Huf soll in größerem Umfang die Belegschaft geimpft werden, hier wird ebenfalls ab Montag gestartet, so Unternehmenssprecherin Maria Lahaye-Geusen. Vorrang haben zunächst die Mitarbeiter aus der Produktion, die nicht ins Home-Office ausweichen können. Auch WKW Erbslöh in Neviges beginnt am 17. Juni mit der Impfaktion im Betrieb.

Erstimpfungen bis Ende September

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) geht trotz der zurzeit gedrosselten Erstimpfungen weiter davon aus, dass bis zum Ende des Sommers allen Impfwilligen ein Impfangebot gemacht werden kann. Er sei fest davon überzeugt, dass dies bis Anfang September zu schaffen sei, „wenn nicht der Impfhimmel über uns zusammenbricht“, sagte Laumann.

Es sei aber nun mal so, dass das Tempo der Corona-Impfungen durch die verfügbare Menge des Impfstoffs bestimmt werde.

Und auch die Geschäftsführer der übrigen Unternehmen, die sich in der Schlüsselregion zusammengeschlossen haben, streben an, ihren Mitarbeitern ein Impfangebot zu machen, so eine Sprecherin des Verbandes der heimischen Wirtschaft.