Sprockhövel. Die Situation an Sprockhövels Natur-Kita spitzt sich zu: Autofahrer beschimpfen Eltern, die sorgen sich um ihre Kinder. Was jetzt passieren soll.

Unter den Kindertagesstätten nimmt die Natur-Kita einen besonderen Stellenwert ein: Das Konzept der naturnahen Erziehung überzeugt viele Eltern ebenso wie die Abgeschiedenheit des Standorts mitten im weitläufigen Sprockhöveler Grün. Aber die Kinder müssen ja auch dorthin kommen und wieder abgeholt werden – und da gibt es Probleme.

+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Sprockhövel verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++

Denn die Natur-Kita Schee liegt unmittelbar an der Elberfelder Straße, einer stark und schnell befahrenen Straße, die Niedersprockhövel mit Schee und Herzkamp verbindet. Wenn die Eltern zu Stoßzeiten ihre Kinder zur Einrichtung bringen, säumen die Fahrzeuge die Straße beidseitig auf eine Länge von gut hundert Metern, weil es in unmittelbarer Nähe zur Kita keinen Parkplatz gibt. Hinzu kommt das Tempo der vorbeirauschenden Autos, eine Gefahr für die Kita-Kinder.

Eltern haben sich immer wieder über Zustände beschwert

Die Eltern haben sich immer wieder mal über diese Zustände beschwert, in diesem Jahr haben die Vorstände von Elternbeirat und Förderverein die Missstände aufgegriffen und an den Ausschuss für Anregungen und Beschwerden geschrieben. Nach deren Schilderungen gibt es zwar Kinder, die morgens mit dem Kita-Bus kommen, die Regel sei jedoch das „Elterntaxi“ wegen der großen Entfernungen.

Lesen Sie auch:

Und die parken – meist zwischen 7.30 und 9 Uhr – auf dem kleinen Bürgersteig in Fahrtrichtung Herzkamp, behindern den laufenden Verkehr, weil ja auch die Fußgänger noch Platz brauchen. „Das ist ein dauerndes Risiko, Tag für Tag, weil die Kinder oft auf der Straße laufen müssen, da sie an den parkenden Autos nicht vorbeikommen“, erzählt ein Vater, der seine Tochter mit dem Auto zur Natur-Kita bringt. Auch Eltern mit Kinderwagen sind auf der Passage zur Einrichtung durch den Straßenverkehr gefährdet.

>>> Hier gibt es noch mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel

Fahrzeuge fahren mit unverminderter Geschwindigkleit an dem Kita-Gelände in Sprockhövel vorbei.
Fahrzeuge fahren mit unverminderter Geschwindigkleit an dem Kita-Gelände in Sprockhövel vorbei. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

„Ich habe es öfter erlebt, dass wütende Autofahrer angehalten haben, um die Fußgänger von der Straße zu schicken“, berichtet eine Großmutter, die ebenfalls ihren Namen in der aufgeheizten Situation nicht nennen will. Es gebe lediglich einen kleinen Parkstreifen am Eingang zum Rottenberger Weg, auf dem maximal vier Autos stehen können, wenn dieser Platz nicht - wie lange Zeit geschehen - mit einem Wohnmobil zugeparkt werde.

Förderverein und Elternbeirat haben klare Vorstellungen

Förderverein und Elternbeirat haben klare Vorstellungen, was sie sich von der Stadt Sprockhövel wünschen, um die schwierige Situation zu entschärfen: „Wir bitten um Prüfung, ob die Hanglage begradigt werden kann, damit dort vernünftig geparkt werden kann oder alternativ einen kleinen Parkplatz errichten“, so die beiden Gremien.

>>> Folgen Sie unserer Redaktion hier auf Instagram und auf Facebook – hier finden Sie uns!

Auch die SPD Sprockhövel macht sich die Notsituation um zu hohe Geschwindigkeit und mangelnden Parkraum zueigen und stellt einen Antrag, die Geschwindigkeit im Umfeld der Natur-Kita zu festgelegten Wochentagen und Uhrzeiten auf 30 km/h zu begrenzen.

Die Verwaltung hat bereits reagiert und gibt bekannt, dass Gespräche mit Grundstückseigentümern im Bereich Rottenberger Weg und Elberfelder Straße geführt werden sollen, um Flächen für Parkmöglichkeiten zu bekommen. Schwieriger scheint es mit der geforderten Temporeduzierung zu werden: Die Stadt verweist auf die Möglichkeit, innerorts in der Nähe von Kitas, Schulen oder Altenheimen die Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h zu begrenzen, sofern eine Gefahrenlage vorliege. Da die Natur-Kita jedoch außerhalb des Ortes liege, müssen Gespräche mit der Polizei und Straßen NRW geführt werden, um eine Ausnahme zu begründen.