Sprockhövel. Vermieter hat Gudrun und Ditmar wegen Eigenbedarfs gekündigt. Unter Zeitdruck suchen sie Haus mit großem Garten in Sprockhövel. Die Aussichten.
Gudrun Nolte und Ditmar Grebe sind stolz auf ihr Zuhause, das einer grünen Idylle gleicht: ein Fachwerkhaus mit großem Nutzgarten, Bienen und sogar einer kleinen Holzwerkstatt. Doch nach 24 Jahren hat ihnen der Vermieter gekündigt wegen Eigenbedarfs. Der Schock sitzt bei beiden Radevormwaldern tief. Denn solche Gegebenheiten wie hier am Rande Schwelms finden sich nicht leicht: Die Frist läuft ab, und nun suchen sie ihr neues Glück. Aber vielleicht klappt es ja in Sprockhövel.
Es soll auf jeden Fall der große Garten sein
Das naturverbundene Paar kennt sich aus im Ennepe-Ruhr-Kreis. „Sprockhövel mit seinen großzügigen grünen Flächen, Feldern und Wäldern kommt unseren Vorstellungen sehr nah“, sagt Gudrun Nolte. Sie und ihr Lebensgefährte sind beileibe keine Traumtänzer und wissen, dass es deutlich einfacher wäre, eine standardisierte Wohnung oder ein Stadthaus mit winziger Fläche drumherum zu bekommen.
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„Aber das wollen wir nicht“, sagt Gudrun Nolte. Sie und Grebe sind in mancher Hinsicht flexibel, vorstellbar wäre für das Paar in einem Wohnprojekt zu leben, gerne auch gemeinschaftlich oder in guter Nachbarschaft. Sie wollen kaufen oder mieten, Typ Ein- oder Zweifamilienhaus. „Aber auf jeden Fall mit Garten“, betont die 57-Jährige. Und der soll bitte nicht klein sein: 1000 Quadratmeter wären nach ihren Vorstellungen gut, um dort Gemüse und Früchte anzubauen, so wie sie und Ditmar es die letzten Jahre immer getan haben. „Und wenn es nötig sein sollte: Wir sind handwerklich erfahren“, betont Gudrun Nolte (Mailbox-Kontakt: 0177 1852757 und per Mail: hausgesucht2023@web.de).
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Ganz einfach wird es für das Paar aus Radevormwald indes nicht werden, ihren Wohntraum in Sprockhövel fortzusetzen. Es lohnt, da Fachleute zu befragen, die im Sprockhöveler Immobilienbereich den Überblick haben. „Es gibt grundsätzlich viele Immobilien mit den gewünschte Merkmalen im Stadtgebiet“, sagt Dominik Fetke vom Kompetenzcenter Immobilien der Sparkasse Schwelm-Sprockhövel. Die Bewohnerinnen und Bewohner seien in der Regel alt und streben danach, sich kleiner zu setzen, da sie insbesondere ihre Gärten nicht mehr pflegen können.
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Viele von diesen Senioren legen jedoch Wert darauf, in Sprockhövel wohnen zu bleiben, finden aber nicht die gewünschte kleinere Alternative. So leben viele unfreiwillig in viel zu großen Häusern allein. „Wir können aber immer mal wieder vermitteln, so dass die großen Objekte frei werden, und es gibt dann auch Interessenten wie das Paar aus Radevormwald, die das übernehmen wollen“, so Fetke. Er und sein Kollege Thomas Alexander von der Volksbank Sprockhövel, ebenfalls ein größerer Player im Sprockhöveler Immobilienbereich, berichten aber übereinstimmend, dass viele der Wunschobjekte von Nolte/Grebe „unter der Hand“ weitergegeben werden, innerhalb der Familie oder über Kontakte innerhalb der lokalen Vereinsszene.
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„Mundpropaganda“ nennt das Thomas Gaudian von Thogau Immobilien, solche Objekte geraten demnach nie in die Vermarktung. Sein Eindruck: Es gebe deutlich mehr Anfragen nach Großgartenobjekten als Angebote. Immobilienvermittlerin Christiane Jürgens gibt Interessierten den dringenden Rat, nicht nur nach der Erfüllung von Wünschen zu suchen, sondern die Realität nicht aus den Augen zu verlieren: „Die Zinsen sind gestiegen, der Erwerb eines solchen Objekts ist deutlich teurer geworden. In der Regel sind zwei Verdienste nötig. Wenn aber beide Partner arbeiten, bleibt weniger Zeit für ein großes Grundstück. Und wenn der Ruhestand mit mehr verfügbarer Zeit beginnt, reicht oft die Kraft nicht mehr aus.“
Auf jeden Fall registerien lassen
Thomas Alexander von der Volksbank empfiehlt Suchenden wie dem Paar aus Radevormwald, die Homepages der Sprockhöveler Immobilienagenturen zu konsultieren und sich mit den speziellen Vorstellungen registieren zu lassen. „Dann haben die Vermittler diesen Fall im Blick und es funktioniert vielleicht später.“