Sprockhövel. Das beste Abitur 2024 in Sprockhövel hat Alina Schniedermeier (19) in der Tasche. Wer ihr Promi-Idol ist, was sie für die Zukunft plant.

Wer etwas über junge Persönlichkeiten berichten möchte, ist gut beraten, bei Instagram vorbeizuschauen: Dort hinterlassen sie gerne Spuren, die mehr über sie sagen als stundenlange Gespräche. Alina Schniedermeier hat vor kurzem ihr Abitur gemacht an der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule in Sprockhövel, es ist das beste dieses Jahr. Aber das sagt herzlich wenig aus über die junge Frau, die gerne am großen Rad drehen will.

1,2 ist ihr Notendurchschnitt, „aber es gab ja mehrere Einser in meiner Jahrgangsstufe“, betont sie im Gespräch auf der schattigen Terrasse des Elternhauses. Aha, Streberin, Intelligenzbestie oder gar beides? „Ich habe halt gute Nerven gehabt bei den Prüfungen“, sagt die 19-Jährige ein bisschen relativierend. Keine Frage, so ein Schnitt öffnet manche Türen für die Zukunft. Und über die hat sich Alina Schniedermeier schon klare Gedanken gemacht.

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Bei Instagram, wie gesagt, ist schon einiges ablesbar: Dort beschert Alina ihren Followern (aktuell 477) viele schöne Fotos, die sie an den vielen Orten der Welt zeigen. Beim Skifahren, am Meer, in Amsterdam, anderen Großstädten. Aber auch im Kreise der Jugendorganisation der FDP, der Julis, an Rednerpulten wie dem des Landtags NRW, im Bundestag, gerne mit Partei-Promis wie Marie-Agnes Strack-Zimmermann oder Bundesjustizminister Marco Buschmann.

Ab dem Wintersemester studiert die Sprockhövelerin Politik- und Verwaltungswissenschaft

Jetzt passt alles zusammen: Alina Schniedermeier wird ab dem Wintersemester in Konstanz am Bodensee Politikwissenschaft und Verwaltungswissenschaft studieren, das Auswahlverfahren hat sie gerade durchlaufen. „Ich war so hingerissen von diesem schönen Ort. Außerdem genießt die Uni dort einen sehr guten Ruf“, berichtet sie. Sie ist schon länger Mitglied bei den Freidemokraten, kennt den Ortsvorsitzenden Lucas Kemna gut. Und Politik spielt im Elternhaus eine große Rolle: Die Mutter ist bei der SPD, der Lebensgefährte bei den Liberalen.

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„Ich befasse mich zwar mit kommunalpolitischen Themen hier in Sprockhövel, aber mein Interesse ist eher die internationale Politik“, sagt sie. Es sind die großen Probleme der Zeit, an deren Lösung sie gerne nach der Qualifizierungsphase des Hochschulstudiums mitwirken möchte. „Migration drängt sich auf, dadurch auch das Thema Integration. Aber auch die Frauenrechte habe ich im Fokus“, sagt Alina Schniedermeier. Ganz klar ist die junge Frau eine Verfechterin von gendergerechter Sprache. „Das hat etwas mit Respekt vor Frauen zu tun“, sagt sie mit Nachdruck.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist ein Vorbild für die Sprockhövelerin

Viel Aufmerksamkeit genießt bei ihr auch die Sicherheitspolitik, da hat sie in der FDP ein leuchtendes Vorbild: Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Die bringe, für Frauen in der Politik eher untypisch, auch militärischen Sachverstand mit und das nötige Durchsetzungsvermögen. Ein Vorbild für Alina. Was wäre mit einer Karriere in der Politik? Sie überlegt. Lieber in einer internationalen Organisation arbeiten oder in einem Parlament, das läge ihr. Europaparlament oder eine Einrichtung der Vereinten Nationen. „Da kann man als gut ausgebildeter Mensch viel bewegen“, sagt sie. Und sie wolle etwas bewirken angesichts der vielen Probleme in der Welt.

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Ganz aktuell verbringt die Haßlinghauserin einen Urlaub im Kreise von anderen Juli-Mitgliedern auf Norderney. Dort gibt es nicht nur die nötige Erholung vom Abi-Stress, die Auseinandersetzung mit politischen Fragen ist hier erwünscht. Sobald Alina nach Konstanz gezogen ist, will sie vor Ort sofort wieder bei FDP und Julis einsteigen. Und bei der DLRG. Denn Rettungsschwimmerin ist Alina Schniedermeier auch noch. Wie gut, dass der Bodensee nicht weit ist.