Sprockhövel. Wer in Sprockhövel Missstände sichtet, kann ab jetzt über eine App bei der Verwaltung Bescheid sagen. Schnelle Hilfe soll es zielgerichtet geben.
Die Sprockhövelerinnen und Sprockhöveler gehen mit offenen Augen durch ihre Stadt. Davon kann die Verwaltung mehrere Lieder singen, denn vieles, was an Missständen auffällt, landet oft als Unmutsäußerung auf den Schreibtischen im Rathaus. Damit die Meldung von Mängeln möglichst zügig zur Behebung führt, hat die Stadt jetzt einen digitalen Mängelmelder einrichten lassen, der ab sofort verfügbar ist.
Bürger besser beteiligen
Bürgermeisterin Sabine Noll brachte es am Mittwoch auf den Punkt: „Wir haben es uns auf die Fahnen geschrieben, die Bürgerinnen und Bürger besser zu beteiligen.“ Ein Aspekt dabei sei die Mängelmeldung und die Anregung: Dank der guten Vorarbeit durch den Digitalisierungsbeauftragten der Stadt, Carsten Galbring, verfügt Sprockhövel seit Mittwoch über einen digitalen Mängelmelder, den jede und jeder mit Smartphone oder Computer schnell und problemlos nutzen könne.
Wählen zwischen 14 Kategorien
Die technische Grundlage nennt sich AEM, Anregungs- und Ereignismanagement. „Die Bürger starten die AEM-App und schießen ein Foto von dem Mangel, den sie etwa beim Spaziergang mit einer defekten Straßenlaterne oder auf einem verdreckten Spielplatz antreffen“, erläutert Galbring. Insgesamt sind Meldungen aus 14 verschiedenen Kategorien möglich (Beleuchtung, Beschilderung, Defekte Straßen/Plätze, Abfall/Sauberkeit, Kanalschaden, Grünflächen, Radverkehr, Breitband/Funkloch, Spielplätze, Baustellen, Sicherheit/Ordnung, Klimaschutz, Lärmbelästigung, Sonstiges), die als eigene Icons auf dem Desktop zu finden sind.
Bessere Kontrolle über einen Farbcode
Anschließend wird in der App der Standort und die Ereignisart ausgewählt und eine kurze Beschreibung des Mangels eingetippt. Zum Schluss werden Kontaktdaten eingefügt und eine Datenschutzerklärung bestätigt – und schon ist die Mängelmeldung abgeschickt. „Die Bürgerinnen und Bürger erhalten dann in möglichst kurzer Zeit eine Rückmeldung und können in der App jederzeit sehen, in welchem Stadium sich ihre Mängelmeldung befindet“, sagt Galbring. Dafür gibt es einen Farbcode: Blau gibt es, wenn die Meldung abgesendet wurde; Rot, wenn die Stadt die Meldung angenommen hat; Gelb, wenn der Mangel in Bearbeitung ist und Grün, wenn der Fall erledigt ist.
Testphase verlief positiv
Hinter den aufgeführten Kategorien stehen unterschiedliche Abteilungen der Stadtverwaltung, bei denen dann solche Mängelmeldungen einlaufen, für deren Bearbeitung sie zuständig sind. „Früher war es wirklich so, dass ungefiltert Beschwerden bei mir gelandet sind“, sagt die Bürgermeisterin. Aber auf diesem Wege funktioniere eine effektive und alle zufriedenstellende Problemlösung natürlich nicht. Jetzt wird es so sein, dass die fachlich kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die eingehenden Meldungen annehmen und ihnen nachgehen. „Wir haben eine Testphase hinter uns, wo unsere Kolleginnen und Kollegen selbst draußen waren und nach Missständen gesucht haben, dann den Mangel meldeten und selbst im Büro nachschauen konnten, was sie abgeschickt hatten“, so Galbring.
Unterschiedliche Probleme
Nun werden die zur Meldung stehenden Probleme in ihrer Komplexität sehr unterschiedlich sein, da werden schnell zu behebende kleine Müllkippen ebenso gemeldet wie etwa fehlende Radwege oder ein grundsätzliches Breitband-Problem. „Was schnell geht, wird schnell gemacht. Zu größeren Problemen werden wir den Bürgern trotzdem ein Echo geben“, so die Bürgermeisterin. Die Bürger sollten merken, dass sich hier etwas bewegt.
Zugang zur App
Die Verwaltung verspricht allen, die nicht über Smartphone oder Computer verfügen, dass der herkömmliche Brief mit einer Meldung ebenfalls berücksichtigt und bearbeitet wird.
Die App gibt es für alle gängigen Einrichtungen: Im App Store von Apple, für Android bei Google Play und für Huawei bei der App Gallery.