Sprockhövel. Katholisches Glaubensleben bildet das Zentrum in der Kita St. Josef in Sprockhövel. 55 Kinder haben in der Einrichtung nahe der Kirche viel Spaß.
In Sprockhövel steht die Kirche noch im Dorf, und die Kindertageseinrichtung gleich neben St. Josef in Haßlinghausen. Und auch wenn im Januar die Tage weitgehend sonnenfrei und bleigrau bleiben, herrscht doch in der katholischen Kita eine ausgelassene Stimmung. Seit August vergangenen Jahres ist Stefanie Brückner Leiterin hier. „Die Welt in Sprockhövel ist eine besondere“, sagt die Essenerin, und das meint sie gar nicht negativ.
Erzieherinnen/Gruppengrößen
55 Kinder in zweieinhalb Gruppen im Haus an der Kortenstraße in Haßlinghausen werden von neun Fachkräften betreut, zusätzlich hilft eine Auszubildende, die Einrichtung wird durch zwei Hauswirtschafterinnen unterstützt. „Zurzeit sind wir ausgelastet und können keine weiteren Kinder mehr aufnehmen“, sagt Stefanie Brückner.
Räumliche Situation
Für die zweieinhalb Gruppen stehen drei Gruppenräume mit jeweils einem Nebenraum zur Verfügung. Der große Mehrzweckraum wird zum Turnen genutzt, es schließen sich drei Waschräume mit Wickelbereich an. „Den großen Flur haben unsere Kinder Oase getauft“, berichtet die Leiterin, der Cafébereich ist fürs Frühstück und das Mittagessen eingerichtet. Darüber hinaus kann ein Abstellraum genutzt werden, für die Zeit nach Mittag können sich insbesondere die jüngeren Kinder zum Ausruhen in den Schlafraum zurückziehen.
Außengelände
Einmal komplett um das Kita-Gebäude herum erstreckt sich das Außengelände, auf dem sowohl Spielgeräte für die unter Dreijährigen wie auch für die älteren Kinder stehen. „Darüber hinaus dürfen wir eine große Wiese und ein Fußballfeld zum Spielen nutzen“, erzählt Stefanie Brückner. Viel Auslauf also für die 55 lebhaften Geschöpfe, die mit Begeisterung auch bei Schmuddelwetter in ihre Schmutz-Anzüge springen. „In diesem Zusammenhang sind wir froh über unseren sehr aktiven Förderverein ,Josefinchen’, der uns demnächst eine Wasser-Matsch-Anlage errichten lassen will“, lobt die Leiterin.
Grundsätze/Erziehungsziele
Neben der Kita St. Januarius in Niedersprockhövel ist St. Josef in Haßlinghausen eine weitere katholische Kinderbetreuungseinrichtung. „Der katholische Glaube ist für unsere Arbeit in der Kita ganz zentral“, betont Stefanie Brückner. Schließlich ist die Kita auch Teil des Zweckverbandes des Bistums Essen. St. Josef orientiert sich am christlichen Jahreskreislauf, alle wichtigen Fest wie Ostern und Weihnachten werden gefeiert. Gut ist der Kontakt zu Pfarrer Holger Schmitz, der gerne mal den Nikolaus gibt, den Kindern aber auch die Möglichkeit eröffnet, Gottesdienste mitzugestalten.
Eine Erzieherin hat eine religionspädagogische Zusatzqualifikation, vorgelesene Geschichten aus der Bibel gehören zum Alltag der Kinder. „Wichtig ist dabei aber auch, dass wenn wir etwa von der Flucht aus Jerusalem erzählen, auch Parallelen zu aktuellem Fluchtgeschehen hergestellt werden“, sagt Brückner. Denkbar, dass dann ein Kind aus Syrien oder Afghanistan den anderen von seinen Fluchterfahrungen berichtet.
Verpflegung
Die Kita St. Josef wird von dem Tiefkühlverpfleger Apetito beliefert. Eine Hauswirtschafterin wärmt das Essen mittags auf, darüber hinaus gibt es frischen Salat und Rohkost, Das Frühstück bringen die Kinder selbst mit.
Betreuungsmodelle
In der katholischen Kita, die auch nach den Grundsätzen des Fair Trade arbeitet und als Bewegungskita zertifiziert ist, werden Betreuungen mit Umfang 35 Stunden (7.15 bis 14.15 Uhr) sowie 45 Stunden (7 bis 16 Uhr) angeboten. Es werden Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren betreut. Kontakt: 02339 4771.
„Situationsansatz“
Im Gegensatz zur autoritären Erziehung, bei der die sture Vermittlung von Wissen im Vordergrund stand, zeichnet sich der Situationsansatz, nach dem in der Kita St. Josef gearbeitet wird, dadurch aus, dass die Individualität jedes einzelnen Kindes im Vordergrund steht.
Die Ziele dieser Art der Pädagogik liegen darin, Kinder zu selbstständigem Handeln zu erziehen. Gleichzeitig spielt vor allem der Gedanke der gegenseitigen Rücksichtnahme auf die Wünsche und Bedürfnisse der Umgebung eine große Rolle.
Im Wesentlichen orientiert sich der Situationsansatz daher an den Wünschen der Kinder. Diese werden aktiv in die Planung des Tages einbezogen, sodass sie das lernen können, was sie derzeit interessiert.