Sprockhövel. Laut WAZ-Corona-Check gehen Bürger aus Sprockhövel gelassener mit der Pandemie-Situation um als anderswo. Das sagen Menschen auf der Straße.
Bürgerinnen und Bürger in Sprockhövel und Hattingen machen laut des großen WAZ-Corona-Checks „das Beste draus“- und beurteilen die aktuelle Corona-Lage insgesamt entspannter als in anderen Städten. So nehmen sie laut den Umfrageergebnissen die Situation als gegeben hin, ohne in Panik zu verfallen oder sich zu widersetzen versuchen. Die WAZ-Redaktion hat Bürgerinnen und Bürger auf Sprockhövels Straßen dazu befragt.
Ein zugiger Wind peitscht durch die Gassen von Sprockhövel. Doch die Passanten scheinen bereits daran gewöhnt, dass sich die Sonne in diesem Frühling bislang nur selten blicken ließ. Wird der Regen zu stark, stellen sie sich kurz unter - der ein oder andere beginnt miteinander zu plaudern. Trotz Masken und Abstand wirken die Gespräche entspannt.
„Wir machen das Beste draus“
Hildegard und Manfred Schüdzig freuen sich auf ihre zweite Impfung. „Dann können wir vielleicht bald in den Urlaub“, sagt Manfred Schüdzig. Aktuell machen die Senioren neben dem Einkauf täglich eine große Runde um den Block. „Wir machen das Beste draus“, so Hildegard Schüdzig.
Ihr Mann ergänzt: „Wenn wir vollständig geimpft sind, wird das Leben auch wieder leichter.“ Den Mundschutz habe das Ehepaar nicht immer um, weil in der Stadt keine Maskenpflicht gilt, aber natürlich sei er trotzdem immer mit dabei.
„Es ist, wie es ist - da machst du nix“
Auch Heiko Feldmann macht an diesem Tag mit seiner Frau Besorgungen in der Stadt. Von der Pandemie lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen: „Es ist, wie es ist. Da machst du nix.“ Mit Blick in den grauen Himmel zieht er sich den Reißverschluss seiner Jacke bis unters Kinn. Seine Frau nickt ihm zustimmend zu. „So ist es.“
Auch Fußgängerin Bettina Unger sagt: „Man muss die Pandemiezeit nehmen wie sie kommt, mit der Hoffnung, dass es besser wird.“ Insgesamt versuche sie positiv in die Zukunft zu blicken.
„Eine Zeit der verpassten Chancen“
Susanne Brunn hingegen, kann der Zeit des Lockdowns nichts Positives abgewinnen. „Die Kinder tun mir in der Pandemie so leid. Denn sie stecken gerade in der Blüte ihres Lebens. Ich, als ältere Person, zehre immer noch von dieser Zeit damals.“
Für die Apothekerin ist die „Pandemie eine Zeit der verpassten Chancen“. Sie hat den Eindruck, die Kinder würden ihrer Jugend bestohlen.
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„Es bringt nichts, immer nur zu meckern“
Büroarbeiter Rolf Heinkes steigt hastig aus seinem Wagen aus, und hält sich schützend sein dunkelblaues Jackett über dem Kopf, um nicht nass zu werden. „Ist schon blöd alles“, ruft er über die Schulter, auf dem Weg zur Änderungsschneiderei. „Auch mit diesem Wetter aktuell. Aber es bringt nichts, immer nur zu meckern und Angst zu haben.“
Rentner Hans Werner Arenz freut sich schon sehr auf seine zweite Impfung. „Wenn wieder mehr geöffnet werden kann, würde ich mich gerne mal wieder in ein Lokal setzen“, sagt er und lächelt. Außerdem freut er sich darauf, bald wieder in seine Wohnung nach Cuxhaven zu reisen.
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