Hattingen. Im Corona-Check haben Leserinnen und Leser der WAZ Hattingen verraten, was sich für sie verändert hat. Was sie ärgert? Was sie hoffen lässt?
Seit mehr als einem Jahr hat die Corona-Pandemie die Menschen in Hattingen und Sprockhövel fest im Griff. Viele sind durch den Tod eines Angehörigen auf brutale Weise von den Folgen der Krankheit betroffen.
In Schulen und Kitas leiden Kinder und Jugendliche, Lehrer und Eltern unter der Pandemie. Geschäftsleute und Gastronomen kämpfen ums wirtschaftliche Überleben. Die Menschen in Hattingen und Sprockhövel, junge wie alte, leiden psychisch unter der Krise, ihnen fehlt die gewohnte Tagesstruktur, sie vermissen ihre Freunde, fühlen sich einsam.
Einblicke in die Gefühlswelt
Schon jetzt wird deutlich: Diese Krise hinterlässt nachhaltige Spuren in den Stadtgesellschaften. Das zeigen auch die Antworten auf den großen Corona-Check der WAZ. Im März 2021 haben wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, nach Ihrem persönlichen Befinden befragt, nach ihren Eindrücken, Erlebnissen und Gefühlen während der Krise.
Die Daten-Spezialisten haben die Angaben jetzt ausgewertet. Herausgekommen ist ein Stimmungsbild der Bürgerinnen und Bürger in Hattingen und Sprockhövel, das natürlich nicht repräsentativ ist, und dennoch gute Einblicke in die Gefühlswelt gibt.
Entwicklungen inbegriffen. Im März haben sich viele Bürgerinnen und Bürger massiv über die Vergabe der Impftermine beschwert. „Das Besorgen eines Impftermins ist eine Höllenfahrt. Ich bedaure alle Seniorinnen und Senioren, die keine Möglichkeit haben, auf eine Internetverbindung zuzugreifen“, hat eine Leserin aus Hattingen in unseren Fragebogen geschrieben.
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Dazu passen zwei gute Nachrichten aus unserem Daten-Check. In keinen anderen Städten im Verbreitungsgebiet der WAZ hält die Gruppe der unter 40-Jährigen das Impfen für so wichtig wie in Hattingen und Sprockhövel. Und: Nirgendwo macht sich diese jüngere Generation so große Sorgen um die Eltern und Großeltern.
Zeit für Vorbereitungen wurde verpasst
Das zeigt, dass die Welt in Hattingen und Sprockhövel vielleicht doch ein wenig mehr in Ordnung ist als in Städten mit wirklichen Corona-Brennpunkten. Die Redaktion wird diesem Aspekt übrigens nachgehen und in den nächsten Wochen Beiträge zu den Themen „Verantwortungsvolle Hattingerinnen und Hattinger“, „Unaufgeregte Sprockhövelerinnen und Sprockhöveler“ sowie „Alt und Jung in der Pandemie“ veröffentlichen.
Sehr viele Leserinnen und Leser haben sich zu Schulen und Kindertageseinrichtungen in Corona-Zeiten geäußert. „Die Regierungen hätten genügend Zeit gehabt, Schulen und Kitas vernünftig vorzubereiten. Das ist verpasst worden“, so ein Leser aus Sprockhövel.
Sozial Schwache werden abgehängt
Gerade für Kinder und Jugendliche seien ein geregelter Tagesablauf und soziale Kontakte mit Gleichaltrigen wichtig. „Die Konzeptionslosigkeit führt dazu, dass sozial Schwache abgehängt werden“, meint ein Leser.
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Dazu passt das gesamte Stimmungsbild. Während sich die Mehrzahl der Hattinger und Sprockhöveler generell strengere Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gewünscht hätte, sieht es bei den Schulen und Kitas anders aus. Dort seien die getroffenen Regelungen eindeutig zu hart gewesen, meinen die befragten Bürgerinnen und Bürger.