Sprockhövel. Prominente wie Michael Stich, Anke Engelke und die „Gofus“ golfen gern in Sprockhövel. Den Luxus-Sport gibt es mittlerweile auch für kleines Geld
Golfspielen ist Luxus, hier treffen sich oftmals elitäre Schichten – die Schönen und vor allem die Reichen. Das Golfhotel Vesper in Frielinghausen hat den Sport bürgernäher gemacht – und trotzdem die Promis auf seine Anlage gelockt: „Kaiser“ Franz Beckenbauer hat hier mehrfach abgeschlagen, aber auch Michael Stich, Anke Engelke, Ingolf Lück und vor allem die „Golf spielenden Fußballer“ (Gofus) haben hier die Schläger geschwungen – oft für einen guten Zweck.
Große Bandbreite bei Ausstattung und Kosten
„Heute haben wir viele Angebote, um den Sport für jeden möglich zu machen und aus der elitären Ecke zu holen“, sagt Christian Prange, Verkaufs- und Marketingdirektor des Golfhotels Vesper. Wie bei vielen Sportarten gibt es eine große Bandbreite, was Ausstattung und Kosten angeht. Aber man muss längst nicht mehr Tausende Euro auf den Tisch legen, um Golf spielen zu können.
Der klassische Einstieg sind Schnupperkurse, um zu testen, ob der Sport einem liegt oder nicht. „Diese Kurse kosten 19 Euro für zwei Stunden mit einem Trainer. Man bekommt Leihschläger und Bälle und spielt mit anderen zusammen. Dieses Angebot nehmen oft auch Firmen in Anspruch, um den Mitarbeitern Freude und Abwechslung zu bieten“, erklärt Prange.
Preise für Platzreife und Golfschläger
Wer Spaß an dem Sport gefunden hat und die Platzreife machen möchte, kann das bei Vesper für 399 Euro haben, oder für 1000 Euro mit Übernachtung in fünf Tagen. „Die Ausbildung umfasst 16 einstündige Trainingseinheiten, man bekommt die Praxis und Theorie und quasi einen Golfknigge mit auf den Weg.“ Denn beim Golfsport geht es auch um Sicherheit, Höflichkeit und anständiges Verhalten den anderen Spielern gegenüber. Die Ausbildung bis zur Platzreife macht man mit Leihschlägern.
Wer dann sagt, ja, das ist mein Sport und sich eine eigene Ausrüstung anschaffen möchte, kann einen halben Satz – das sind sieben Schläger – schon für 150 Euro kaufen. „Ich kann mir natürlich auch einen einzigen Schläger für 2000 Euro anschaffen, nach oben sind da keine Grenzen gesetzt“, sagt Christian Prange. Für ein ganzes Set mit 14 guten Schlägern sollte man zwischen 1000 und 2000 Euro kalkulieren. Das sei genauso wie bei der Anschaffung eines Autos. „Man kann sich einen Golf für 25.000 Euro kaufen, aber auch einen für 40.000 Euro.“
Golfbags zwischen 100 und 56.000 Euro
Auch bei Golfbags, in denen man Schläger und Bälle verstauen kann, gibt es kaum Grenzen nach oben: Man bekommt sie zwar schon für unter 100 Euro, wer aber „etwas mehr“ ausgeben möchte, kann sich die teuerste für 56.000 Euro kaufen.
Viele, die sich fürs Golfen entschieden haben, werden Mitglied in einem Club, weil man in Deutschland normalerweise nur dann überall spielen kann, wenn man Mitglied im deutschen Golfverband ist und die Platzreife hat. Die Mitgliedschaft kostet bei Vesper 1660 Euro für ein Jahr. Arnt Vesper, Chef des Golfhotels, bedient mit seinem Angebot die ganze Bandbreite. Ganz vorne am 18-Loch Gut Frielinghausen gibt es Parkplätze, die nur Porschefahrern vorbehalten sind. Ein „Zückerchen“, das manche gerne in Anspruch nehmen.
Golfplatz am Mollenkotten für jedermann
Aber es gibt eine große Ausnahme: den öffentlichen Golfplatz am Mollenkotten, gegenüber den 18-Loch-Plätzen Frielinghausen und Felderbach. „Da darf jeder Abschläge machen und eine 9-Loch-Runde für 8,50 Euro spielen, auch ohne die Platzreife zu haben. Pro Leihschläger bezahlt man 5 Euro, für einen Korb Bälle, um Abschläge zu üben, 2 Euro. Auf dem Platz geht es völlig elitefrei und locker zu“, sagt Prange. So eine Möglichkeit ist weit und breit sonst nicht zu finden.