Sprockhövel. . Golfhotel Vesper in Sprockhövel startet mit 15 jungen Menschen ins Ausbildungsjahr. Der familiäre Betrieb bietet Ausbildung in allen Bereichen.
Im Golfhotel Vesper starten 15 jungen Menschen in ihr Berufsleben – sechs Hotelfachleute, zwei Restaurantfachleute, drei Köche und vier Studenten, die das Fach Tourismuswirtschaft im dualen Studium belegt haben. Darunter: Annalena Welter und Felix Berger. Beides angehende Hotelfachleute. Annelena, mit ihren 17 Jahren die zweitjüngste im neuen Team, kommt ursprünglich aus Trier. Sie ist eigens für ihre Ausbildung in ein kleines Wuppertaler Apartment gezogen.
Das Leben ohne Eltern bekomme ihr ganz gut. „Ich wollte schon immer früh von zu Hause ausziehen“, sagt sie. Eine passende Ausbildungsstelle habe sie daher deutschlandweit gesucht, speziell in München – was ihr zu teuer war – und in Düsseldorf. Pläne für ihre Zukunft hat sie längst: „Die Ausbildung gut abschließen und dann vielleicht auf einem Schiff arbeiten.“
Darüber, dass ausgerechnet Sprockhövel ihr großer Hafen zur weiten Welt ist, muss sie selbst ein wenig lachen. Doch nicht nur die Nähe Nordrhein-Westfalens zu Rheinland-Pfalz kam ihr gelegen. „Ich muss dann nicht ganz so weit bis zu meinen Eltern fahren.“
Sie freue sich auf ihre Arbeit. „Das Hotel ist liebevoll mit Blick für Details eingerichtet“, findet sie. „Es hat Klasse.“ Angst davor, dass es stressig und hektisch im Hotelalltag zugeht, habe sie nicht. „Ich mag das sogar.“
Obwohl sie, entgegen ihrer Pläne, nicht in die große Welt, sondern „nur“ nach Sprockhövel in ein familiäres Hotel kam, wird ihrer Karriere nicht abträglich sein. „Denn wir wollen ausbilden“, sagt Holger Herfurth, „Food and Beverage“-Manager des Hotels und zieht den fertigen Versetzungsplan hervor, der ein Periodensystem erinnert. Auf ihn sind sämtliche Stationen eingetragen, die die Azubis durchlaufen werden. „Sie werden in jedem Bereich im Hotel eingesetzt.“ Das hat seine Gründe. „Wir wollen, dass sie möglichst schnell vollwertige Mitarbeiter werden.“ Persönliche Vorlieben bleiben dabei nicht auf der Strecke. Zusätzlich zur Theorie in der Schule – die Auszubildenden drücken an bis zu zwei Tagen unter der Woche die Berufsschulbank – und der Praxis im Betrieb ermöglicht ihnen das Hotel, an Schulungen außerhalb des Betriebs teilzunehmen. „Die Kosten dafür tragen wird“, sagt Herfurth.
Das Hotel schickte ihre Azubis bereits in die Bar eines großen Berliner Hotels, auf ein Weingut oder in eine Steak-Manufaktur, zu Schulungszwecken und um Erfahrung zu sammeln, mal was anderes zu sehen als den heimischen Betrieb. Die Ausbildung bei Vesper ist auch sehr beliebt. Ein hoher Schulabschluss muss dabei nicht ausschlaggebend sein. Dennoch müssen die Neuen zum Team passen. Nicht jeder kann genommen werden.
Bei Felix Berger, dem zweite Azubi, der Rede und Antwort steht, hat es gepasst. Es ist bereits die zweite Ausbildung des 22-Jährigen. „Ich habe Fachlagerist gelernt.“ Da er schon immer gerne mit Menschen zu tun hatte, habe er sich für ein neues Handwerk, für das des Hotelfachmanns entschieden. Was ihm – nach den wenigen Tagen, die er hier im Hotel verbracht hat – bereits auffällt: „Hier geht es fair und familiär zu.“ Das habe er als Lagerist auch anders erlebt.