Oberhausen. Baumfällungen mitten in der City? Ja, damit haben die Sterkrader in diesem Februar 2025 tatsächlich zu rechnen. Das steckt genau dahinter.
Sterkrader City-Passanten haben in diesem Februar mit einer städtischen Aktion zu rechnen, die erst einmal Verwunderung bis Empörung auslösen dürfte, doch das Ganze hat seinen guten Grund: Am Donnerstag, 20. Februar, werden zwölf Bäume entlang der Bahnhofstraße gefällt.
Diese Bäume befinden sich genau im Bereich der künftigen Trinkwasserleitungen, die dort verlegt werden sollen. Zudem liegen die Baumstandorte nahe an der kommenden Baugrube der Emschergenossenschaft und der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO), die im Zuge der Neugestaltung der Bahnhofstraße entsteht. Die City-Bäume lassen, würden sie verbleiben, somit zu wenig Platz für eine uneingeschränkte Durchfahrt von Feuerwehr-, Müll- und Lieferfahrzeugen. Deshalb werden sie am 20. Februar in der Zeit von 7 bis 10 Uhr gefällt.
Bürgerversammlung am 3. April um 18.30 Uhr im Bistro Jahreszeiten
„Ein Jahr vor Beginn des Umbaus der Bahnhofstraße stehen wir mit unseren Projektpartnern in den Startlöchern und fangen bereits jetzt mit vorbereitenden Maßnahmen an“, wird Projektleiter Markus Werntgen-Orman in einer aktuellen Mitteilung der Stadt zitiert. Den exakten Zeitplan für den Umbau der Sterkrader Haupteinkaufsstraße wird die Stadtverwaltung am Donnerstag, 3. April, den Anwohnern sowie allen Gewerbetreibenden in einer Bürgerversammlung vorstellen. Das Treffen beginnt um 18.30 Uhr im Bistro Jahreszeiten.
Bei der kommenden Umgestaltung der Bahnhofstraße geht es nicht um eine übliche Modernisierung, sonden um ein Projekt ganz im Zeichen des Umwelt- und Klimaschutzes: Denn unter der Bahnhofstraße entsteht ein neuer Reinwasserkanal für den Elpenbach, der sich in seinem Verlauf, aus Richtung Antonieteich kommend, bislang noch mit Schmutzwasser vermischt. Das ist nach den aktuellen EU-Vorgaben nicht mehr erlaubt.
Die Pflicht zur Neugestaltung nutzen Stadt und Emschergenossenschaft, um die Bahnhofstraße klimafreundlich zu verändern: Ab dem Technischen Rathaus ist ein unterirdischer Vortrieb des Reinwasser-Kanals nicht mehr möglich. Und so machen die Stadt Oberhausen und die Emschergenossenschaft aus der Not eine Tugend, gestalten die Einkaufsstraße auf attraktive Weise um, verlegen dabei nicht nur den unterirdischen Reinwasser-Kanal, sondern versehen die Shopping-Meile zudem oberirdisch mit einem kleinen Bachlauf nach Freiburger Vorbild („Bächle“). Dieser Bachlauf wird künftig aus Regenwasser-Zisternen gespeist und stellt sozusagen ein symbolisches Zeichen für den unterirdischen Bach dar.
Alle Leitungen unter der Sterkrader Bahnhofstraße werden erneuert
Alle Beteiligten nutzen die Gunst der Stunde: Die Versorgungsträger von Gas, Wasser, Fernwärme, Strom und Telekommunikation verlegen im Vorfeld des Kanalbaus neue Leitungen. Diese Maßnahmen müssen abgeschlossen sein, bevor die Emschergenossenschaft im nächsten Jahr unter der Bahnhofstraße den neuen Reinwasserkanal und die WBO parallel dazu einen neuen Abwasserkanal baut. Die Stadtpressestelle unterstreicht: „So nutzen die Verantwortlichen den Umbau der Sterkrader Innenstadt als Chance, auch die Infrastruktur unterhalb der Bahnhofstraße zu modernisieren.“ Das seien notwendige Vorarbeiten. Man sei derzeit mit allen Versorgungsträgern im Gespräch, um den entsprechenden Zeitplan genau zu klären, so Projektleiter Markus Pohl von der Emschergenossenschaft.
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Auf städtischer Seite unterstreicht Projektleiter Markus Werntgen-Orman, dass die zwölf, für den 20. Februar geplanten Baumfällungen unumgänglich seien: „Im Notfall müssen wir die Feuerwehrzufahrt gewährleisten können, denn die Sicherheit von Menschen hat immer Vorrang.“ Er hat aber auch eine gute Nachricht dazu parat: 15 Bäume in der Innenstadt bleiben erhalten. Nicht zu vergessen: Zusätzlich werden insgesamt 69 Bäume in der Bahnhofstraße neu angepflanzt, so dass, anders als bislang, künftig eine wirklich durchgehende Baumfolge entsteht, die das Mikroklima vor Ort verbessert und die im Sommer viel Schatten spendet, damit die City-Passanten in abgekühlter Umgebung unterwegs sein können.
Sommer 2025 soll den Bürgern zeigen, wie die Schwammstadt funktioniert
Den Projektpartnern sei eine transparente Kommunikation zum Wandel an der Bahnhofstraße wichtig, heißt es. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürgern sollen mit einbezogen werden. Daher sind im Jahr 2025 weitere Infoaktionen geplant. Los geht es am Donnerstag, 3. April, mit der besagten Bürgerversammlung im Bistro Jahreszeiten, der im Herbst ein weiteres Treffen folgt. Der Sommer 2025 soll darüber hinaus in Sterkrade im Zeichen der Schwammstadt stehen: Denn insgesamt gesehen soll ja die die Sterkrader Innenstadt so umgebaut werden, dass sie Regenwasser wie ein Schwamm aufnehmen, speichern und nutzen kann. Eine öffentlichkeitswirksame Veranstaltung soll das Prinzip der Schwammstadt in diesem Sommer für alle erlebbar machen. Zudem soll im Spätsommer ein Infoabend zeigen, wie private Hausbesitzer mit einer Dach- und Fassadenbegrünung einen wichtigen Klimaschutzbeitrag leisten können und welche Fördermittel der Emschergenossenschaft und der Zukunftsinitiative Klima.Werk es dafür gibt.
Alle Informationen rund um das „Klimaquartier Sterkrade“ gibt es unter www.klimaquartier-sterkrade.de. Bei Fragen oder Anregungen können sich Interessierte unter der E-Mail-Adresse klimaquartier@oberhausen.de melden.
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