Oberhausen. Viele Hausbesitzer würden gern ihr Carportdach begrünen. Mit Zuschüssen der Emschergenossenschaft kann das günstig gelingen. Ein Beispiel.

Stefan Schneider wohnt mit seiner Familie im grünen Stadtnorden von Oberhausen und hat jetzt ein schönes Projekt zur Dachbegrünung verwirklicht: Der Schmachtendorfer hat seinen Carport mit einem grünen Dach versehen und dabei auf eine Förderung der Emschergenossenschaft in Höhe von 2100 Euro zurückgreifen können. Ohne diese Unterstützung hätte er das klimafreundliche Projekt nicht realisiert.

Die Fördersumme macht immerhin rund 70 Prozent der Gesamtkosten für die Begrünung der insgesamt 42 Quadratmeter großen Dachfläche aus. Stefan Schneider hat das Vorhaben mit seinem Sohn in Eigenarbeit gekonnt umgesetzt und ist von den schon jetzt feststellbaren positiven Folgen begeistert. „Die Raumtemperatur im Carport ist an sonnigen Tagen nun deutlich niedriger, das Mikroklima auf unserer Terrasse ist jetzt viel angenehmer, da sich auch hier das benachbarte grüne Carportdach positiv bemerkbar macht.“

Graue Dachfläche Schritt für Schritt in einen grünen Teppich verwandelt

Anfang 2024 haben Vater und Sohn das Projekt gestartet und die triste graue Carport-Dachfläche Schritt für Schritt verwandelt: Da waren wurzelfeste Schweißbahnen aufzubringen, da war ein entsprechender Rahmen zu legen, dann mussten eine Drainage-Platte aufgebracht und ein Kiesstreifen am Rand der Dachfläche angelegt werden. Schließlich haben die beiden in großem Stil Granulat-Erde ausgestreut, auf der nun bereits sogenannte Sedum-Pflanzen sprießen, die sich für eine Dachbegrünung in besonderer Weise eignen. Sie gelten als robust sowie winterhart und sehen zudem sehr dekorativ aus. In den nächsten zwei bis drei Jahren werden die jetzt neu gesetzten Sedum-Pflanzen auf dem Carport-Dach zu einem grünen Teppich zusammenwachsen.

Die Emschergenossenschaft fördert solche Dachbegrünungen mit 50 Euro pro Quadratmeter. Die Dächer können dabei bis zu 200 Quadratmeter groß sein, sodass ein Zuschuss von bis zu 10.000 Euro möglich ist.

Zukunftsperspektive: Schwammstadt soll die Niederschläge aufsaugen

Stefan Schneider hat die finanzielle Unterstützung gern genutzt und damit einen ganz persönlichen Beitrag zur künftigen Schwammstadt geleistet. Denn: Durch die Dachbegrünung wird jede Menge Regenwasser aus der Kanalisation herausgehalten. Das meiste Wasser versickert jetzt in der Granulat-Erde, also im Sedum-Pflanzenteppich des Carports. Und genau dies ist ja das Prinzip der Schwammstadt, in der Niederschläge möglichst aufgesaugt werden sollen wie in einem Schwamm, weil es viele versickerungsfähige Oberflächen gibt und entsprechende Speicherorte wie Zisternen, Mulden und eben grüne Dächer.

Die begrünte Dachfläche des Oberhauseners Stefan Schneider ist 42 Quadratmeter groß.
Die begrünte Dachfläche des Oberhauseners Stefan Schneider ist 42 Quadratmeter groß. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

„Weil Städte darauf angewiesen sind, dass auch die privaten Besitzer von Flächen und Immobilien bei diesem Umbau mitmachen, haben wir das Förderprogramm aufgelegt“, erläutert Andrea Rickers, Sprecherin der Klima.Werk-Zukunftsinitiative bei der Emschergenossenschaft. Nach der Förderzusage haben die Hausbesitzer jeweils zwei Jahre Zeit, die entsprechende Dachbegrünung umzusetzen, wobei nicht nur Eigenarbeit infrage kommt, sondern auch der Auftrag an eine Fachfirma. Beides ist förderfähig.

Stefan Schneider ist die Zufriedenheit über sein grünes Schmachtendorfer Carportdach unterdessen in jeder Sekunde des Vor-Ort-Gesprächs mit ihm anzumerken. Er freut sich auch darüber, dass das neu gestaltete Dach künftig ein schönes Areal für Insekten aller Art ist, die es sich auf dem Sedum-Pflanzenteppich bequem machen.

Weitere Infos zu den Fördermöglichkeiten und Ansprechpartnern gibt es unter ww.klima-werk.de