Oberhausen. Die Katholiken versammeln sich künftig unter dem großen Dach der Stadtkirche Oberhausen. Die Leitung liegt dann in einer Hand.
Die Entwicklung hin zur katholischen Stadtkirche Oberhausen unter einem Dach nimmt deutlich an Fahrt auf. Bereits in diesem Februar erfolgt eine wichtige personelle Weichenstellung.
Vinzent Graw, bislang Leiter der Oberhausener Pfarreien Herz-Jesu und St. Marien, wird im nächsten Monat Pfarrer Andreas Geßmann in der Essener Pfarrei St. Laurentius ablösen, wenn dieser zum neuen Weihbischof geweiht wird. Die beiden besagten Oberhausener Pfarreien leitet künftig Stadtdechant Propst André Müller, der damit an der Spitze aller Oberhausener Pfarreien steht. Das hat das Bistum jetzt mitgeteilt.
Wechsel nach Essen: Ab Mai ist Vinzent Graw offiziell Pfarrer in St. Laurentius
Die Weihe von Andreas Geßmann zum neuen Weihbischof im Bistum Essen ist für den 2. Februar geplant. Von diesem Tag an wird Pfarrer Vinzent Graw die Leitung der bislang von Geßmann geleiteten Pfarrei St. Laurentius übernehmen. Das habe Bischof Franz-Josef Overbeck jetzt in Abstimmung mit dem Personalgremium des Bistums entschieden, heißt es. Graw wird die Pfarrei im Essener Osten zunächst als Pfarradministrator leiten. Zugleich bleibt Vinzent Graw bis Ende April als Pastor in der Seelsorge der beiden Oberhausener Pfarreien Herz-Jesu und St. Marien tätig, deren Leitung ab Februar Stadtdechant André Müller übernimmt.
Ab Mai wird Graw dann offiziell als neuer Pfarrer von St. Laurentius in Essen eingesetzt – allerdings nur mit 70 Prozent des Stellenumfangs, heißt es. In der übrigen Dienstzeit werde er sich mit seiner Doktorarbeit im Fach Kirchenrecht beschäftigen.
Künftig Herz Jesu, St. Marien, St. Pankratius und St. Clemens unter einem Dach
Diese jüngsten personellen Weichenstellungen sind Teil eines großen Reformprozesses: Bis Ende 2025 soll die „Katholische Kirche Oberhausen“ Wirklichkeit werden. Dabei handelt es sich um eine neue Körperschaft des öffentlichen Rechts, unter deren Dach die bisherigen vier Oberhausener Pfarreien Herz Jesu, St. Marien, St. Pankratius und St. Clemens vereint werden. Gemeinsam statt vereinzelt, lautet die Devise: Oberhausen setzt diese historische Strukturreform als erste Stadt im gesamten Ruhrbistum um und ist damit Ort eines viel beachteten Pilotprojekts. Die Katholische Kirche will sich gesund schrumpfen, aber zugleich auf neuen Wegen dorthin gehen, wo viele Menschen sind.
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