Oberhausen. Nach heftiger Kritik an SBO und WBO hat Beschwerdeführer Michael Vogel deren Sprecher direkt am Antonieteich getroffen. Das kam dabei heraus.

Dass gleich zwei Pressesprecher einem Bürger über eine Stunde lang bei einem Ortstermin Rede und Antwort stehen, ist eher selten der Fall: Am Antoniepark in Oberhausen-Klosterhardt war genau das jetzt der Fall: Anwohner Michael Vogel hat auf Vermittlung der Redaktion die Sprecher der Servicebetriebe Oberhausen (SBO) und der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO), Alexander Höfer und Jan Küppers, direkt am dortigen Teich getroffen. Das Thema: Wie steht es um die städtische Pflege des Grün-Areals samt Gewässer?

Michael Vogel hat dieser Pflege von SBO und WBO nämlich ein verheerend schlechtes Zeugnis ausgestellt, nachdem im Dezember 2024 ein Bericht dieser Redaktion erschienen war, dass sich der Pflegezustand am Antonieteich deutlich verbessert habe. Davon könne keine Rede sein, so der Bürger in seiner eineinhalbseitigen, detailreichen Mail. So seien zum Beispiel die für alle Spaziergänger sehr wichtigen, direkt am Teich entlangführenden Holzstege nicht vollständig gereinigt worden; er habe zudem beobachtet, dass die vier- bis fünfköpfigen Einsatzteams nur mit geringem Arbeitseifer ans Werk gegangen seien: „Maximal arbeitete eine Person!“

Bürger: Einsatzfahrzeuge schlagen „Schneisen der Verwüstung“

Weitere Kritikpunkte aus der langen Liste von Michael Vogel: Papierkörbe seien im Jahresverlauf 2024 im Antoniepark monatelang nicht geleert worden, so dass der Dreck und Abfall in den Büschen hängengeblieben sei oder kilometerweit über die Spazierwege verteilt worden sei. Michael Vogel greift zu ziemlich drastischen Worten und nennt die Einsatzfahrten von SBO und WBO „Ausflugsfahrten in die Oberhausener Parks“, bei denen die Einsatzfahrzeuge nicht selten durch unachtsames Navigieren „Schneisen der Verwüstung“ erzeugen würden.

Ortstermin am Teichufer in Klosterhardt: Zeitweise kamen spontan weitere Bürger hinzu. Der Antoniepark liegt den Menschen sehr am Herzen.
Ortstermin am Teichufer in Klosterhardt: Zeitweise kamen spontan weitere Bürger hinzu. Der Antoniepark liegt den Menschen sehr am Herzen. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Alexander Höfer und Jan Küppers nahmen beim ausführlichen Vor-Ort-Gespräch zu den Kritikpunkten immer wieder detailreich Stellung. So wird der Holzsteg am Antonieteich in nächster Zeit noch in voller Länge mit Hochdruckreinigern gesäubert, wie Alexander Höfer und der ihn begleitende SBO-Fachmann Michael Radtke erläuterten. Jan Küppers unterstrich, dass es einen regelmäßigen, einwöchigen Leerungs-Zyklus für die Papierkörbe gebe. Er werde checken, ob es hier eventuell zu Ausfällen gekommen sei; grundsätzlich gelte aber dieser verlässliche Rhythmus. Beide Sprecher wiesen den Vorwurf mangelnder Arbeitsmoral der Einsatzteams strikt zurück: „Unsere Leute erledigen ihre Arbeit verantwortungsvoll und sorgfältig!“ Wo schwere Lkw und Einsatzfahrzeuge für Schäden auf Rasenflächen oder Wegen gesorgt haben, werde man für Instandsetzung sorgen. Ein solche Stelle ist im Verlauf des Ortstermin genau in Augenschein genommen worden. Da gibt es dann tatsächlich kaum mehr ein Durchkommen für Spaziergänger. Das bestätigte auch Ingrid Vogel, die Mutter des Antoniepark-Anwohners, die am Steuer ihres elektrischen Seniorenmobils an dem Ortstermin teilnahm.

Gleich zu Beginn Liste mit 20 detaillierten Kritikpunkten überreicht

Gleich zu Beginn hat Michael Vogel, der bestens ausgerüstet mit einer Greifzange für wilden Müll erschien, seinen Gesprächspartnern einen Zettel mit 20 Kritikpunkten überreicht, was den Umfang seiner Vorwürfe deutlich macht: Da geht es nicht nur um den Antoniepark. Da ist von monatelang fehlender Straßenreinigung auf der Antoniestraße die Rede; da geht es um städtische Müllbläser, die Herbstlaub einfach in den zur Herbstzeit bereits stark mit Blättern belasteten Teich blasen würden, „statt mal einen Besen in die Hand zu nehmen“; sichtbarer wilder Müll werde nicht entfernt und einfach liegengelassen, auch direkt neben gerade entleerten Papierkörben.

Alexander Höfer und Jan Küppers hörten sich die lange Liste der vehementen Kritik ausführlich an, sagten Überprüfungen in Detailpunkten zu und verteidigten zugleich die Belegschaften von SBO und WBO, denen eine gewissenhafte Erledigung all ihrer Arbeit wichtig sei.

„Schaffen Sie doch mal eine Aktion zur Erziehung gewisser Oberhausener Bürger!“

Michael Vogel, der im Antoniepark wirklich den Pflegezustand eines jeden Quadratmeters allerbestens kennt, will nun mit SBO und WBO fortlaufend in Kontakt bleiben. Er räumt mit Blick auf wilden Müll und verunreinigte Parkflächen durchaus ein, dass die städtischen Service-Gesellschaften nicht erstverantwortlicher Auslöser all dieser Probleme seien. Er hat dazu sogar einen konkreten Vorschlag parat, den er an die Stadtspitze adressiert hat: „Herr Oberbürgermeister Schranz, schaffen Sie doch mal eine Aktion zur Erziehung gewisser Oberhausener Bürger zur Reinhaltung der Stadt!“