Oberhausen. Bassam Humaid heißt der neue Chefarzt der Kardiologie am Ameos Klinikum St. Clemens. Weshalb dieser Wechsel richtungsweisend ist.
Will Ameos Oberhausen jetzt seine Kardiologie sichern oder gar ausbauen? Es scheint so. Denn soeben erst stellten Sabrina Zientek als stellvertretende Regionalgeschäftsführerin Ameos West und Krankenhausdirektorin der Ameos Einrichtungen Oberhausen sowie ihr ärztlicher Direktor Michael Reindl den neuen Chefarzt der Kardiologie vor - und der bringt so einiges an Fachwissen mit.
Dr. med. Bassam Humaid hat im Januar 2025 die Leitung der Klinik für Kardiologie und kardiologische Intensivmedizin im Ameos Klinikum St. Clemens übernommen. Der Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Kardiologie verfügt über die Zusatzbezeichnungen Notfallmedizin und Intensivmedizin sowie über zahlreiche Zusatzqualifikationen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK), darunter spezielle Rhythmologie, interventionelle Kardiologie und Herzinsuffizienz.
Zuletzt war er als leitender Oberarzt im Evangelischen Krankenhaus Herne tätig, zuvor ebenfalls in leitender Funktion im St. Vincenz Krankenhaus Essen sowie im Alfried Krupp Krankenhaus. Seine kardiologische Facharztausbildung absolvierte er in Kassel, nachdem er sein Studium in Jena abgeschlossen, dort promoviert und mehrere Jahre Berufserfahrungen gesammelt hatte.
Krankenhausreform schmiss so einige Pläne über den Haufen
„Um gemeinsam die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu verbessern, möchte ich das Portfolio der Klinik für Kardiologie gerne erweitern. Das geht am besten im Team“, wirft Humaid einen optimistischen Blick in die Zukunft seiner neuen Abteilung. „Mit seiner Erfahrung und Expertise, wird Bassam Humaid ein breiteres kardiologisches Leistungsspektrum als bisher im Ameos Klinikum St. Clemens Oberhausen anbieten und abdecken“, freut sich Sabrina Zientek auf die Zusammenarbeit.
Wie bitte? Noch bei der zweiten Runde der Anhörungsverfahren im Rahmen der Krankenhausreform war das Leistungsspektrum der Ameos Standorte deutlich reduziert worden - auch das der Kardiologie. So hatte Ameos etwa für St. Clemens im Bereich Interventionelle Kardiologie (minimal-invasive Eingriffe im Herzkatheterlabor) 2782 Behandlungsfälle beantragt. Das Ministerium bewilligte 1698 - woran sich auch mit der endgültigen Entscheidung im Dezember 2024 nichts mehr geändert hat. Zum Vergleich: Das Evangelische Krankenhaus Oberhausen (EKO) beantragte für die gleiche Leistungsgruppe 2500 Fälle – und erhielt einen Zuschlag für alle.
Einzig in den zuvor ebenfalls beantragten Bereichen Kardiale Devices (Einsetzen von Herzschrittmachern, Defibrillatoren) scheint nun tatsächlich noch Bewegung zu kommen. Das Ameos Klinikum St. Clemens hatte 90 Patientinnen und Patienten pro Jahr behandeln wollen. Eine Zusage gab es zunächst für keinen einzigen. Dafür hatte das Gesundheitsministerium die 80 vom EKO beabsichtigen Fälle prompt von selbst auf 100 aufgestockt - diese 100 Fälle mit der endgültigen Entscheidung zuletzt aber wieder auf 80 reduziert.
Der Bedarf in Oberhausen liegt also eindeutig höher. Damit könnte sich auf diesem Gebiet doch noch ein etabliertes Betätigungsfeld für Ameos eröffnen. Schon jetzt wirbt Ameos auf der eigenen Homepage mit einer Behandlung von Herzrhythmusstörungen durch die Implantation von Herzschrittmachern oder Defibrillatoren - für beides gilt Humaid als Experte.
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Der neue Krankenhausplan für Nordrhein-Westfalen tritt am 1. April 2025 in Kraft. Für die Umsetzung bestimmter Leistungsgruppen ist eine Übergangsfrist bis zum 31. Dezember 2025 vorgesehen. Dabei handelt es sich unter anderem um die Kardiologie, die Notfallversorgung, die Orthopädie und die Adipositaschirurgie.