Oberhausen. Eine Kirche in Osterfeld wollte die Stadt zur Sportstätte umbauen. Das Projekt scheitert am Geld. So sollen neue Lösungen auf den Tisch kommen.
Es kam in der Ratssitzung wie erwartet: Die Stadt Oberhausen steigt aus dem Projekt Sportkirche aus. Die Kosten für den Umbau der katholischen Kirche St. Josef in eine Sportstätte werden zu hoch, würden mehrere Millionen an Euro verschlingen. Doch sich einfach so aus dem Staub machen, kann die Stadt nicht und will sie auch nicht. Zum einen hat sie Verträge geschlossen, zum anderen wolle sie auch versuchen, mit der zuständigen St. Pankratius-Gemeinde nach neuen Lösungen für das bereits entwidmete Gebäude zu suchen.
Stadt Oberhausen macht jetzt vom Recht auf Sonderkündigung Gebrauch
Mit der Gemeinde hatte die Stadtverwaltung 2023 einen Vertrag mit langer Dauer geschlossen. 25 Jahre sollte die Kirche ihr das frühere Gotteshaus überlassen. Zugleich gab es aber auch eine Klausel, die ein Sonderkündigungsrecht enthielt. Davon macht Oberhausen jetzt Gebrauch, sagt Sportdezernent Jürgen Schmidt. Wie so oft steckt der Teufel im Detail.
Denn momentan gilt es noch zu klären, ob das Recht dann bereits zu Ende des Jahres 2024 oder erst ein ganzes Jahr später, also Ende, 2025 greift. Die längere Frist hat einen entscheidenden Vorteil: Die Stadt als rechtmäßige Nutzerin kann nach und nach St. Josef wieder so herrichten, wie sie das Gebäude übernommen hat. Unter anderem waren Bohrungen und weitere Arbeiten erforderlich, um die Voraussetzungen des Bauwerks für eine Sportkirche zu ermitteln. Das wäre zweifellos die günstigere Variante. Andernfalls würde die Stadt den Rückbau auch vornehmen, allerdings unter anderen rechtlichen Vorzeichen.
Vertreter der Stadt Oberhausen wollen mit Gemeinde nach neuen Lösungen suchen
Nachdem Vertreter der Stadt die Gemeindeleitung bereits über den Ausstieg informiert haben, sind aber nun noch weitere Gespräche vorgesehen. Zu Beginn des nächsten Jahres sind Treffen vorgesehen, um nach alternativen Lösungen zu suchen. „Wir möchten der Gemeinde dabei zur Seite stehen“, betont Schmidt. Andere entwidmete Kirchen würden mittlerweile auch schon für andere Zwecke genutzt, beispielsweise als Kindergarten. Man werde ausloten, welche Konzepte in Betracht kommen können. Der Stadt sei natürlich auch einer weiteren Nutzung gelegen, um zu verhindern, dass eine Ruine entsteht.
Das Aus für die Sportkirche stellt aber wiederum auch die Stadt vor neue Herausforderungen: Das Gebäude sollte vor Ort die Lücke im Angebot an Turnhallen ausfüllen. Das hat sich mit dem Ratsentscheid erledigt. Allerdings entstehen demnächst durch den Bau von drei neuen Sporthallen durchaus zusätzliche Kapazitäten, erläutert Schmidt. Eine davon ist auch für Osterfeld vorgesehen, soll doch die momentan ungenutzte Fröbelhalle runderneuert werden, um danach wieder dem Sport zur Verfügung stehen. Weitere Hallen sind für den Sportplatz an der Kuhle in Alstaden und an der Gudrunstraße in Buschhausen vorgesehen.
Derzeit laufen erst noch die Planungen für neue Turnhallen in Oberhausen
Durch eine entsprechende Belegung der Gebäude könne man sicherlich Zeiten beispielsweise für Schulsport schaffen, erklärt der Dezernent. Gegebenenfalls müssten dann allerdings Kinder und Jugendliche mit dem Bus von ihrer Schule dorthin gebracht werden. Im Moment sei es aber noch etwas früh, über mögliche Details zu sprechen. Derzeit laufen noch die Planungen für den Bau der Hallen.
Bis Schüler in der Sportkirche hätten turnen können, wäre aber auch noch einige Zeit ins Land gegangen. Denn es wären umfangreiche und aufwändige Arbeiten erforderlich gewesen, damit man in der Kirche Sport treiben kann.
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