Oberhausen. Das Oberhausener Friedensdorf verliert völlig unerwartet einen Freund, der sich mit Hingabe um andere Menschen kümmerte. „Wir sind fassungslos.“
- Das Friedensdorf International kümmert sich um kranke und verletzte Kinder weltweit
- Nach dem jüngsten Hilfsflug erreichte das Oberhausener Team eine traurige Nachricht
- Ein Freund und Helfer ist ganz unerwartet verstorben, nachdem er zwei genesene Kinder zurück zu ihren Familien gebracht hat
Das Team des Oberhausener Friedensdorfes steht unter Schock. „Wir sind absolut fassungslos“, sagt Leiterin Birgit Stifter. „Unser 91. Hilfseinsatz, der so viel Hoffnung und Hilfe brachte, wurde von einem unfassbaren Verlust überschattet“, heißt es in einer schriftlichen Erklärung. Ein langjähriger Partner, Helfer und Freund, ist kurz nach einem Hilfsflug auf dem Parkplatz des Flughafens in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe verstorben. Völlig unerwartet.
Zunächst begann der Einsatz voller Freude, heißt es weiter: 55 Kinder konnten nach erfolgreicher Behandlung in Deutschland wieder zurück in ihre Heimat fliegen, wo sie endlich ihre Familien in die Arme schließen konnten. Mit dem sogenannten Kombinationsflug wurden gleichzeitig 91 Kinder aus Afghanistan, Usbekistan, Kirgistan und Tadschikistan nach Deutschland gebracht, um hier die dringend benötigte medizinische Versorgung zu erhalten.
„Er lebte für seine Arbeit, für die Unterstützung armer Familien und vor allem alleinerziehender Mütter mit schwerstbehinderten Kindern.“
„Mit an Bord war unser langjähriger Partner und Freund, der Tadschike Safar Yorov“, heißt es im Bericht des Friedensdorfes. Seit rund drei Jahrzehnten engagierte sich Safar Yorov demnach „mit Leidenschaft und Hingabe“ für viele Projekte des Friedensdorfes. Erst kürzlich hatte er zahlreichen bedürftigen Familien und alleinstehenden Müttern mit schwerstbehinderten Kindern überlebenswichtige Grundnahrungsmittel für den Winter gebracht. Safar Yorov starb, nachdem er zwei tadschikische Rückkehrer ihren Familien übergeben hatte.
„Es ist eine Tragödie, vor allem für Safars Familie, aber auch für uns“, sagt Friedensdorf-Leiterin Birgit Stifter. „Er lebte für seine Arbeit, für die Unterstützung armer Familien und vor allem alleinerziehender Mütter mit schwerstbehinderten Kindern. Diese Arbeit war Safars Leben“, ergänzt Claudia Peppmüller, die über viele Jahre eng mit ihm zusammengearbeitet hat.
Friedensdorf trauert: Ein letzter Besuch in Oberhausen
Kurz vor seinem Tod verbrachte Safar Yorov noch einige Tage mit dem Team in Oberhausen sowie mit Partnern aus Afghanistan, Georgien und Usbekistan. „Nie hätten wir gedacht, dass wir Safar ein letztes Mal in Oberhausen gesehen haben, dass er ein letztes Mal mit uns zusammengesessen hat, um über unsere gemeinsame Arbeit zu sprechen“, so Claudia Peppmüller.
Birgit Stifter ist wichtig, „in seinem Sinne weiterzumachen. Die Projektarbeit, die medizinische und physiotherapeutische Hilfe – all das, was Safar in drei Jahrzehnten mit uns aufgebaut hat, wird Bestand haben und wachsen, um sein Andenken zu bewahren“. Überdauern werde auch sein Lebensmotto: „Es ist leichter ein böser Mensch zu sein als ein guter.“
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