Oberhausen. Die Ernennung neuer Ehrensenatoren der 1. KG Königshardt geriet in Oberhausen zur Prunksitzung. Verein trifft wegweisende Nachwuchs-Entscheidung.
Keine Frage, in den Hallen bei Auto Postert an der Gabelstraße haben sie bislang nicht nur Motorengeräusche gehört. Zuletzt feierten die Schmachtendorfer hier ein Oktoberfest. Jetzt scherzen plötzlich Büttenredner und es spielen Stimmungsbands auf. Dabei bittet die 1. KG Königshardt am Samstagabend eigentlich zur Ernennung ihrer Ehrensenatoren. Es mutete wie eine Prunksitzung an.
„280 Gäste passen hinein - und die sind auch anwesend“, sagt Senatspräsident Piet Emmel. Die Stimmung ist schwungvoll. Kellnerinnen servieren kleine Schnitzel und Frikadellen am Holzspieß. Gäste naschen an Karottenstäbchen und Selleriestreifen aus kleinen Gläsern. Am Büfett dampft Currywurst.
Karneval Oberhausen: Büttenreden, Stimmungskapellen und Schnitzel am Spieß
Der Senat wächst: Tanja Wiedermann (Sparkasse), Mario Behmer (Küchen Horstmann) und Klaus Baumhold (Vertriebskick) dürfen sich die markanten schwarz-goldene Kappe aufsetzen. Die Neulinge werden nicht nur über die lebhafte Besucherschar, sondern vornehmlich über die vielen Tanzdarbietungen gestaunt haben. Denn die Anzahl interessierter Mädchen und junger Frauen hat sich in der Königshardter Gesellschaften spürbar erhöht. Im Brauchtum ist das nicht selbstverständlich.
Momentan befinden sich im Verein 73 Tänzerinnen, was die Macherinnen dazu veranlasst, die Gardeorganisation umzukrempeln, um die Größe für Auftritte und Training praktikabel zu halten. „Wir haben unsere Garden von drei auf vier vergrößert und in Bambini, Jugend, Junioren und Aktive unterteilt“ , erklärt Trainerin Vanessa Bayer dem Publikum auf der Bühne.
Karneval Oberhausen: Vier statt drei Tanzgarden - 1. KG Königshardt stockt auf
Karnevalssitzung bei der 1. KG Königshardt: Die Bilder
Etwas Aufregung schwingt in ihrer Moderation mit. Für die Jugend ist es am Samstagabend eine Premiere. Die Mädchen tanzen bei der Ehrensentoren-Ernennung zum ersten Mal einen klassischen Karnevalsmarsch. Der Applaus fällt nach der gelungenen Premiere begeistert aus. Erleichterung verbreitet sich auch hinter den Kulissen.
Warum das Interesse am karnevalistischen Tanz in Königshardt steigt, machen die Macher an wirkungsvoller Mundpropaganda fest. „Wir haben einfach eine gute Jugendarbeit“, findet Senatspräsident Emmel. Fünf erfahrene Trainerinnen kümmern sich um das Training und betreuen die Tänzerinnen auch bei den Auftritten. Zudem sei das Startalter ab drei Jahren bei den Bambini, bis ab 18 Jahren bei den Aktiven, sehr breit und mit individueller Betreuung gestreut.
Auftritte gibt es übrigens nicht nur im Karneval, sondern auch ohne Helau bei Geburtstagen, Hochzeiten, Stadtfesten und Firmenfeiern, betonen die Organisatoren.
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