Oberhausen. Melancholisch-musikalischer Herbst im Tresohr-Studio: Bei den Aufnahmesessions erleben die Zuhörer 1a-Musiker aus nächster Nähe.
International und bunt wird der Herbst bei den „Tresohr Sessions“ in den gleichnamigen Studios an der Mülheimer Straße 24 in Oberhausen. Das verspricht der Blick auf die künstlerische Vielfalt der anstehenden Live-Aufnahmesessions. Zu Beginn wird es italienisch.
Mit dem Sizilianer Fabrizio Cammarata wird der erste italienische Musiker der Reihe begrüßt, der die Bühne bereits mit Größen wie Ben Harper oder Patti Smith teilte, um nun am 30. September den Montagabend mit seiner Musik zu versüßen. Seine gefühlvolle Stimme variiert zwischen weichem Gesang und rauen Lagen, bedient aber keineswegs nur Balladen. Mit treibenden Popsongs fesselt Cammarata sein Publikum ebenso wie mit den leiseren Tönen, begleitet von dynamischem Gitarrenspiel. In seinen Songs besingt er Fantasien von Licht und Schatten, verarbeitet die Erfahrungen seiner Reisen und erzählt vom orientalischen Flair seiner Heimatstadt Palermo.
Tonaufnahme statt Notaufnahme: Doc Wenz ist zurück
Zehn Jahre nach seinem Abschied als Frontmann von „Mardi Gras BB“, der skurrilen Independent-Blaskapelle, mit der er zuvor für zwei Jahrzehnte das Publikum von Bergen bis Barcelona entzückte, meldet sich Jochen „Doc“ Wenz am Samstag, 26. Oktober, zu den Tresohr Sessions zurück.
Ruhestand war wohl doch noch nicht an der Reihe. Zu nagend die innere Unruhe, zu groß die Sehnsucht, noch einmal die Bühnen zu bespielen. Die Songs und Sounds staubig patiniert, traditionelles Singer-Songwriting, stets ein wenig nachdenklich, romantisch, der Name lässt es schon vermuten. Es finden sich Spuren von Memphis-Soul und Phil Spectors Pomp, der einst selbst Balladen aufdonnerte. Mit Florian Schlechtriemen und Javier de la Poza begleiten den Doc zwei alte Weggefährten an Schlagzeug und Bass, die schmachtende Steel-Gitarre spielt Simon Seeleuther.
Stina Holmquist: Ein Nordlicht aus dem Ruhrgebiet
Eine laue Sommernacht lässt sich wohl nicht mehr genießen, wenn Stina Holmquist mit ihrer Band am Sonntag, 17. November, die Tresohr Sessions besucht. Aber ihre intimen und einfühlsamen Pop-Songs könnten die Studio-Gäste klanglich dorthin zurückbringen. Mit ihrer Band und Produzent Alex Sprave entwickelt Holmquist eine moderne, zeitlose Indie-Popmusik, die sich in einer Kombination aus warmen Klängen und atmosphärischen Sounds widerspiegelt.
Aufgewachsen im Multikulti-Ruhrgebiet, ist Stina Holmquist unverkennbar schwedischer Herkunft. Neben eigenen Konzerten in ganz NRW sang sie schon als Support-Act für die deutschen Indie-Größen Giant Rooks und Leoniden, spielte Festival-Shows und wurde als beste Newcomerin für den Pop-NRW-Preis nominiert.
Auf einen Wein mit der Traubenschmiede
Lea Wassenberg von der Traubenschmiede weiß von ihren „After Work“-Events im Zentrum Altenberg, dass gute Musik und guter Wein sich hervorragend ergänzen - und sorgt nun auch bei den Tresohr Sessions fürs Weinangebot.
Wie immer sind die Studio-Tickets auf nur 70 Stück limitiert, erhältlich online auf tresohr-sessions.de. Karten kosten jeweils 27,37 Euro; die Konzerte beginnen um 20 Uhr (Einlass 19 Uhr), bei Stina Holmquist eine Stunde früher.