Oberhausen. In Oberhausen schließen sich am tausende Schüler zusammen. An vier Orten sind Aktionen für mehr Vielfalt geplant. Friedensplatz bildet Zentrum.

  • In dieser Woche findet in Oberhausen die Woche der Demokratie statt
  • Alle Schulen haben einen gemeinsamen Aktionstag am Freitag geplant
  • Um 12 Uhr wollen sich fast 5000 Schülerinnen und Schüler auf dem Friedensplatz versammeln

Das hat es lange nicht gegeben: Alle 53 Oberhausener Schulen haben sich zusammengeschlossen, um ein Zeichen gegen Rechts zu setzen. Wie die Schulen in einer gemeinsamen Mitteilung schreiben, sollen rund 10.000 Schülerinnen und Schüler an der Aktion am Freitag, 13. September, teilnehmen. Geplant sind öffentliche Bekanntmachungen in vier Stadtteilen. Zur größten Versammlung am Friedensplatz in der City erwarten die Organisatoren 4800 Schülerinnen und Schüler.

Die große Aktion ist eingebettet in die Woche der Demokratie, die in Oberhausen ab dem 8. September läuft. Bis zum 13. September werden sich die Schulen mit Themen wie Demokratie, Antirassismus und Vielfalt auseinandersetzen. Die Ergebnisse werden am Freitag um 12 Uhr an vier zentralen Orten präsentiert. An der Gesamtschule Osterfeld werden 1800 Kinder und Jugendliche erwartet, am Technischen Rathaus in Sterkrade 2200, auf dem Marktplatz in Schmachtendorf 600. Am Friedensplatz wird mit fast 5000 jungen Menschen aus zwölf Schulen gerechnet. Auf einer Bühne soll es Statements und Aufführungen geben. Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) wird eine Rede halten.

Schul-Aktion gegen Rechts: „Ängste und Sorgen müssen gehört werden“

Alice Bienk, Schulleiterin des Oberhausener Elsa-Brändström-Gymnasiums, organisiert den Aktionstag. Alle 53 Oberhausener Schulen wollen mitmachen.
Alice Bienk, Schulleiterin des Oberhausener Elsa-Brändström-Gymnasiums, organisiert den Aktionstag. Alle 53 Oberhausener Schulen wollen mitmachen. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann Funke Foto Services

Alice Bienk, Schulleiterin des Elsa-Brändström-Gymnasiums, und Peter Högerle, Schulleiter des Käthe-Kollwitz-Berufskollegs, kümmern sich federführend um die Organisation. Laut Bienk laufen die Vorbereitungen bereits seit April. Dazu waren unter anderem Absprachen mit der Polizei und der Ordnungsbehörde notwendig. Zuletzt kam auf dem Friedensplatz eine derart große Menschenmenge im Januar diesen Jahres zusammen, als 5000 Menschen gegen Rechts demonstrierten. Auslöser damals waren Recherchen zu einem AfD-Geheimtreffen in Potsdam.

Zur Motivationen des Zusammenschlusses schreiben die Organisatoren, dass die Schülerinnen und Schüler „Raum für Visionen, Träume, Wünsche“ bräuchten. „Sie müssen aber ebenso die Gewissheit haben, auch mit ihren Sorgen und Ängsten gehört zu werden. Die vielfach diffusen Zukunftsängste der Schülerinnen und Schüler haben sich in den letzten Jahren deutlich verstärkt. Sie wünschen sich ein Leben in Frieden und Freiheit. Es ist ihnen wichtig, unvoreingenommen Freundschaften schließen zu können. Insbesondere der sich daraus ergebende Aspekt der Vielfalt ist den Schülern ein Herzensanliegen.“

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Das Motto des Aktionstages lautet „Vielfalt ist unsere Heimat“. Der Spruch greift den Slogan über dem Hochhaus an der Friedrich-Karl-Straße nahe dem Hauptbahnhof auf. An den Grundschulen und den weiterführenden Schulen in Oberhausen beträgt der Ausländeranteil rund 20 Prozent.

Oberhausener Schulen basteln Banner für Aktionstag

Alice Bienk ist stolz, dass sich für das geplante Statement alle Schulen zusammengetan haben. Ein Großteil wird an den zentralen Kundgebungen teilnehmen, einige werden Aktionen innerhalb ihrer Schule umsetzen. Als Demonstration wollen die Schulen die Aktion explizit nicht verstanden wissen. Laut Bienk handelt es sich um „Unterricht in anderer Form“. Den Kindern und Jugendlichen sollen an diesem Tag „demokratische Grundwerte“ vermittelt werden. Außerdem sei es „zunehmend wichtiger, ein Zeichen zu setzen“.

Zusätzlich zum Programm haben die Schulen ein gemeinsames Banner entworfen. Es zeigt das Stadtwappen von Oberhausen und einen bunten Adler. Am Projekttag werden die 53 Schulen ein Foto mit dem Banner machen. Daraus wird ein Plakat gebastelt, das in den kommenden Wochen an den Schulen sichtbar sein soll.

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