Oberhausen. Die massive Kritik von Bürgern zeigt Wirkung: Sie halten wenig davon, das parkähnliche Grün auf Zechenareal im Oberhausener Norden zu bebauen.

Die heftigen Diskussionen um die Bebauung mit Wohnungen und Gewerbe der früheren Zeche Sterkrade haben die Stadt Oberhausen dazu bewogen, die Zahl der Infoveranstaltungen deutlich über das rechtlich erforderliche Maß an Bürgerbeteiligung anzuheben. Dabei zeigt sich die Oberhausener Rathaus-Spitze in ihren schriftlichen Veröffentlichungen äußerst offen für neue Anregungen der Bürger, wie die Stadt und die Grundstückseigentümer, die RAG Montan Immobilien und die Essener Thelen-Gruppe, mit dem früheren Kohle-Abbaugebiet umgehen sollen.

Das Gelände der früheren Zeche Sterkrade soll für eine Wohnbebauung erschlossen werden.
Das Gelände der früheren Zeche Sterkrade soll für eine Wohnbebauung erschlossen werden. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Die üppige Fläche von 15 Hektar (21 Fußballfelder) liegt nicht weit vom Sterkrader Zentrum entfernt und hat sich mittlerweile drei Jahrzehnte nach Stilllegung der Zeche Sterkrade zu einem schönen Grün- und Parkviertel entwickelt. Vor allem Anwohner halten deshalb von einer Bebauung des früheren Industriegeländes wenig.

Stadt Oberhausen zeigt sich offen für neue Ideen, die Zeche Sterkrade zu bebauen

Nach dem Auftakt mit der großen Infoveranstaltung am Samstag, 24. August, legt die Stadt zusammen mit den Fachleuten des Immobilienbesitzers nach - und will auf weiteren zwei Info-Treffen mit Bürgern zu verschiedenen Schwerpunktthemen über die Zukunft des Gebiets diskutieren.

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„Eine ganze Reihe von Menschen möchte sich in die Gestaltung einbringen. Deshalb gehen wir mit dem Beteiligungsprozess deutlich über das vorgeschriebene Maß hinaus, denn wir wollen gemeinsam die besten Lösungen für die Allgemeinheit finden“, versichert Oberbürgermeister Daniel Schranz.

Schon in diesem Monat können Interessierte bei den folgenden Themenabenden aktiv an der Entwicklung der Fläche mitwirken: Am Mittwoch, 18. September, geht es um „das durchmischte, nachhaltige und ökologische Quartier“. Am Dienstag, 24. September, stehen Mobilität und Klimaanpassung unter dem Motto „das energieeffiziente 15-Minuten-Quartier“ im Fokus. Die Themenabende finden jeweils von 18 bis 20 Uhr im Bistro Jahreszeiten, An der Guten Hoffnung 8, in Sterkrade statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Das frühere Gelände der Zeche Sterkrade hat sich zu einem grünen Kleinod entwickelt.
Das frühere Gelände der Zeche Sterkrade hat sich zu einem grünen Kleinod entwickelt. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Die Stadtoberen versichern, dass noch längst nicht alles festgezurrt ist - und das Vorhaben mit neuen Ideen deutlich verbessert werden kann. „Aktuell gibt es noch viele Gestaltungsspielräume. Ziel ist es, gemeinsam zu einer am Gemeinwohl orientierten Lösung zu kommen“, versichert die Stadtspitze in einer Mitteilung an die Medien. „Das dabei entwickelte städtebauliche Konzept soll Ende des Jahres der Politik zur Entscheidung vorliegen.“

Die Dokumentation der Auftaktveranstaltung zur Bebauung der Zeche Sterkrade steht übrigens im Bürgerbeteiligungsportal unter https://obhsn.de/dokumentationzechesterkrade zum Download bereit.

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