Oberhausen. Auch die jungen Stimmen der „Klosterspatzen“ dürfen beim Sinfoniekonzert in der Luise-Albertz-Halle glänzen.

Ein besonderes Programm präsentieren die Internationalen Sinfoniekonzerte der Stadt Oberhausen am Sonntag, 8. September, um 18 Uhr in der Luise-Albertz-Halle an der Düppelstraße. Für dieses Konzert vereinen sich drei Chöre aus Moers, Duisburg und Oberhausen in einem einmaligen Chorprojekt: Die 120 Sängerinnen und Sänger von Gospel Invitation, der Kantorei Friedenskirche Rheinhausen-Oestrum und des Pfarreichors St. Pankratius Oberhausen bringen unter dem Dirigat von Veit J. Zimmermann gemeinsam Carl Orffs „Carmina Burana“ auf die Bühne.

Die szenische Kantate aus den Jahren 1935/‘36 basiert auf Texten einer Handschrift aus dem oberbayrischen Kloster Benediktbeuern. Der damals 39-jährige Komponist erwählte aus diesem mittelalterlichen Schatz 24 Texte als Libretto, hauptsächlich in Latein sowie einige in Mittelhochdeutsch und Altfranzösisch. Die Auswahl umfasst eine weite Spanne weltlicher Themen: die Wechselhaftigkeit von Glück und Wohlstand, die Flüchtigkeit des Lebens, die Freude über die Rückkehr des Frühlings sowie die Genüsse und Gefahren von Trinken und Völlerei. Bei der Vertonung handelt es sich um eine völlige Neukomposition. Denn zur Entstehungszeit von Orffs Werk war noch kaum eine der originalen mittelalterlichen Melodien (vor Erfindung der heute geläufigen Notenschrift) rekonstruiert.

Kirchenmusiker Veit Zimmermann, hier am Klavier im „Haus der Musik“ in Klosterhardt, dirigiert den großen Projektchor für Orffs „Carmina Burana“.
Kirchenmusiker Veit Zimmermann, hier am Klavier im „Haus der Musik“ in Klosterhardt, dirigiert den großen Projektchor für Orffs „Carmina Burana“. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Unterstützt werden die drei mehrsprachig singenden Chöre von den „Klosterspatzen“, dem katholisch beheimateten Kinder- und Jugendchor. Sowohl Sopranistin Nadine Trefzer als auch Bariton Christoph Scheeben verfügen über eine große Erfahrung in der Aufführung der „Carmina Burana“. Den großen Projektchor begleitet das Sinfonieorchester Ruhr, dessen rund 50 Musiker sich durch eine Spielfreude, Können und eine große Klangkraft auszeichnen. Schließlich braucht es dynamische Präzision um Chorsätzen wie „O Fortuna“ jene Strahlkraft mitzugeben, die auch immer wieder als Filmmusik zum Einsatz kam - am mitreißendsten wohl in John Boormans Fantasy-Epos „Excalibur“.

„Carmina Burana“ kam immer wieder als Filmmusik zum Einsatz 

Doch damit nicht genug, glänzen diese Ausgabe von Oberhausens Internationalen Sinfoniekonzerte mit zwei weiteren ebenso populären Geniestreichen der späten Klassik: So spielt der 32-jährige Pianist Chi Ho Han aus Südkoreas Metropole Seoul das romantisch-melodiöse Klavierkonzert Nr. 2 (1901) von Sergej Wassiljewitsch Rachmaninow. Hans Spiel zeichnet sich aus durch technische Vielfalt verbunden mit emotionaler Tiefe. Den Konzertabend beschließt der Maurice Ravels 1930 uraufgeführter „Bolero“, der wohl berühmteste Tanz zwischen Moderne und klassischer Kompositionskunst, ursprünglich sogar als Ballett-Suite konzipiert.

Der Pianist Chi Ho Han spielt in der Luise-Albert-Halle Rachmaninows hochromantisches Klavierkonzert Nr. 2.
Der Pianist Chi Ho Han spielt in der Luise-Albert-Halle Rachmaninows hochromantisches Klavierkonzert Nr. 2. © Handout | Bachauer Foundation

Klavierkonzert und Boléro stehen unter der Leitung von Thomas Jung. Der 39-Jährige aus Limburg an der Lahn wirkte bereits in jungen Jahren als Dirigent am Royal Opera House in Londons Covent Garden und darf als einer „der“ Dirigenten der Zukunft gelten.

Noch gibt‘s Konzertkarten zum kleinen Preis

Karten kosten zwischen 9,50 Euro und 20 Euro (für Studierende sowie Schülerinnen und Schüler zum halben Preis). Kartenvorbestellung online unter theater-oberhausen.de, 0208 8578 184, bei der Tourist-Info unter 0208 824 570 sowie an der Abendkasse.