Essen. Zum 75-jährigen Jubiläum präsentiert die Jugendkantorei der Auferstehungskirche ein Konzert mit großer Besetzung in der Philharmonie.

Das Geburtstagsständchen brachte sich der Jubilar selbst und es fiel auch etwas größer aus als gewöhnlich. Denn zum 75-jährigen Bestehen der Jugendkantorei an der Auferstehungskirche wagte Kirchenmusikdirektorin Stefanie Westerteicher mit Carl Orffs „Carmina Burana“ den Griff ins Monumentale und, frei nach Sepp Herberger, den Pass von der angestammten Rundkirche in den (eckigen) Alfried-Krupp-Saal der Philharmonie.

Es wurde ein rundum gelungenes Jubiläumskonzert im vollbesetzten Haus, allein schon durch den fast 200-köpfigen imposanten Mehrgenerationenchor, der die differenzierte musikalische Arbeit der Kantorin dokumentiert: Kinderchor, Jugendkantorei, Kammerchor, Kantorei sowie 70 Ehemalige, auch aus der Ära von Ursula von den Busch, die die Jugendkantorei gegründet und 46 Jahre lang geleitet hatte und jetzt, drei Tage nach ihrem 95. Geburtstag, als Ehrengast huldigend begrüßt wurde.

Oberbürgermeister Thomas Kufen als Schirmherr hob neben Superintendentin Marion Greve die Bedeutung des Chorgesangs hervor: musikalische Förderung, Herzensbildung, gegenseitige Verantwortung. Und davon war viel zu spüren in dieser „Carmina“, an denen auch das – ebenfalls über 70 Jahre alte – Essener Jugend-Symphonie-Orchester (Einstudierung: Christian von Gehren) mit perkussiver Wucht und schillernden Farben beteiligt war.

Riesenjubel und Feier bis Mitternacht

Festkonzert zum 75-jährigen Bestehen der Jugendkantorei der Auferstehungskirche Essen am 22. Juni 2024 in der Philharmonie Essen
Das Festkonzert fand in der restlos ausverkauften Philharmonie statt. © Auferstehungskirche Essen | Privat

Der Chor seinerseits wusste in allen Belangen zu überzeugen, nicht nur im druckvollen, wirkmächtigen „O Fortuna“. Geschliffen die Deklamation, sicher und wackelfrei die Intonation bis in die Sopranspitzen, niedlich das klare Kolorit der Kinderstimmen. Solistisch setzte Theresa Klose mit ihrem glockenreinen Sopran („Dulcissime“!) Maßstäbe. Thilo Dahlmann hatte indes Mühe mit den mörderischen Höhen des Baritonparts, während Joaquín Asiáin den Schwan zur buffonesken Glanznummer erhob. Am Schluss Riesenjubel und eine Feier bis Mitternacht.

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