Oberhausen. Oberhausen hat es geschafft, das Tief an Einbürgerungen im Jahr 2016 zu überwinden. 2023 errangen viele Ausländer den deutschen Pass: Rekord.

In Oberhausen sind im vergangenen Jahr so viele Menschen eingebürgert worden wie seit dem Jahr 2001 nicht mehr. Das geht aus den jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamtes IT.NRW hervor. Damals, im Jahre 2001, nahmen 629 Ausländer, die lange hier in Deutschland leben, die deutsche Staatsbürgerschaft an. Im vergangenen Jahr waren es exakt 426 Menschen, die Deutsche wurden. Das sind über 21 Prozent mehr als 2022, als 392 Ausländer in Oberhausen den deutschen Pass erhielten.

Das Tief an Einbürgerungen erreichte Oberhausen im Jahre 2016 mit nur noch 149 eingebürgerten Bewohnern. Oberhausen hat insgesamt 212.000 Einwohner, von denen 19 Prozent, rund 40.000, keine deutsche Staatsangehörigkeit haben.

Oberhausen liegt bei den Einbürgerungen im Trend von ganz NRW

Im Übrigen liegt Oberhausen mit seiner Einbürgerungsentwicklung im Trend von ganz NRW. In insgesamt 41 der 53 kreisfreien Städte und Kreise wurden im vergangenen Jahr mehr Personen eingebürgert als noch im Vorjahr. Insgesamt bekamen im Jahr 2023 im bevölkerungsreichsten Bundesland rund 51.200 Ausländerinnen und Ausländer die deutsche Staatsangehörigkeit. Das waren 25,4 Prozent mehr Einbürgerungen als ein Jahr zuvor (2022: rund 40.800). Damit erreichte die Zahl der Einbürgerungen den höchsten Stand seit 2001 (damals rund 60.600).

Der Anstieg der NRW-Einbürgerungszahlen im Jahr 2023 ist nach Angaben der Landesstatistiker maßgeblich auf die Einbürgerungen von syrischen Staatsangehörigen zurückzuführen, da immer mehr der zwischen 2014 und 2016 eingereisten syrischen Schutzsuchenden die formellen Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllen.

Wer Deutscher werden will, muss viele Bedingungen erfüllen

Diese sind sehr streng. Folgende Bedingungen mussten noch bis 2023 erfüllt werden: Aufenthalt in der Regel mindestens acht Jahre, unbefristetes Aufenthaltsrecht, Bekenntnis zu den Werten der freiheitlich-demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes, man sichert den Lebensunterhalt für sich und die unterhaltsberechtigten Angehörigen, die Aufgabe der bisherigen Staatsangehörigkeit, keine Verurteilung wegen einer gravierenden Straftat, gute Deutschkenntnisse sowie bewiesene Kenntnisse über die Rechts- und Gesellschaftsordnung in Deutschland (Einbürgerungstest). Seit Ende Juni 2024 gelten aber neue Regeln: Mit der Reform des Staatsangehörigkeitsrechts kann man sich bereits nach fünf Jahren einbürgern lassen, wenn man alle sonstigen Bedingungen erfüllt.

Der Staat hat aus mehreren Gründen ein hohes Interesse daran, dass lange hier lebende und integrierte Ausländer die deutsche Staatsangehörigkeit annehmen: Man hofft so, dass sich die zugewanderten Menschen mit Deutschland identifizieren, durch das Wahlrecht am gesellschaftlichen Zusammenwirken teilnehmen sowie alle Rechte, aber auch Pflichten der Deutschen erhalten.