Oberhausen. 380 Schausteller, 37 Karussells, zweieinhalb Kilometer: Zur Sterkrader Fronleichnamskirmes erwarten die Macher eine Million Besucher. Alle Infos.
Noch bevor zur Rheinkirmes in Düsseldorf (Mitte Juli) und Cranger Kirmes in Herne (Anfang August) die Karussellfreunde ihre höchsten Feiertage begehen, legt die Fronleichnamskirmes in Oberhausen rasant vor: Von Mittwoch, 29. Mai, bis Montag, 3. Juni, verwandelt sich Sterkrade in den rummeligsten Stadtteil. Immerhin eine Million Menschen wollen die Veranstalter von Stadt Oberhausen und Schaustellerverband an sechs Kirmestagen anlocken. Was manchmal im Trubel der Mitbewerber untergeht: Die seit 1829 sorgsam gepflegte Innenstadt-Kirmes gehört zu den größten Volksfesten in Nordrhein-Westfalen.
So hat der Fassanstich am Mittwoch, 29. Mai, um 17 Uhr im Biergarten „Zum Ritter“ neben dem Technischen Rathaus eine doppelte Signalkraft: Mit 380 Schaustellerinnen und Schaustellern sowie 37 Großfahrgeschäften und Kinderkarussells startet zugleich die erste Großkirmes in die Saison.
Im Vorfeld konnte man bei den Planern allerdings auch deutliche Sorgenfalten erkennen: Eine Großbaustelle am Sterkrader Bahnhof drohte wichtige Stellplätze für schwere und bullige Karussells zu blockieren. Die am Bau beteiligte Deutsche Bahn lenkte in letzter Sekunde ein – und verschob den Baustart auf die Zeit nach der Fronleichnamskirmes.
Im Gegensatz zu Crange und Düsseldorf öffnet der Sterkrader Rummel ausschließlich auf abgesperrten Straßen und kleineren Stadtteil-Plätzen. Große Kirmes-Freiflächen gibt es dagegen nicht. Das Bangen um genügend Karussell-Stellplätze gehört zur Berg-und-Talfahrt im Gefühlsleben der Kirmes-Fans in Oberhausen dazu.
Fronleichnamskirmes 2024: Kettenflieger „Jules-Verne-Tower“ ragt 80 Meter in den Himmel
Mit zweieinhalb Kilometern Wegstrecke ist die Kirmes aber noch groß genug, um drei Sterkrade-Premieren anzulocken: Die 430 Meter lange Spinning-Achterbahn „Heidi – The Coaster“ rollte vor der Corona-Pandemie zum ersten Mal auf dem Münchner Oktoberfest. Der rasante Karussell-Flipper „Playball“ reist ebenso an wie das Laufgeschäft „Kaleidoskop“, in dem 3D-Brillen für erstaunliche Effekte sorgen sollen.
Statt weiter in die Breite zu bauen, setzen die Sterkrader Kirmes-Architekten auf Höhenflieger: 80 Meter ragt der schwindelerregende Kettenflieger „Jules-Verne-Tower“ in den Himmel. Dessen Betreiber Alexander Goetzke aus München bewirbt seinen Drehturm als höchstes Themen-Karussell der Welt. Mit 55 Metern bietet der Düsseldorfer Schausteller Oscar Bruch Junior mit dem renovierten Riesenrad „Bellevue“ und 42 geschlossenen Kabinen den deutlich magenschonenderen Blick über den Rummel.
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Die Macher wollen trotz der Kirmesgröße viele Mütter und Väter mit Kindern anlocken, die am Samstag, 1. Juni, beim Familientag mit Clowns und Musik-Unterhaltung bespaßt werden. Die Riesenschaukel „Konga“ und Großkarussells wie „Top Spin“, „Jetlag – The Ride“, „Predator“ und „Voodoo Jumper“ setzen als besonders rasante Fahrgeschäfte das Gegenstück.
Fronleichnamskirmes 2024: Viel los zum „Kirmesheiligabend“ – Samstag ist Familientag
Der Start-Mittwoch wird von den Sterkradern traditionell als „Kirmesheiligabend“ gefeiert: Früher klappten am Abend vor dem Fronleichnams-Donnerstag nur die Besitzer der Bierbuden heimlich ihre Luken hoch. Mittlerweile dreht der komplette Rummel auf. Keiner der sechs Kirmestage lockt mehr Besucher an. Wer etwas mehr Ruhe mag, geht am Freitagmittag oder Montag aus.
Einen Moment des Innehaltens gibt es in diesem Jahr in der Sterkrader Propsteikirche St. Clemens am Großen Markt – direkt an der Kirmesstrecke gelegen. Im vergangenen Jahr stürzte ein Schaustellersohn auf dem Karussell „Break Dance“ beim Einsammeln der Fahrchips und kam tragisch ums Leben. Im Kirchen-Foyer legen die Kirmes-Veranstalter ein Gedenkbuch aus, in das sich Besucherinnen und Besucher eintragen können.
Die Sterkrader Fronleichnamskirmes öffnet am Mittwoch (29. Mai) von 15 bis 2 Uhr, Donnerstag (30. Mai) von 11 bis 24 Uhr, Freitag (31. Mai) von 11 bis 2 Uhr, Samstag (1. Juni) von 11 bis 1 Uhr, Sonntag (2. Juni) von 11 bis 24 Uhr und Montag (3. Juni) von 11 bis 24 Uhr. Das Abschlussfeuerwerk startet am Montag gegen 22 Uhr. Wer mit Bus und Bahn anreist, fährt am besten bis zur Haltestelle „Sterkrade Bahnhof“. Parkplätze sind dagegen rar: Stellflächen gibt es im Parkhaus am Eugen-zur-Nieden-Ring oder auf dem Schulhof des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums (Wilhelmstraße 77).
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