Oberhausen. Neue Ausbauprojekte sind in Oberhausen geplant. Derzeit läuft in Klosterhardt, Schmachtendorf und Sterkrade-Nord die Vermarktung.

Der Glasfaserausbau in Oberhausen schreitet voran: Das Unternehmen Westconnect will in drei Stadtteilen die Anschlüsse für rund 35.000 Haushalte legen. Langfristig sollen alle Bürger der Stadt das schnelle Internet nutzen können.

Führende Kräfte der E.ON-Tochter stellten gemeinsam mit Vertretern der Stadt ihre Pläne im Rathaus vor. Derzeit läuft in Klosterhardt, Schmachtendorf und Sterkrade-Nord die Vermarktung. Wer sich jetzt für Glasfaser entscheidet, bekommt den Anschluss umsonst. Hat Westconnect aber alle Arbeiten erledigt und sind die Kabel verbuddelt, kostet es 1500 Euro, sich den Zugang nachträglich legen zu lassen, verdeutlichte Regionalchef Daniel Böttcher. „Das ist nämlich mit einem enormen und eben auch kostenträchtigen Aufwand verbunden. Straßen, Gehwege oder auch Grundstücke müssen eigens noch mal aufgerissen werden.“ Nach seinen Worten ist es zudem deutlich günstiger, auch einen Anschluss bis in die Wohnung legen zu lassen. Den gibt es nämlich auch jetzt umsonst. Später kommen rund 500 Euro auf den Kunden zu.

Glasfaser: Grünes Licht vom Hauseigentümer zwingend notwendig

Westconnect legt Glasfaser aber immer nur zu solchen Gebäuden, bei denen der Hauseigentümer auch seine Zustimmung gegeben hat. Mieter sind also darauf angewiesen, ob sich der Besitzer für Glasfaser haben will.

Eine Entscheidung für Westconnect heißt, wie Böttcher weiter erläutert, nicht zwingend, sich auch bei der Nutzung an das Unterrnehmen zu binden. Mit dem Telekommunikationsanbieter 1&1 hat der Anbieter eine Vereinbarung getroffen, so dass Kunden auch auf dessen Dienste zurückgreifen können. Mit weiteren namhaften Partnern aus der Branche laufen Gespräche.

Für den tagtäglichen Gebrauch haben die Firmen verschiedene Produkte im Programm. Westconnect beispielsweise bietet ein Downloadtempo von 100 Mbit/s bei einem Zwei-Jahresvertrag während der ersten zwölf Monate für 29,90 Euro, danach für 49,90 Euro an. Preiswerter im ersten Jahr sind 250 Mbit/s für 19,90, im Jahr darauf fallen aber schon 51,90 Euro monatlich an. Die genannten Summen fürs zweite Jahr gelten aber nur für Kunden, die schon bei E.ON Gas oder Strom beziehen. Für alle anderen wird es drei Euro teurer.

Daniel Böttcher (l.) und Robert Stein (2.v.l.) von Westconnect stellten bei einem Gespräch mit mit Oberbürgermeister Daniel Schranz und Dezernent Ralf Güldenzopf die aktuellen Pläne für Oberhausen vor.
Daniel Böttcher (l.) und Robert Stein (2.v.l.) von Westconnect stellten bei einem Gespräch mit mit Oberbürgermeister Daniel Schranz und Dezernent Ralf Güldenzopf die aktuellen Pläne für Oberhausen vor. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Nachfragequote liegt bei über 40 Prozent

Welches Produkt sich empfiehlt, hängt ganz vom Nutzungsverhalten ab. Ein Vier-Personen-Haushalt, der zu gleicher Zeit Netflix guckt, im Netz surft und chattet, dürfte mit 100 Mbit/s hinkommen, „ohne, dass es ruckelt“, so Böttcher. Werden noch mehr Filme geschaut, kommen Spiele dazu, sollten es durchaus 250 Mbit/s sein. Für Firmen wiederum gibt es noch leistungsstärkere Möglichkeiten. Auf einer eigenen Projektseite können sich die Bürger über die Produkte informieren.

Medienberichten, wonach sich das Interesse an Glasfaser doch sehr in Grenzen hält, widerspricht der Regionalmanager ganz deutlich. Es herrsche eine rege Nachfrage. Weit über 40 Prozent der Haushalte des Vermarktungsgebietes von Westconnect im westlichen Ruhrgebiet haben sich danach für einen Vertrag entschieden.

Erster Spatenstich soll im dritten Quartal 2024 erfolgen

Der erste Spatenstich für das Vorhaben soll im dritten Quartal 2024 erfolgen. Zwei Jahre lang will sich Westconnect durch die Stadtteile graben. Das Unternehmen stehe in enger Abstimmung mit der Stadt, um die Genehmigungen für die einzelnen Straßenzüge zu bekommen, erklärt Böttcher. Zunächst sind Schmachtendorf, Sterkrade-Nord und Klosterhardt an der Reihe, weiter geht es mit zusätzlichen Bereichen in Klosterhardt und mit Osterfeld. Bis Ende 2026 sollen dann alle Leitungen und Hausanschlüsse liegen.

Wenn das Ziel erreicht ist, steigt beim Glasfaser die Versorgungsquote auf etwa 60 Prozent. Die Hälfte davon ist bereits erreicht, denn in einigen Teilen von Osterfeld, dem Marienviertel, dem Schladviertel oder der City von Alt-Oberhausen können die Haushalte bereits das schnelle Internet in Anspruch nehmen.

Die Pläne der weiteren Anbieter in Oberhausen

Denn neben Westconnect sind in der Stadt aber noch weitere Firmen unterwegs. Die Telekom konzentriert sich insbesondere auf die Altstadt und Osterfeld, die Firma Epcan hat sich den Ausbau in Dellerheide, Waldhuck und Brink vorgenommen.

Um nun in ganz Oberhausen den „Goldstandard“ einzuführen, wie Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) die Glasfasertechnik während des Gesprächs nannte, sind aber noch weitere Schritte fällig. Mithilfe öffentlicher Gelder bekommen die Gewerbegebiete ebenfalls das schnelle Internet, die letzten Ausbaustufen stehen bevor, damit am Ende 90 Prozent versorgt sind. Fördergelder sind auch im Spiel, um sogenannte „weiße Flecken“ mit Glasfaser auszustatten. Das sind Orte im Stadtgebiet, an denen das Internet mit 30 Mbit/s eher lahm daherkommt. In Kürze soll das Projekt zum Abschluss gebracht sein und alle betroffenen Gebäude die neue Kabelgeneration nutzen können.

Schließlich hat auch die Stadt ihrerseits für Glasfaser gesorgt, das nun für viele öffentliche Gebäude und Schulen verfügbar ist.

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>>>>>>Westconnect bietet Infoabende an

Das Unternehmen lädt am Dienstag, 26. März, um 19 Uhr und am Dienstag, 23. April, ebenfalls um 19 Uhr zu Informationsabenden ein. Die Treffen sind jeweils im Hotel Schmachtendorf am Buchenweg 14.