Oberhausen. Der Lehrer Volker Schössow malt seine Bilder meist in der freien Natur. Werke von ihm hängen mittlerweile bei Joachim Gauck und Jaques Chirac.

Im Atelier des Malers Volker Schössow stehen seine Werke in mehreren Reihen entlang der Wände. Seine Bilder leben von kräftigen Farben und einem schwungvollen Pinselstrich. So fängt er malerische Landschaften ein. Und zumindest in dieser Hinsicht sind das kleine Arbeitszimmer im zweiten Stock seines Wohnhauses in Klosterhardt nur schwer mit dem Schaffen des Künstlers Volker Schössow gleichzusetzen.

Denn: Viele Bilder des 55-Jährigen sind nicht an diesem Ort entstanden, sondern dort, wo er einen ungetrübten Blick auf seine Motive hat – nämlich auf vielen Reisen unter anderem durch Deutschland und Frankreich. So könnte man sagen, dass vor allem die Natur das Atelier von Volker Schössow ist.

Eines der besten Bilder entstand in der Provence

„Die besten Bilder entstehen, wenn ich zur Ruhe gekommen bin und den Alltag hinter mir gelassen habe“, sagt er. So wie 2004 in der französischen Provence. Mit Staffelei, Leinwand und Pinseln machte er sich auf, um ein Bild zu malen, das später den Titel „Blick auf Bregancon und Hyeres“ bekam. Zufällig beobachtete ihn dabei der Privatsekretär des damaligen Präsidenten Jaques Chirac. Das französische Staatsoberhaupt machte zu diesem Zeitpunkt gerade Urlaub im berühmten Fort de Brégançon, der offiziellen Sommerresidenz der Präsidenten.

Zur Person

Der Oberhausener Künstler ist in Dortmund geboren. Dort studierte er auch Kunst, Biologie und Pädagogik. Nach seinem Referendariat im Schuldienst arbeitete er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter in verschiedenen Institutionen.Seit 2001 unterrichtet er an einer Realschule in Bottrop Kunst und Biologie.

„Er wurde auf mich beim Malen aufmerksam und wir kamen dann ins Gespräch“, erzählt der Künstler. Schössow bot an, dem Präsidenten das Bild zu schenken. Ein Angebot, dass Chirac annahm. So fand ein Bild des Oberhausener Künstlers einen Platz über dem Kamin in der Sommerresidenz.

"Expressive, großformatige Postkarten"

Mittlerweile ist das Fort in den Besitz des Zentrums für Nationale Denkmale übergegangen, das daraus ein Museum gemacht hat. Und was ist mit dem Bild? Es hängt immer noch über dem Kamin.

Aber Chirac ist nicht das einzige Staatsoberhaupt, das einen „Echten Schössow“ besitzt. Bei einem Urlaub 2013 in Mecklenburg-Vorpommern besuchte der Künstler eine Lesung von Bundespräsident Joachim Gauck. Dabei vereinbarten die zwei Männer einen Tauschhandel – ein Buch von Gauck gegen ein Bild von Schössow.

Zu Kopf gestiegen sind diese Erlebnisse dem Maler aber nicht. Bescheiden bezeichnet er seine Bilder als „expressive, großformatige Postkarten.“ „Sie sollen eben keine Abbilder sein, sondern meine Stimmung in diesem Moment zum Ausdruck bringen“, sagt er. Und das scheint auch Präsidenten zu gefallen.