Oberhausen.

Frische Kräfte und erfahrene Mitarbeiter, die einen neuen Bereich übernommen haben – im Bezirk Mülheim/Oberhausen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi dreht sich das Personalkarussell. Günter Wolf (56), bislang für den Einzelhandel zuständig, kümmert sich nun um den Bereich Ver- und Entsorgung. Den Einzelhandel beackert Isabella Hillig (48), die lange in Gelsenkirchen gearbeitet hat. Rainer Sauer (56), ein altgedienter Medien-Fachmann, ist als Fachsekretär für Verkehr zuständig. Und die Politikwissenschaftlerin Anna Conrads (34), die als Quereinsteigerin zu Verdi kam, hat die Interessen der Beschäftigten der Stadtverwaltungen von Oberhausen und Mülheim im Blick.

„Zudem übernimmt Marie-Christin Soyka ab Mai den Rechtsschutz und zum 1. Juni gibt es eine Neueinstellung für den Fachbereich Kirche, Gesundheit, Wohlfahrt. Ich denke, wir sind damit sehr gut aufgestellt“, meint Verdi-Geschäftsführerin Henrike Greven.

Um eine Vielzahl an Themen und Aufgaben werden sie sich kümmern. Für Günter Wolf ist ein Arbeitsschwerpunkt die Kampagne „Wasser ist Menschenrecht“. Sie soll EU-Pläne verhindern, den Wassermarkt komplett zu liberalisieren. Zudem geht es ihm darum, für die Mitarbeiter der in finanziellen Schwierigkeiten steckenden Gemeinschafts-Müll-Verbrennungsanlage eine Beschäftigungsgarantie zu erzielen. Wolf will, wie schon in der Vergangenheit, „Netzwerke und Bündnisse mit unterschiedlichen Akteuren“ bilden.

Tarifverhandlungen 2013

„Einen dicken Brocken“ hat Isabella Hillig gleich zu Beginn ihrer neuen Tätigkeit zu bewältigen: die Tarifrunde 2013. Die erste Verhandlung ist am 8. Mai. Angesichts der steigenden Tarifflucht der Arbeitgeber rät sie allen Beschäftigten, bis spätestens zum 30. April Verdi-Mitglied zu werden, um „weiterhin den Schutz der Tarifvertrags“ zu haben.

Aus seinen bisherigen Gesprächen weiß Rainer Sauer, dass es „bei der Stoag brennt“. Die Gründe: permanente Arbeitsverdichtung, weitere finanzielle Einsparungen. Und der Geschäftsführer ignoriere die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates, lasse ihn regelrecht ins Leere laufen.

Interkommunale Zusammenarbeit, Arbeitsverdichtung, die Besoldungsrunde 2013 – das sind Anna Conrads Schwerpunkte. Arbeitsüberlastung zum Beispiel treffe zunehmend Kita-Erzieherinnen. „Der Bedarf an Infos, was bei einer Überlastungsanzeige zu berücksichtigen ist, hat enorm zugenommen.“