Verdi will am Mittwoch mit Warnstreik erneut das Ruhrgebiet lahmlegen
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Duisburg. In der kommenden Woche streikt der öffentliche Dienst erneut. Die Streik-Termine für Oberhausen und Mülheim stehen bereits fest. Zudem ist in Duisburg am 21. März eine zentrale Kundgebung angekündigt. Das öffentliche Leben wird erneut in weiten Teilen lahmgelegt.
Die Gewerkschaft Verdi weist darauf hin, dass die Duisburger Innenstadt an diesem Tag von 9 Uhr bis 13 Uhr weiträumig umfahren werden sollte. Es wird mit rund 8.000 bis 10.000 Demonstranten bei der Kundgebung gerechnet. Die Gewerkschaft bittet um Verständnis: "Wir streiken nicht gegen die Bürger dieser Stadt", so der Duisburger Verdi-Geschäftsführer Thomas Keuer, "sondern gegen das völlig unakzeptable Verhalten der öffentlichen Arbeitgeber, die den Beschäftigten keine angemessene Lohn- und Gehaltserhöhung zubilligen wollen."
Die Städte Duisburg, Mülheim und Oberhausen stellen sich derweil auf die gleiche Situation wie am vergangenen Mittwoch ein. Wie schlimm es die einzelnen Kommunen konkret treffen wird, lässt sich aber noch nicht mit Sicherheit sagen. Wahrscheinlich ist, dass wieder Busse und Bahnen nicht verkehren und Kindertagesstätten sowie diverse Ämter geschlossen bleiben.
Die Zahl der Streikenden soll in Oberhausen und Mülheim steigen
"Die Anzahl der Streikenden wird dieses Mal noch steigen", sagt Henrike Greven, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Mülheim-Oberhausen .Laut Greven werden in Mülheim ca. 1000 Menschen ihre Arbeit niederlegen und auf die Straße gehen. Für Oberhausen rechnet sie damit, dass es ca. 1300 Menschen sein werden. "Es wird am Mittwoch in Mülheim und in Oberhausen wenig gehen", so Henrike Greven.
Die Verdi Bezirksgeschäftsführerin geht davon aus, dass auch an diesem Tag die Beschäftigten im Nahverkehr dem Aufruf genauso folgen werden wie viele Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Sie rechnet damit, dass auch die Betreuung in den Kindertagesstätten in erheblichem Umfang von den Streikmaßnahmen betroffen sein wird.
Mülheim richtet Notfall-Betreuung ein
Die Stadt Mülheim ist darauf vorbereitet. „Wir werden eine Notfall-Betreuung einrichten, sodass jedes Kind versorgt sein wird, wenn auch nicht jedes in der eigenen Kita“, so Stadtsprecher Volker Wiebels. Die Eltern bekommen in den nächsten Tagen individuelle Informationen durch die Leitungen der jeweiligen Kindertageseinrichtungen.
Die Veranstaltung „Mittwochs im Medienhaus“ hat die Stadt bereits jetzt abgesagt. Sie verschiebt sich um eine Woche. Das Medienhaus bleibt vermutlich komplett geschlossen.
Ob das Bürgeramt oder die Schwimmbäder geöffnet bleiben, entscheidet die Stadt am Montag. Während des letzten Streiks war das Bürgeramt den ganzen Tag geschlossen. Deswegen rät Volker Wiebels: „Die Bürger sollten davon absehen, Angelegenheiten bei den Ämtern am Mittwoch zu erledigen und sie auf Donnerstag verschieben.“
Oberhausen will nicht spekulieren
Die Stadt Oberhausen will nicht darüber spekulieren, wie sich der Streik auswirken wird. „Wir sind gespannt darauf, was auf uns zukommt und versuchen flexibel zu reagieren“ sagt Stadtsprecher Rainer Suhr. Die Stadt geht aber davon aus, dass die selben Bereiche wie beim letzten Warnstreik betroffen sind.
Die Sitzung des Schulausschusses am kommenden Mittwoch hat die Stadt Oberhausen wegen des geplanten Streiks allerdings schon abgesagt. Die Sitzung wird an einem späteren Termin nachgeholt.
Der Warnstreik in der vergangenen Woche war für die Stadt ohnehin nicht maßgeblich. Am gleichen Tag war eine Personalversammlung angesetzt, weswegen am Vormittag auch ohne Streik alle Ämter geschlossen geblieben wären. Später öffneten die Ämter, aber der Betrieb war eingeschränkt.
Die Stadtwerke Oberhausen (STOAG), die auch für den Nahverkehr zuständig sind, werden ebenfalls bestreikt. "Es werden am Mittwoch in Oberhausen keine Busse und Bahnen von uns fahren", sagt Stefanie Rompel, stellvertretende Pressesprecherin der STOAG.
In Duisburg stehen beim Streik die Busse und Bahnen still
Die Beschäftigten der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG), der Stadtwerke und der Wirtschaftsbetriebe (WBD) sind zum Warnstreik aufgerufen. Neben diesen Betrieben sollen sich die Sparkassen, die Jobcenter, die Bundesagentur für Arbeit, die Kindertagesstätteneinrichtungen und die Schulhausmeister laut dem Verdi-Bezirk Duisburg an dem Streik beteiligen. Ebenso werden die Beschäftigten der Stadt Duisburg, der Studentenwerke Duisburg-Essen, der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, der Wohnungsbaugesellschaft Gebag und der Autobahnmeisterei aufgerufen.
Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen werden somit in Duisburg am 21. März nicht verkehren. „Wenn die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) bestreikt wird, dann verkehrt auch keine unserer Linien“, sagt Helmut Schoofs, Pressesprecher der DVG. Die Situation wird sich kaum von der vor einer Woche unterscheiden.
Die Stadt Duisburg wartet wie Oberhausen ab, welche Auswirkungen der Streik am Mittwoch haben wird - Vorkehrungen trifft sie dennoch. "In den Kindertagesstätten wird es eine Lösung für die Eltern geben, die zwingend auf eine Betreuung angewiesen sind", verspricht Stadtsprecher Frank Kopatschek. Das Jugendamt arbeitet derzeit einen Plan aus. "Auch in anderen Bereichen wollen wir ein Angebot für die Bürger vorhalten."
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