Oberhausen.
„Wenn man an die Arbeit im öffentlichen Dienst denkt, dann halten sich zwei Mythen“, weiß Henrike Greven, Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Mülheim/Oberhausen. Irrglaube numero eins: Die Jobs sind sicher. „Fragen Sie mal Auszubildende, die nach ihrer Lehre darum bangen, von der Stadt übernommen zu werden.“ Zudem sei es für hoch qualifizierte Kräfte lukrativer, einen Job in der freien Wirtschaft anzunehmen. Aus diesem Grund fordert die Gewerkschaft mindestens 200 Euro mehr.
Verhandelt wird nicht nur für die Stadt, sondern auch für die Bediensteten etwa von OGM, WBO, Stadtsparkasse, GMVA, Agentur für Arbeit, Jobcenter, des Rheinischen Industriemuseums und der Stoag. Dabei gelten für die städtischen Eigenbetriebe teilweise andere tarifliche Bedingungen. Ein Überblick über übliche Lohngruppen.
Verschiedene Gehälter
Ein Müllverbrennungstechniker mit seiner Jobbeschreibung für hoch qualifizierte Mitarbeiter steigt mit einem Gehalt von 2.200 Euro brutto ein. Nach 15 Jahren hat er die Endstufe von 2.790 Euro erreicht. Bei Reinigungskräften stehen, wenn sie 39 Stunden pro Woche arbeiten, 1.800 Euro brutto auf dem Gehaltszettel. Berücksichtigen müsse man allerdings, dass kaum eine Frau in diesem Beruf Vollzeit arbeite.
Darauf weist Henrike Greven hin. „Entsprechend wenig verdienen sie.“ Bei der Eingruppierung der Hausmeister wird nach Schulformen unterschieden. Erledigt der Hausmeister an einer Grundschule seinen Dienst, bekommt er im ersten Berufsjahr 2.010 Euro. In der Spitze verdient er 2.380 Euro. Ist er am Gymnasium eingesetzt, bewegt sich das Bruttogehalt zwischen 2.200 Euro und 2.790 Euro. Schwimmmeister liegen in der gleichen Gehaltsspanne. Müllwerker entsorgen den Abfall im ersten Berufsjahr für 1.791 Euro. Nach 15 Jahren sind es 2.310 Euro.
Fachkräftemangel ist programmiert
Busfahrer, wenn sie neu eingestellt wurden, steigen bei 1.950 Euro ein. Sind sie schon länger im Geschäft, gelten für sie aber andere tarifliche Bestimmungen. Bei den neuen Zahlen ist bei 2.200 Euro das Maximum erreicht. Kinderpfleger verdienen zwischen 1.872 Euro und 2.500 Euro. Erzieher bekommen 2.064 Euro, in der Endstufe 2.865 Euro.
„Im Schnitt sind die Mitarbeiter in der Stadtverwaltung 48 Jahre alt. In ein paar Jahren fehlen auch hier Fachkräfte“, weiß Gewerkschafterin Henrike Greven. Die Stadt sollte sich bemühen, gute Leute zu finden, dazu gehöre auch eine bessere Bezahlung.