Oberhausen. 2012 lag Oberhausen bei der sogenannten Wohnungsbauquote noch im guten Mittelfeld. Ein Jahr später rutschte die Stadt jedoch massiv ab. Somit ist Oberhausen nun Schlusslicht beim Wohnungsbau. Und die Stadtverwaltung sucht bereits nach Antworten.
Eine wichtige Voraussetzung, um Menschen in Oberhausen zu halten und nicht langfristig unter die 200.000-Einwohner-Marke zu sinken, ist geeigneter Wohnraum. Doch der wird hier immer weniger geschaffen, der Neubau von Wohnungen ist 2013 massiv eingebrochen, teilt der Landesbetrieb Information und Technik mit.
Die sogenannte Wohnungsbauquote wird in neu gebauten Wohnungen je 10.000 Einwohnern gemessen. Und dabei lag Oberhausen noch 2012 im guten Mittelfeld. 449 Wohnungen waren damals hinzugekommen, das waren 21,3 je 10.000 Einwohner. Im gesamten Regierungsbezirk Düsseldorf lag dieser Wert damals bei 18 Wohnungen je 10.000 Einwohner, in ganz NRW bei 20,8.
Nirgendwo ist der Rückgang stärker
Während die Wohnungsbauquote landesweit 2013 geringfügig auf 21,2 Wohnungen je 10.000 Einwohner anstieg, ging sie im Regierungsbezirk Düsseldorf von 18 auf 16,8 zurück. Nirgendwo war der Rückgang jedoch stärker als in Oberhausen. Hier wurden 2013 noch ganze 89 Wohnungen fertiggestellt. Das waren noch 4,2 je 10.000 Einwohner. Oberhausen bildete damit landesweit das Schlusslicht. Selbst Remscheid als Stadt mit der zweitschlechtesten Quote hat mit 6,9 Wohnungen rund 50 Prozent mehr fertiggestellt. Der Einbruch in Oberhausen war überall ausgeprägt, am wenigsten jedoch bei Einfamilienhäusern (-43,3 Prozent), am meisten dagegen bei Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (-87,5 Prozent).
Drei größere Projekte
Aus Sicht der Stadtverwaltung könnte eine mögliche Ursache für den Tiefststand in 2013 im zeitlichen Abstand zwischen Bauantrag, Baugenehmigung und endgültiger Fertigstellung liegen. So sei zum Beispiel der Bau von 202 zusätzlichen Wohnungen längst genehmigt, jedoch in der Statistik nicht ausgewiesen, da die Fertigstellung bisher noch nicht erfolgte. Die Rede ist von 58 Wohnungen an der Elly-Heuss-Knapp-Straße, von 100 Wohnungen im Bereich Luchs- und Dachsstraße, alle in Sterkrade, sowie von 44 Wohnungen an der Straße Zum Steinacker in Sterkrade-Nord. Die Entwicklung dieser Zahlen könne nicht gesteuert werden, heißt es.
Aktuell lägen wieder drei größere Projekte mit insgesamt 120 Wohnungen zur Genehmigung bereit, so dass die Zahl der Fertigstellungen auch wieder steigen werde. Zur Entwicklung bei den Einfamilienhäusern nimmt die Stadt nicht Stellung.