oberhausen.. Am 19. Mai wird in Oberhausen eine Gedenktafel für Stanislaw Petrow aufgestellt. Der 2017 verstorbene Russe rettete im Kalten Krieg die Welt.
Eine Gedenktafel für den Retter der Welt – das ist die Idee des Oberhauseners Karl Schumacher. Und der Termin für diese Aktion steht nun fest: Am Sonntag, 19. Mai, wird es soweit sein. Oberhausen setzt an diesem Tag ein Zeichen, um an den 2017 verstorbenen Russen Stanislaw Petrow zu erinnern, der die Welt im Jahr 1983 vor der atomaren Katastrophe bewahrte.
Petrow starb – weitgehend unbemerkt von der globalen Öffentlichkeit – am 19. Mai 2017 im Alter von 77 Jahren in Russland in der Nähe von Moskau. Als Offizier der sowjetischen Armee verhinderte er den atomaren Gegenschlag der UdSSR, als die militärischen Kontrollgeräte ihm irrtümlich einen Raketen-Erstschlag der USA übermittelten.
Karl Schumacher hat diese Rettungstat gedanklich nie losgelassen; er empfing den Russen 1999 in Oberhausen und zeigte ihm die Stadt, führte ihn zum Beispiel in den Kaisergarten und vermittelte auch Gespräche mit Oberhausener Schülern.
Sohn Dmitry und Tochter Elena eingeladen
Zur Einweihung der Gedenktafel für Petrow, die im kleinen Park zwischen Vestischer Straße und Ziegelstraße in Höhe des Multiprojektes „One world – one garden“ aufgestellt werden soll, hat Karl Schumacher den Sohn Dmitry und die Tochter Petrows, Elena, eingeladen, die von ihrem Ehemann Viktor begleitet wird. Auch eine Dolmetscherin wird präsent sein, um intensive Gespräche mit den russischen Gästen zu ermöglichen.
Die Rettungstat, die der umsichtige Petrow in jener dramatischen Nacht des 26. Septembers 1983 leistete, wurde erst viele Jahre später bekannt – sie fand also erst nach dem Ende des Kalten Krieges weltweite Beachtung und Anerkennung. Petrow wurde von der UNO geehrt; in Deutschland erhielt er im Jahr 2013 den Dresdner Friedenspreis und steht damit in einer Reihe mit Michail Gorbatschow, der den Preis 2010 erhielt.
Politik hat grünes Licht gegeben
Karl Schumacher will für ein angemessenes Gedenken an den Russen in Osterfeld sorgen. „Wäre Petrow den Computermeldungen gefolgt, wäre der sofortige atomare Gegenschlag erfolgt und damit wäre der Tod von Millionen Menschen in den USA, in Europa und Russland die Folge gewesen“, wird es auf der Info-Tafel neben weiteren Erläuterungen heißen. Dazu werden Fotos von der Visite 1999 in Oberhausen zu sehen sein.
Die Bezirksvertretung hat Ende 2018 grünes Licht für das Schild und dazugehörige Sitzbänke gegeben. Karl Schumacher liegt es am Herzen, die Politik und die Parteien eng in das Gedenktafel-Projekt einzubinden. Der Oberhausener hofft, dass die Medien bundesweit oder sogar international am 19. Mai aus Osterfeld berichten.