Mülheim. Über Jahrzehnte war der Nikolausmarkt der beliebteste Vorweihnachtstreff aller Mülheimer. Am Freitag will man an alte Traditionen anknüpfen.

„Es fühlt sich ein bisschen so an, als würde der alte Nikolausmarkt in kleinen Schritten zurückkehren“, schreibt die Mülheimer Geschäftsfrau Anja Cruysen in der Ankündigung für ein besonderes vorweihnachtliches Event im Herzen von Saarn. Jahrzehntelang hatte der traditionelle Saarner Nikolausmarkt Zehntausende ins Dorf gelockt. 2019 aber fand er letztmalig auf die bewährte Art und Weise statt.

Zunächst machte Corona einen Strich durch die Rechnung. Später fanden sich nicht mehr genug Freiwillige, um das Mammutprojekt zu stemmen. Für die Großveranstaltung waren Straßensperrungen erforderlich geworden und hohe Sicherheitsauflagen. Rein ehrenamtlich sei das nicht mehr zu organisieren, waren sich alle einig.

„Er war jahrzehntelang über Mülheims Grenzen bekannt und ein wichtiger Werbeträger für unser Dorf“

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„Er war jahrzehntelang über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und ein wichtiger Werbeträger für unser schönes Dorf“, heißt es aktuell auf der Homepage der Werbegemeinschaft Saarn. Dennoch werde er wegen gestiegener Kosten, neuer Auflagen und fehlender Manpower „vorerst nicht mehr stattfinden“. Man sei kein professioneller Eventplaner „und uns stehen nicht die finanziellen Mittel zur Verfügung, um einen Profi zu engagieren“. Denn sonst müsse man die Kosten an die Händler weitergeben - „der Markt wäre dann für die zahlreichen privaten Stände nicht mehr attraktiv“.

Man kehre zurück zu den Anfängen des Nikolausmarktes: „Ursprünglich war es so, dass am 6. Dezember die Geschäftsleute ihre Kunden und Kundinnen eingeladen haben, um einen Glühwein oder Punsch zu trinken und frische Waffeln zu essen.“ Daraus sei nach und nach der riesige Nikolausmarkt gewachsen. „Wir kehren jetzt zurück zum Ursprung und laden alle ein, am 6. Dezember durch unser schön geschmücktes und beleuchtetes Dorf zu bummeln und Weihnachtsgeschenke einzukaufen.“ Verschiedene Geschäfte planen kleine Aktionen. Und am Abend zwischen 16.30 und 21 Uhr gibt es auf dem Pastor-Luhr-Platz eine „Winteredition“ des Saarner Feierabends - „alles klein und fein, besinnlich und ohne Buden auf der Düsseldorfer Straße“.

Viele Saarner Geschäfte haben am Freitag bis 20 Uhr geöffnet

Auch Anja Cruysen mischt mit, unter anderem gibt es in ihrem Atelier für Raumgestaltung bis 22 Uhr Glühwein. Viele Geschäfte seien bis 20 Uhr geöffnet. Die überzeugte Saarnerin findet: „Ein Rundgang durch das Dorf lohnt sich auf jeden Fall, um die weihnachtliche Atmosphäre voll auszukosten.“

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