Mülheim. Im Mülheimer Bürgergarten ist Jörg Thon Koch, Jäger und Metzger mit Leidenschaft. Seine Reh-Bratwurst ist ein Hit. Das plant der Chef für 2025.

Unsere Reihe über die alteingesessene Mülheimer Gastronomie macht diesmal Station an der Aktienstraße 80. Seit mindestens rund 120 Jahren werden dort, direkt gegenüber der Engelbertuskirche, Gäste bewirtet – im Haus Bürgergarten. „Der Neubau ist von 1975“, erläutert Jörg Thon die Geschichte dieses Ortes. Der gelernte Koch führt hier seit 15 Jahren die Geschäfte und ist zudem im Deutschen Hotel- und Gaststätten-Verband DeHoGa als Leiter der Ortsgruppe Mülheim aktiv. Vor dem Neubau, dessen Errichtung ja nun auch schon wieder ein halbes Jahrhundert her ist, stand an dieser Stelle ein historisches Gebäude aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts. „Und der Vorgänger dieses Gebäudes war dann natürlich noch älter“, erklärt Jörg Thon.

An diesem Tag, einem Wochentag, ist das Restaurant um 18 Uhr gut gefüllt. „Das werden gleich noch mehr“, lacht der Chef, räumt aber ein, dass das auch am Jahresendgeschäft läge. „Der November und der Dezember sind die beiden stärksten Monate für uns Gastronomen.“ Weihnachtsfeiern von Firmen und Vereinen und familiäre Weihnachtsessen sorgen dann für ein volles Haus.

Viel Platz im Mülheimer Bürgergarten und sogar zwei Kegelbahnen

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Dabei ist im Bürgergarten viel Platz. Bis zu 50 Gäste passen ins Restaurant. Zwei kleine Säle bieten Raum für weitere 20 und nochmal 40 Gäste. Ein Alleinstellungsmerkmal ist der große Veranstaltungssaal für bis zu 200 Personen. Außerdem gibt es auch zwei Kegelbahnen, für die es noch freie Termine gibt.

„Wir hatten immer mehrere Betriebe gleichzeitig“, sagt Thon. So bewirtschaftete er bis vor wenigen Jahren auch noch den Ratskeller unter dem Rathaus. Nun gilt seine ganze Aufmerksamkeit dem Bürgergarten und der Frage, wie man ihn in die Zukunft führen kann.

Nicht nur Koch, sondern Jäger und auch Metzger

Coole Außenbeleuchtung: Thon will ein passenderes Image für seinen „Bürgergarten“.
Coole Außenbeleuchtung: Thon will ein passenderes Image für seinen „Bürgergarten“. © FUNKE Foto Services | Oliver Mülller

Mittlerweile ist er nicht nur Koch, sondern auch Jäger und angelernter Metzger, was sich direkt auf die Karte seines Restaurants auswirkt. „An die Jagd bin ich über einen Jäger-Stammtisch gekommen, den es damals im Ratskeller gab“, erinnert er sich. Etwas anders lief das mit der verkürzten Metzger-Lehre. „Das war ein Ergebnis von Corona“, erinnert er sich. Er habe sich schon lange dafür interessiert, aber nie die Zeit gefunden. Corona änderte das zum Besseren. Er nutzte den allgemeinen Stillstand, um bei einem befreundeten Metzger in eine sechsmonatige Lehre zu gehen und sich Fertigkeiten in dessen Handwerk anzueignen.

Der Bürgergarten ist daraus resultierend in der Lage, seine Wildgerichte vom Wald bis auf den Teller komplett selbst zu produzieren. Jörg Thon schießt Reh und Wildschwein selbst, verarbeitet die Tiere komplett in Eigenregie und bereitet es schließlich auch noch selbst zu. Aktuell steht Reh-Bratwurst auf der Karte. In völligem Kontrast dazu hat er vor Kurzem auch noch eine Gulaschkanone angeschafft, mit der er bis zu 1000 Personen bei großen Veranstaltungen bekocht.

Mülheimer Chef räumt ein: „Unser Name ist schon ein wenig altbacken“

Diese Vielfalt und der Aufwand, den Jörg Thon und sein Team betreiben, wird geschätzt. „Unsere Gäste kommen aus dem ganzen Ruhrgebiet zu uns“, freut er sich. Firmenbelegschaften reisen für ihre Weihnachtsfeiern auch aus den Nachbarstädten eigens nach Mülheim. Mit dem Status quo ist er zufrieden, weiß aber auch, dass er nicht nachlassen darf, wenn es um die ständige Weiterentwicklung seines Geschäfts geht.

Die Inneneinrichtung im Bürgergarten ist gemütlich.
Die Inneneinrichtung im Bürgergarten ist gemütlich. © FUNKE Foto Services | Oliver Mülller

„Unser Name ist schon ein wenig altbacken“, findet er. „Bürgergarten“ klänge eher alt – und tatsächlich hieß das Restaurant in grauer Vorzeit sogar auch schon „Alter Bürgergarten“. Er arbeite nun Stück für Stück daran, den neuen Namen „Wilder Pott“ zu etablieren. Das ist auch der Name der Marke, unter der aus der Verkaufstheke im Gastraum heraus diverse Wild-Gerichte im Glas verkauft werden.

So sind die Öffnungszeiten im Mülheimer Bürgergarten

Im Bürgergarten sind Dienstag und Mittwoch die Ruhetage. An allen anderen Tagen ist von 11.30-15 und von 17-23 Uhr geöffnet. Auf der Karte sind alle Klassiker zu finden, die in Restaurants hierzulande beliebt sind – Schnitzel, Steaks, Fisch, Suppen, Salate und natürlich Wild in zahlreichen Variationen. Dazu gibt es Desserts und saisonale Spezialitäten wie Gans, Spargel, Pfifferlinge und Kürbisgerichte.

Infos auch im Internet unter: www.haus-buergergarten.de und www.wilder-pott.de.

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