Mülheim.
Die Bürgeragentur liegt ihr absolut am Herzen, das ist Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld deutlich anzumerken, als sie aus Anlass des zehnjährigen Bestehens ein Resümee dieses ersten Jahrzehnts zieht. „Für die Bürger ist dies eine wichtige und niedrigschwellige Anlaufstelle“, sagt die Oberbürgermeisterin, auf deren Initiative hin damals das Angebot ins Leben gerufen wurde.
Das Dreieck aus Bürgerschaft, Verwaltung und Politik habe sich in den vergangenen Jahren sehr verändert, so Dagmar Mühlenfeld, „da ist es wichtig, das Miteinander zu fördern und den Bürgern gleichzeitig auf Augenhöhe zu begegnen.“ Nicht umsonst war die erste Bürgeragentur in einem Ladenlokal an der Schloßstraße ansässig, bevor sie zum jetzigen Standort an der Schollenstraße zog, ebenfalls in ein Ladenlokal. Da werde man sofort beraten, man brauche sich nicht durch das Rathaus zu kämpfen oder durch die gesamte Verwaltung zu laufen, erklärt Roland Gass, Leiter der Bürgeragentur.
Beschwerden nicht als Problem angesehen
„In der Bürgeragentur ist alles, was Sie uns schon immer mal sagen wollten, was Ihnen aufgefallen ist, was Sie geärgert hat oder was verbessert werden könnte, an der richtigen Adresse“, heißt es auf der Homepage der Stadt. Hauptsächlich, sagt Roland Gass, würden sich seine Mitarbeiter in der Tat um Beschwerden kümmern, das sei der Alltag. Doch die Beschwerden werden nicht mehr als Problem, sondern vielmehr als Chance betrachtet, zumal auch die Kundenzufriedenheit zuletzt ständig zugenommen habe.
In den vergangenen Jahren konnte die Bürgeragentur durchschnittlich 20.000 Kundenkontakte verzeichnen. „Es geht bei den Beratungen auch einiges ruhiger und sachlicher als früher zu“, so Gass.
Seit Juli 2009 hat die Bürgeragentur für die MEG die Bürgerberatung übernommen. Fragen zur Entsorgung des Haushaltsmülls, An- und Abmeldungen von Restmüll-, gelben und braunen Tonnen und Sperrmülltermine sowie der Erwerb der Rest- und Gartenabfallsäcke sind in der Bürgeragentur möglich. Von den 20.000 Kundenkontakten werden jährlich zwischen 2000 bis 2600 Vorgänge angelegt und an die Fachbereiche zur Stellungnahme übermittelt. Die am meisten betroffenen Fachbereiche sind das Amt für Verkehrswesen und Tiefbau, das Ordnungsamt, das Umweltamt und das Amt für Grünflächenmanagement und Friedhofswesen.