Mülheim.. Die Naturfreunde haben eine Patenschaft für den Wasserlauf übernommen, der gerade renaturiert wurde. Flora und Fauna können sich nun ausbreiten.
Der Alpenverein wird den Alpenbach in Mintard künftig schützen und pflegen. Die Sektion Mülheim hat eine Patenschaft über den Wasserlauf übernommen. „Als wir gehört haben, dass es in Mülheim tatsächlich einen Alpenbach gibt, war das für uns Alpenfreunde ein Wink mit dem Zaunpfahl. Wir beschlossen, dass wir bei der Renaturierung dieses Gewässers gerne mithelfen wollten“, berichtet Vorsitzender Michael Cremer.
Der Verein übernimmt damit erstmalig Verantwortung für ein Naturschutzprojekt vor Ort. Seine Mitglieder sind sonst vorwiegend in den Alpen, in Kärnten, für die Umwelt aktiv. „Das ist ein wichtiger Schritt für uns, um auch in Mülheim als Naturschutzverband wahrgenommen zu werden“, sagt Monika Kubitscheck, im Vorstand für den Naturschutz zuständig.
Vegetation kann sich wieder ausbreiten
Der Alpenbach wurde zwischen Oktober 2017 und Februar 2018 von der Stadt renaturiert. Eine finanzielle Förderung durch das Land, das 90 Prozent der Kosten trug, machte es möglich. „Mit dieser Maßnahme konnte Mülheim einen wichtigen Schritt bei der Realisierung der EU-Wasserrahmenrichtlinie tun“, erklärt Kirsten Kessel vom Umweltamt. Sie koordinierte die Renaturierung des Bachlaufes. Dieser floss früher in einem schmalen Graben mit befestigten Seitenwänden. Seitdem man aber einen acht Meter breiten Streifen ausgehoben hat, kann er sich wieder natürlich seinen Weg durch die Ruhraue bahnen. Nicht nur direkt am Ufer, auch im Umfeld könne sich die Vegatation wieder ausbreiten. Momentan ist der Alpenbach, wegen der Trockenheit, zwar nur noch ein dünnes Rinnsal, aber das wird sich wieder ändern.
Müll beseitigen und Nistkästen reinigen
„Früher konnten hier am Bach keine Tiere leben. Jetzt gibt es wieder unterschiedliche Wohnorte für verschiedene Arten“, freut sich Gabriele Wegner, stellvertretende Leiterin des Umweltamtes. Sie hatte zur Übergabe der Bachpatenschaftsurkunde an den Alpenverein auch zwei Nistkästen für Wasseramseln mitgebracht. Und sie dankte dem Verein für sein Hilfsangebot. Dieser will den fortschreitenden Renaturierungsprozess beobachten und dokumentieren. „Wir haben die Renaturierung hinbekommen, aber das Monitoring können wir leider nicht leisten, dafür haben wir kein Personal“, so die Frauen vom Umweltamt. Zugesagt hat der Alpenverein auch, dass er Müll beseitigen, Nistkästen reinigen und Besucher auf das Naturschutzprojekt hinweisen wird.