Mülheim. Die Jubiläumsfeier des Fördervereins Mülheimer Städtepartnerschaften muss wegen Corona ausfallen. Doch der 25. Geburtstag wird dennoch gewürdigt.
Die Corona-Krise überschattet auch das silberne Vereinsjubiläum des Städtepartnerschaftsvereins. Der Vorstand des 1995 gegründeten Vereins musste die geplante Jubiläumsfeier mit Gästen aus den Partnerstädten und weitere Bürgerbegegnungen absagen. Sie soll aber nicht ersatzlos gestrichen sein.
Stattdessen plant der Vorstand um Gerhard Ribbrock und Hans-Dieter Flohr jetzt für den 22. August des kommenden Jahres ein Sommerfest mit Gästen aus den Partnerstädten, das zusammen mit der Regler-Produktion in der Freilichtbühne an der Dimbeck gefeiert werden soll.
Ausstellung in Mülheims Haus der Stadtgeschichte ist bis Oktober zu sehen
Außerdem gewährt der 400 Mitglieder zählende Verein mit einer Präsentation Einblick in seine Geschichte sowie in die Geschichte der sechs Mülheimer Partnerstädte und ihrer Regionen. Die Präsentation, die Corona-bedingt ausdrücklich keine Ausstellung sein darf, ist bis zum 9. Oktober, montags bis freitags, jeweils von 9 bis 18 Uhr im Haus der Stadtgeschichte an der Von-Graefe-Straße 37 zu sehen.
Die Fototafeln wurden vom Vereinsvorsitzenden Gerhard Ribbrock zusammen mit dem Mülheimer Designer Jan Kromarek entwickelt. Geschäftsführer Hans-Dieter Flohr, der dem Verein seit seiner Gründung angehört, hat seit 2018 systematisch Daten und Fakten der Vereinsgeschichte zusammengetragen. Parallel zur Präsentation im Haus der Stadtgeschichte hat der Städtepartnerschaftsverein eine Dokumentation herausgegeben, die auch im Mülheimer Jahrbuch erschienen ist.
Verein hofft auf mehr Unterstützung durch einen neuen OB
„Ich hoffe, dass die Städtepartnerschaften nach der Kommunalwahl von der neuen Oberbürgermeisterin oder von dem neuen Oberbürgermeister stärker vorangebracht werden. Besonders wichtig sind aus meiner Sicht Schülerbegegnungen zwischen den Mülheimer Partnerstädten, um die junge Generation für die Zusammenarbeit mit den Freunden in Darlington, Tours, Kouvola, Oppeln, Kfar Saba und Beykoz zu gewinnen“, sagt Flohr. Er weist darauf hin, dass rund 60 Prozent der Vereinsmitglieder älter als 60 Jahre sind.
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Die Erinnerung an gelungene internationale Jugendbegegnungen mit Teilnehmern aus allen Partnerstädten dienen ihm als Vorbild für zukünftige Begegnungsprojekte in der Zeit nach Corona. „Als Tourist reise ich in andere Länder, schaue mir dort die Highlights der Kultur an und gehe an den Strand. Aber bei den Bürgerfahrten lernen wir Land und Leute kennen. Das hat auch bei mir das Interesse an dem jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Leben deutlich gesteigert“, erklärt der Vereinsvorsitzende Ribbrock den Mehrwert, den Partnerschaften auch im Zeitalter des individuellen und globalen Tourismus haben.
Hoffnungsschimmer: Hochschulen aus Beykoz und Mülheim suchen den Kontakt
Auch wenn die Städtepartnerschaft mit dem türkischen Beykoz zurzeit aufgrund mangelnder zivilgesellschaftlicher Kontakte ruht, gibt es auch hier ein Hoffnungszeichen für die Zukunft. Eine Mülheimerin, die an der Deutsch-Israelischen Universität Beykoz lehrt, ist zurzeit dabei, Kontakte mit der Hochschule Ruhr West zu knüpfen.
Infos im Internet: staedtepartner-mh.de oder stadtarchiv-mh.de