Mülheim.. Die Kita Christ König in Mülheim-Winkhausen sollte zum 6. Januar geschlossen werden. Die Eltern liefen Sturm. Nun gibt es erst einmal Aufschub.

Für die betroffenen Eltern war es eine Schreckensnachricht: Der Kita Zweckverband kündigte Ende November an, die Kita Christ König in Winkhausen zum 6. Januar schließen zu müssen. Grund sei ein Feuchtigkeitsschaden, der nicht mehr behoben werden könne. Die Kinder sollten auf zwei andere Einrichtungen verteilt werden, die Eltern liefen Sturm gegen diese Entscheidung. Nun gibt es doch noch einmal Hoffnung für die Familien.

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Die Schließung der Kita ist vorerst auf den 30. Januar verschoben - das letzte Wort ist aber noch nicht gesprochen. Mit Vehemenz hatten sich die Eltern gegen die Verteilung auf zwei andere Einrichtungen gewehrt. „Wir wollen nicht in Pandemie-Zeiten hier raus“, sagte Sven Fischer, Mitglied des Elternbeirats. Zwischen Kita Zweckverband und Eltern verhärteten sich die Fronten, doch nun nähern sich die Parteien wieder an.

Mülheimer Gesundheitsamt will Kita Christ König begutachten

"Kurz vor Weihnachten gab es eine Videokonferenz, in der uns gesagt wurde, dass die Schließung erstmal verschoben ist", sagt Fischer. Das Gesundheitsamt werde sich Anfang des kommenden Jahres ein Bild vor Ort machen, ebenso wie die Unfallkasse. Außerdem prüft der Kita Zweckverband zusammen mit einem Architekturbüro aus Oberhausen eine Container-Lösung, wie Gebietsleiter Bernd Lösken bestätigt.

Lösken sagt allerdings auch: "So gut Container mittlerweile sind, ich würde immer einen festen Bau bevorzugen. Container sind thermisch eine Katastrophe." Die Eltern hingegen wären glücklich mit einer Container-Lösung, vor allem, wenn sie dafür sorgen würde, dass die Schließung der Einrichtung sich auf die Zeit nach der Pandemie verschöbe. Eine Hoffnung wäre, so Sven Fischer, dass das Gebäude zügig abgerissen und neugebaut werden könnte.

Schließung der Kita Christ König bereits 2019 in Betracht gezogen

Für Ärger unter den Eltern hatte zwischenzeitlich gesorgt, dass bereits im Jugendhilfeausschuss Ende 2019 bei der Vorstellung des Standortkonzeptes für Mülheim durch den Kita Zweckverband eine mögliche Schließung des Standortes in Betracht gezogen wurde. Davon allerdings hatten die Eltern nichts gewusst. Für sie sieht es so aus, als suche der Träger nach einem Grund, die Einrichtung dicht zu machen.

Dem widerspricht Bernd Lösken. Ja, es gebe einen Strukturprozess, der zeige, dass zweigruppige Einrichtungen wie Christ König auf Dauer nicht tragbar sind. Viele von ihnen seien vor Jahrzehnten für die Vormittagsbetreuung ausgelegt gewesen, hätten beispielsweise viel zu kleine Küchen, in denen nur schwer Mittagessen zubereitet werden könne.

Elternbeirat Christ König: "Das ist ein Teilerfolg"

In Christ König gebe es aber unabhängig davon schon seit vielen Jahren Probleme mit der Feuchtigkeit. "Wir haben viel dagegen getan, das war sehr teuer, aber leider nie mit durchschlagendem Effekt", sagt Lösken. Die akut geplante Schließung aufgrund der Feuchtigkeitsschäden stehe in keinem kausalen Zusammenhang mit der grundlegenden Strategie des Zweckverbands hin zu Einrichtungen mit mehr Gruppen.

Unterdessen wartet die Elternschaft der Kita Christ König auf die Ergebnisse der Begehung durch das Gesundheitsamt. Sven Fischer sieht dessen Einbindung als "Teilerfolg" und hofft, "dass es gut weitergeht". Alle Möglichkeiten seien nun wieder offen und nach den Misstönen wünschten sich die Eltern wieder "eine gute Partnerschaft mit dem Zweckverband", sagt Fischer. "Wir sind mit den Betreuern sehr zufrieden, wir wollen an dem Standort bleiben. Aber wenn das Gesundheitsamt sagt, wir müssen raus, dann gehen wir raus und helfen auch dabei."