Mülheim. Die Session 2020/21 soll auf jeden Fall steigen, erklären die Mülheimer Narren. Aufwendige Planungen laufen, man braucht aber noch Fördermittel.
Die Mülheimer Narren sind weiter auf der Suche nach finanzieller Unterstützung. Bei einer Spendenaktion, bei der in 20 Tagen 50.000 Euro gesammelt werden sollten, ist nicht genug Geld zusammengekommen. „Es gab Spenden, aber wir hatten uns mehr erhofft“, sagt Markus Uferkamp, Präsident des Hauptausschusses Groß-Mülheimer Karneval. Das habe vermutlich mit der angespannten wirtschaftlichen Lage zu tun, die durch die Corona-Pandemie entstanden ist.
15.000 Euro für Brauchtumspflege beantragt
„Die Idee der Fraktionen, wir sollten mit unseren Problemen an die Öffentlichkeit gehen, war nicht schlecht, aber sie passte nicht in die Zeit. Die Firmen haben gerade andere Sorgen“, meint Uferkamp. Dennoch wolle man nicht aufgeben. Man habe jetzt Mittel aus einem neuen Landesförderprogramm beantragt. Vereine könnten bis zu 15.000 Euro für Brauchtumspflege erhalten.
Besonders erfreut zeigen sich die Karnevalisten über einen Antrag der CDU-Fraktion: Die Session 20/21 soll im nächsten Kulturausschuss Thema sein. Man fordert einen Sachstandsbericht der Verwaltung über die Planung und über die Möglichkeiten zur finanziellen Unterstützung – auch im Rahmen des städtischen Kulturetats 2020/21. Vertreter des Hauptausschusses Groß-Mülheimer Karneval sollen zur Sitzung am 14. August eingeladen werden. „Das zeigt uns, dass Verwaltung und Politik hinter uns stehen.“
Narren erklären: Wir planen zweigleisig
Dass das Programm 2020/21 abgespeckt werden muss, ist allerdings klar. Man müsse darauf verzichten, teure Künstler einzukaufen. Denn hinzu kommt: Es gibt keine Planungssicherheit. „Keiner von uns kann sagen, wie es ab dem 11.11. mit den Corona-Lockerungen aussieht. Wir planen deshalb zweigleisig, konzipieren Veranstaltungen für den Saal, aber alternativ auch für draußen. Momentan dürfen Veranstaltungen mit bis zu 300 Personen im Saal stattfinden, aber nur ohne Verpflegung. Das kann ich meinen Leuten nicht verkaufen“, so Uferkamp.
Man schaue sich daher auch nach alternativen Veranstaltungsflächen im Freien um – für Sitzungen oder den Rosenmontagszug. Diese Orte müssen die Möglichkeit bieten, die Corona-Abstandsregeln einzuhalten.
Auftritte in Seniorenheimen werden beibehalten
„Wenn wir die Prinzenproklamation am 11.11. nicht in der Stadthalle machen können, dann führen wir sie eben beim Aufstellen des Narrenbaumes auf dem Kurt-Schumacher-Platz durch“, gibt Markus Ufermann ein Beispiel für eine Umorganisation des jecken Treibens. „Wir führen die Session durch. Auch unsere Besuche in Seniorenheimen machen wir irgendwie möglich. Die älteren Menschen möchten und werden Karneval erleben.“