Kamp-Lintfort. Die St. Josef-Gemeinde will das rund 10.000 Quadratmeter große Grundstück hinter der Josef-Kirche in der Kamp-Lintforter City neu überplanen.

Seit Ende letzten Jahres steht es fest: Die Kita St. Josef in der Kamp-Lintforter Innenstadt wird im kommenden Jahr schließen. Bereits im laufenden Kita-Jahr 2025/2026 werden Plätze abgebaut, im Sommer 2026 soll dann endgültig Schluss sein. Grund dafür sind Pläne der Kirchengemeinde St. Josef, das gesamte Areal samt Josef-Jeurgens-Haus und dem Haus der Familie neu zu gestalten. Der Zeitpunkt der Kita-Schließung sei nicht zufällig gewählt, sondern tatsächlich der am besten zur Gesamtsituation passende, erläutert Pfarrer Joachim Brune im Gespräch mit der Redaktion.

Die betroffenen Familien und Mitarbeitenden wurden bereits Ende letzten Jahres über die Schließung informiert: „Wir können allen Kindern einen anderen Kita-Platz anbieten und haben allen Mitarbeitenden der Kita alternative Beschäftigungsangebote gemacht“, so Brune. Für die Kita-Bedarfsplanung der Stadt sei der Wegfall der Einrichtung am Kirchplatz vor dem Hintergrund rückläufiger Geburtenzahlen und damit folgend einer rückläufigen Nachfrage im Ü3-Bereich vertretbar, heißt es seitens der Kamp-Lintforter Stadtverwaltung in einer Vorlage für die Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Donnerstag.

Kamp-Lintfort: Renovierungsstau in Kita, Jeurgens-Haus und Haus der Familie

Pläne, das rund 10.000 Quadratmeter große Areal mitten in der Kamp-Lintforter Innenstadt neu zu gestalten, existieren schon länger. Ursache sei ein Renovierungsstau nicht nur in der Kita St. Josef, sondern auch in den anderen benachbarten Gebäuden, so Brune. In diesem Zusammenhang habe sich die Gemeinde Gedanken gemacht, wie mit der Situation in den kommenden Jahren umgegangen werden kann. Eine Sanierung oder Renovierung der Kita-Räume, ebenso der anderen Gebäude, würde sich finanziell nicht rechnen, sagt Brune.

Pfarrer Joachim Brune aus Kamp-Lintfort.
Pfarrer Joachim Brune aus Kamp-Lintfort. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

„Wir sind allerdings noch in einer sehr frühen Phase der Überlegungen. Bis hier die Bagger anrücken, wird es sicherlich noch ein paar Jahre dauern.“

Joachim Brune
Pfarrer St. Josef-Gemeinde

Nun soll in Zusammenarbeit mit der Stadt Kamp-Lintfort eine städtebauliche Lösung für das Grundstück gefunden werden, die „die Kirche und die Gemeinde mit ihren Angeboten ideal in der Kamp-Lintforter Stadtgesellschaft verorte“, stellt Brune die Grundidee vor. „Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam mit der Stadt hier etwas bieten.“ Dabei solle immer die Frage nach den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt stehen. Im Gespräch sei aktuell, einen städtebaulichen Architekten- und Investoren-Wettbewerb auszuschreiben, in der Stadt und Gemeinde gemeinsam in der Jury sitzen.

Abriss der drei Gebäude steht fest, nur Kirche und Pfarrhaus bleiben stehen

Denkbar sei vieles, so Brune. Auch einen Mehrzwecksaal wie aktuell das Josef-Jeurgens-Haus behalte man bei der Planung sicherlich im Auge. Brune: „Wir sind allerdings noch in einer sehr frühen Phase der Überlegungen. Bis hier die Bagger anrücken, wird es sicherlich noch ein paar Jahre dauern.“

Fest steht aber bereits, dass die Kita, das Josef-Jeurgens-Haus und das Haus der Familie abgerissen werden sollen. „Stehen bleiben nur die Kirche und das Pfarrhaus“, so Brune. Letzteres habe ebenfalls Sanierungsbedarf und werde im Zuge der Um- und Neugestaltung auch saniert. Für die grobe Planung hat die Gemeinde bereits grünes Licht vom Bistum Münster - mit der Auflage, alles finanziell selbst stemmen zu müssen.

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