Moers/ Am Niederrhein. Die 18. Weihnachtswunschbaumaktion des Vereins Klartext für Kinder ist gestartet. Jetzt gilt es, 2000 Kinder glücklich zu machen. So geht‘s.
Die Kinder der städtischen Kita Diergardtstraße haben sich einiges vorgenommen: Zusammen mit dem Bürgermeister und ihren Betreuerinnen wollen sie den Wunschbaum des „Vereins Klartext für Kinder“ im Kinder- und Jugendbüro schmücken. Die Kleinen im Alter ab drei Jahren hängen gebastelte Zapfen, Wichtel und kleine Elche an die Tanne. Nicht zu vergessen: die vielen Karten mit den Wünschen bedürftiger Kinder: Auftakt zur Wunschbaumaktion 2024 am Donnerstagmorgen im Rathaus. Ab sofort darf wieder gepflückt werden!
Bürgermeister Christoph Fleischhauer erklärt den Kleinen: „Die Wunschkarten, die wir aufhängen, sind von Kindern geschrieben, die an Weihnachten keine Geschenke bekommen können.“ Nun warten die festlichen Tannenbäume mit den Wunschkarten an 18 Standorten in den Städten Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg auf Erwachsene, die die Wünsche der Keinen erfüllen wollen. Maximal 25 Euro darf das Geschenk kosten. So kommt es, dass mancher Kinderfreund gleich zwei oder mehrere Karten vom Baum pflückt.
„Es sind diesmal zusammen über 2000 Karten geworden, 1200 allein in Moers“, sagt Michael Paßon als Geschäftsführer des Vereins „Klartext für Kinder – gemeinsam gegen Kinderarmut“. Zusammen mit den Jugendämtern, die die Schulen, Kitas und andere Institutionen anschreiben und die gesamte Organisation abwickeln, stemmt der Verein die Wunschbaumaktion bereits zum 18. Mal. Der Bedarf in den finanziell benachteiligten Familien steige ständig, wie Nina Romahn vom Kinder- und Jugendbüro weiß. Sie ist von Anfang an dabei: „Jährlich werden es mehr Karten. Seit Corona steigt die Bedürftigkeit deutlich.“ Gründe seien unter anderem die vielen Geflüchteten, aber auch enorm steigende Preise für Lebensmittel und anderes.
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„Klartext für Kinder“ ist in der Region zum Begriff für ehrenamtliche Kinder- und Familienhilfe geworden. „Wir sind inzwischen ein kleines Kinderhilfswerk, das zahlreiche Projekte wie beispielsweise Tafeln und vieles andere unterhält“, erläutert Paßon. Die Akzeptanz in der Bevölkerung sei hoch. Spenden flössen nicht nur von Privatleuten, Vereinen und Institutionen, sondern auch aus Nachlässen sowie von Sammlungen bei Geburtstagen und anderen Events.
Es war 2007, als der erste Wunschbaum vor Weihnachten in der Geschäftsstelle der NRZ und WAZ am Königlichen Hof stand. „Damals hingen gerade mal 150 Zettel an der Tanne“, erinnert sich der Vereinsvorsitzende. Nur ein Jahr später gründete sich der Verein mit Michael Paßon unter dem Dach der NRZ mit weiteren aktiven Bürgern.
Die Standorte
Moers: Kios West in der City, Kinder- und Jugendbüro im Rathaus, Coiffeur Dedters im Rheinkamper Ring, Markt-Apotheke in Repelen, Sparkasse Filiale Asberg, NRZ/WAZ-Medienhaus, Enni Kundenzentrum Steinstraße, Ristorante Da Mimmo und Gartencenter Schlößer in Schwafheim, „Ihr Brillenmacher“ in Kapellen, Eurotec Loop in Utfort
Kamp-Lintfort: SportPalast op de Hipt
Neukirchen-Vluyn: Sparkasse Neukirchen, Sparkasse Vluyn, Volksbank Neukirchen
Rheinberg: Sparkasse an der Bahnhofstraße, Bartje/Budberger Blümchen, Restaurant und Kneipe Punto
Gerade ertönt Applaus, Applaus! Der Baum ist fertig! Und alle klatschen. Auch das noch: Die Zwerge der Kita singen dem Bürgermeister samt Beigeordnetem Wolfgang Thoenes und Fachbereichsleiter Michael Rüddel als Zugabe ein Ständchen. Geschafft, heißt es dann endlich. Und dann sitzen alle Kita-Flöhe sehr zufrieden beim Frühstück im großen Nebenraum und futtern die leckeren süßen Stütchen, die man ihnen spendiert hat.
So geht‘s: Keiner der 2000 Knirpse soll und werde leer ausgehen, verspricht der Verein. Das Procedere ist mittlerweile gelernt: Standort aufsuchen, Zettel vom Baum nehmen, das Geschenk samt Wunschzettel unverpackt bis allerspätestens 6. Dezember wieder unter den Baum legen.
Weitere Infos über die Wunschbaumaktion
Es herrschen turbulente Zeiten. Darunter leiden die Schwächsten. Für 2000 von ihnen möchte der Verein Klartext für Kinder zusammen mit den Menschen am Niederrhein zu Weihnachten gemeinsam etwas Gutes tun. Ab Donnerstag, 21. November, hängen an 18 Wunschbäumen in Moers, Rheinberg, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn insgesamt 2000 bescheidene kleine Kinderwünsche. Der Verein „Klartext für Kinder – Aktiv gegen Kinderarmut!“ und seine Partner bitten zur mittlerweile 18. Weihnachtswunschbaumaktion.
Klartext sucht Helferinnen und Helfer
Der Verein „Klartext für Kinder“ hat heute rund 300 Mitglieder. Leider, so Michael Paßon, gebe es immer weniger Leute, die mit anpacken könnten. „Nur ein paar Stunden pro Woche reichten schon aus. Denn wir Gründer werden alle nicht jünger.“ Auch angesichts des steigenden Hilfsbedarfs könne der Verein noch gut ein paar Aktive gebrauchen. Und: Beim Verpacken der Wunschbaum-Geschenke sind immer Helfer willkommen. www.klartext-fuer-kinder.de
Einer, der Klartext von Beginn seiner Amtszeit an unterstützt, ist Rheinbergs Bürgermeister Dietmar Heyde. In Rheinberg sollen mindestens 400 Kinder profitieren. Heyde freut sich natürlich über das Engagement von Klartext, vor allem aber schwärmt der Bürgermeister über das immer wiederkehrende Zeichen des Zusammenhalts durch die Weihnachtswunschbaumaktion: „In Kinderaugen liegt die Hoffnung für unsere Zukunft. Jedes Lächeln, das durch die Weihnachtswunschbaumaktion des Vereins „Klartext für Kinder e. V.“ hervorgerufen werden kann und kleine Herzen mit Freude erfüllt, ist ein Lichtstrahl.“
Der Verein und seine Partner in Moers und Umgebung stehen in den Startlöchern
Klartext für Kinder und alle Mitstreiter stehen in den Startlöchern. Die Weihnachtswunschbaumaktion in Moers, Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort und Rheinberg bleibt Höhe- und Ausgangspunkt der vielfältigen Aktivitäten des Vereins. „So hat vor 17 Jahren alles angefangen, so trägt diese Tradition unser Handeln das gesamte Jahr über“, erklärt der 1. Vorsitzende Michael Paßon. „Jedes Jahr bietet neue Herausforderungen und wir haben sehr viel zu erklären.“
Zu Weihnachten etwa, dass leider nicht alle interessierten Organisationen, Händler oder Firmen mitmachen und einen Baum aufstellen können. „Wir sind überwältigt von dem Interesse, der Bereitschaft und den vielen Anfragen, aber die gesamte Logistik muss auch irgendwie gestemmt werden“, sagt Paßon. „Allein, was die Jugendämter in diesen Wochen nebenbei leisten, ist ganz enorm und nötigt uns größten Respekt ab. Ohne diese Kraftakte wäre das alles nicht möglich.“
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In Kamp-Lintfort sind sie ebenfalls sehr erfahren, Routine wird das jedoch nie. Hier ist die Weihnachtswunschbaumaktion eine Herzensangelegenheit: „Wir als Familie op de Hipt sind seit der ersten Wunschbaum-Aktion mit dabei und freuen uns jedes Jahr aufs Neue, mit dem Wunschbaum im Sport Palast Kinderaugen mit der Unterstützung der vielen Wünsche-Erfüller zum Leuchten zu bringen.“ Ähnlich sieht das Giovanni Malaponti. Unterstützung ist eine Selbstverständlichkeit für den Chef der Sparkasse am Niederrhein und die freundlichen Teams in den Filialen: „Die Wunschbaum-Aktion von Klartext für Kinder ist und bleibt uns ein absolutes Herzensanliegen, wir unterstützen sie sehr gerne wieder in vier unserer Geschäftsstellen.“
Die Weihnachtswunschbaumaktion läuft bis zum 6. Dezember
Die Aktion bleibt am Ende eine riesige Gemeinschaftsaktion über vier Städte. „Mit viel Herzblut, großem Einsatz und vielen rührenden Geschichten, die in den nächsten Wochen geschrieben werden“, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. Und weiter: „Ein Werk, das nicht zuletzt ohne die treuen Sponsoren Enni, Sport Palast und NRZ/WAZ kaum möglich wäre. Oder ohne die Inhaber der Standorte, die eine flächendeckende Versorgung überhaupt erst möglich machen. Kreditinstitute wie Sparkasse oder Volksbank, der inhabergeführte Einzelhandel, die Dienstleister.“