Moers. Die Halloween-Fans Miriam und Daniel Dittrich haben auf ihrem Grundstück in Moers ein Horror-Haus gebaut. So gruselig ist der kostenlose Besuch.
Dieser Gang ist nichts für schwache Nerven. Schaukelnde Skelette, sprechende Hexen, zuckende Riesenspinnen und Gruselclowns, die plötzlich ihren Arm ausstrecken und zugreifen: All das erwartet die Besucherinnen und Besucher, die sich in den kommenden Tagen auf das Grundstück der Familie Dittrich wagen. Miriam und Daniel Dittrich wollen die Fontanestraße in Moers-Eick zum Halloween-Hotspot machen. Am Montag, 28., Dienstag, 29., und natürlich am Donnerstag, 31. Oktober – dann sogar mit menschlichen Live-Erschreckern – öffnet die Familie jeweils ab 19 Uhr erstmals ihre eigens erbaute, etwa hundert Meter lange und kostenlose Geisterbahn.
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Wer das Horror-Haus in Moers sucht, kann es praktisch nicht verfehlen: Schon im Vorgarten warten künstliche Skelette menschlicher und tierischer Natur, Grabsteine und illuminierte Kürbisse, die über Lautsprecher eine Gruselgeschichte erzählen, sobald Besucher beim Vorbeilaufen eine Lichtschranke aktivieren. In den vergangenen Jahren war der aufwendig geschmückte Vorgarten bereits eine gut besuchte Anlaufstelle für kostümierte Gruselbegeisterte. „Eigentlich war ganz Eick schon hier“, berichtet Miriam Dittrich lachend. Das häufige Klingeln, das mit der Herausgabe von „Süßem oder Saurem“ verbunden ist, hatte jedoch seinen Preis, wie die 39-Jährige ergänzt: „Wir hatten kaum noch Zeit für unsere Freunde, die wir zur Halloween-Party eingeladen haben.“
Halloween-Haus in Moers: Familie lädt zu kostenlosem Gang durch eigene Geisterbahn
In diesem Jahr beschloss die junge Familie: Die Party fällt aus, stattdessen wird noch mehr dekoriert. Das Resultat ist eine rund 100 Meter lange Geisterbahn. Diese verläuft vom Vorgarten aus quer durch die XXL-Garage der Dittrichs – in der Daniel normalerweise seinem Hobby, der Restauration von Oldtimern, nachgeht – bis in den Garten. Durch die düstere und mit Kunstnebel gefüllte Garage ziehen sich zahlreiche verschachtelte und enge Gänge. Wer selbst einmal durchläuft, trifft alle paar Meter, an jeder Wand und in jeder Höhe auf motorisierte oder batteriebetriebene Erschrecker. Ohne zu viel vorwegzunehmen: Selbst für hartgesottene Gruselfans dürften an der ein oder anderen Stelle Schockmomente lauern.
Vier Wochen hat der Aufbau gedauert, für den Abbau plant das Paar genauso viel Zeit ein. Neben Herzblut und etlichen Arbeitsstunden hat Familie Dittrich auch einen „guten vierstelligen Betrag“ in ihre eigene Geisterbahn investiert. Von einer Familie aus Nettetal, die lange Zeit selbst ein Halloween-Haus mit bis zu 3500 Besuchern im Jahr betrieben hat, konnten die Moerser große Teile der Einrichtung abkaufen. Woher kommt diese Begeisterung für das aus Irland stammende und vor allem in den Vereinigten Staaten beliebte Fest? „Ich liebe es einfach zu dekorieren“, sagt Miriam Dittrich. Sie ist der kreative Kopf hinter dem schaurigen Schmuck. Obwohl sie selbst gar keine Horrorfilme schaut, sprudelt sie vor Ideen für Grusel-Deko und Kostüme. Ihr Mann Daniel konnte in dem Bau der Geisterbahn sein Faible für Technik ausleben. „Wenn die Kinder herkommen und Spaß haben, bedeutet uns das unheimlich viel.“
Geisterbahn in Moers: Paar setzt auf Verantwortungsbewusstsein der Eltern an Halloween
Für ganz kleine Kinder ist die Gruselstrecke indes nicht konzipiert. Darauf weist die Familie explizit hin. Sie empfiehlt, dass Kinder unter zehn Jahren nur in Begleitung eines Erwachsenen ins Innere gehen sollten. Eltern wird geraten, an den drei Öffnungstagen allein eine erste Runde zu drehen, um dann selbst zu entscheiden, ob der Schreckfaktor für ihre Kinder angemessen ist. „Wir setzen auf Verantwortungsbewusstsein, nicht auf Verbote“, betont Daniel Dittrich.
Für die notwendige Sicherheit hat der 44-Jährige, der bei der Moerser Berufsfeuerwehr und im Rettungsdienst tätig ist, natürlich gesorgt: Ein Notausgang ist eingerichtet, außerdem sind die kostümierten Live-Erschrecker für den Notfall per Funk mit dem Paar verbunden. Ein Hinweisschild informiert vor dem Eintritt zudem darüber, dass der Besuch für Schwangere und Menschen mit Epilepsie nicht empfohlen wird. Zudem ist der Gang durch die Geisterbahn auf zwei Personen begrenzt – nicht nur aus Sicherheitsgründen: Je kleiner die Gruppe, desto intensiver das Gruselerlebnis, weiß Daniel Dittrich. Weiterer Vorteil: „Von der Familie aus Nettetal haben wir gehört, dass es sich lohnen kann, Gruppen von Halbstarken zu trennen, damit nichts geklaut oder kaputt gemacht wird.“
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Nachdem es viel Zeit und Geld investiert hat, hofft das Paar natürlich, dass es vielen Leuten mit seiner Arbeit eine Freude machen kann. „Wir lassen uns überraschen, was für ein Andrang entsteht“, sagen die Dittrichs vorfreudig. Ob die neue Halloween-Attraktion in Moers ein einmaliges Event bleibt oder zum Dauerbrenner wird, werde sich anhand der Nachfrage zeigen. An weiteren schauererregenden Ideen auch für die nächsten Jahre mangelt es der halloweenbegeisterten Familie jedenfalls nicht.