Moers. Beim Lebensmitteleinkauf gibt es viele Alternativen zur klassischen Kasse. Welche Technologien in Moers eingesetzt werden – und wie sie ankommen.
Lange Schlangen, gestresste Kassierer, genervte Kundinnen: Bilder wie diese kennen viele Menschen vom Wocheneinkauf im Supermarkt. Seit einigen Jahren treiben Lebensmittelhändler die Automatisierung voran und wollen so die Wartezeiten an der Kasse entzerren. Durch die neuen Technologien befürchten Kritiker auf lange Sicht einen Personalabbau, Befürworter sehen in ihnen eine sinnvolle Entlastung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Märkte. Auch an ihren Standorten in Moers haben Edeka, Rewe und Co. zuletzt nachgerüstet. Wie kommt der Service bei der Kundschaft an?
Weitere aktuelle Nachrichten aus Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn:
- Brücke in Moers fast ein Jahr gesperrt: Warum tut sich nichts?
- Unterwallstraße in Moers: Autofahrer sauer – „Katastrophe“
- Adventskranz selber machen: Floristin verrät Tricks und Trends
- Grüne in Neukirchen-Vluyn: „Sprache muss einfacher werden“
- Und hier bekommen Sie alle News im Überblick.
„Grundsätzlich setzt Edeka Rhein-Ruhr gezielt auf technologische Innovationen, um das Einkaufserlebnis für unsere Kunden immer weiter zu verbessern“, schreibt das in Moers ansässige Unternehmen auf Nachfrage unserer Redaktion. So finden sich bei Edeka Gerdes am Edekaplatz SB-Kassen und digitale Handscanner. Bei Edeka Paschmann in Asberg sind ebenfalls digitale Handscanner im Einsatz und die Kaufleute Sorgi an der Uerdinger Straße bieten die „Scan & Go“-Funktion über die Edeka-App an. Handscanner und App generieren einen QR-Code, der an der Kasse nur noch eingescannt werden muss. „Auf diese Weise entfallen das Anstehen an der Kasse und Ein-/Auspacken der Artikel auf dem Kassenband“, erklärt eine Sprecherin.
SB-Kassen in Moers: Rewe und Edeka ziehen positive Bilanz zur Nutzung durch Kunden
Unter den technischen Neuerungen sei die Selbstbedienungskasse bei Edeka Rhein-Ruhr die am häufigsten genutzte Variante: „Die Nachfrage besteht vor allem in unserer Kundschaft, der wir gern nachkommen. Durch SB-Kassen kann an Randzeiten ein besserer Service gewährleistet und Personal an anderen Stellen im Markt eingesetzt werden.“ In der Regel sei ein Mitarbeiter des Marktes präsent, um Kundinnen und Kunden bei Fragen zum Scannen und Bezahlen zu unterstützen.
Folgt der Redaktion Moers auch auf Social Media:
- Ihr wollt keine Nachrichten mehr verpassen? Folgt der Redaktion Moers bei WhatsApp: Hier kostenlos den Kanal abonnieren.
- Uns gibt es auch bei Instagram. Mit einem Follow bleibt Ihr immer auf dem neuesten Stand.
Auch Rewe zieht eine positive Bilanz zum Einsatz von SB-Kassen. Das Konzept werde von der Kundschaft „sehr gut angenommen“, aufgrund der einfachen Bedienung gebe es keine Schwierigkeiten bei der Anwendung, heißt es aus der Pressestelle des Unternehmens. Zuletzt hatte der Markt an der Uerdinger Straße in Moers seine Selbstscanner-Kassen vorübergehend außer Betrieb genommen. Mit einem Gerücht räumt Rewe auf: „Es ist nicht korrekt, dass die Self-Check-Out-Kassen aufgrund von erhöhtem Diebstahl geschlossen waren. Es zeigt sich auch generell nicht, dass mit der Einführung von Self-Check-Out-Kassen die Diebstahl-Quote in unseren Rewe-Märkten erhöht ist.“ Es habe sich in Moers um eine „temporäre Ausnahme“ gehandelt, betont eine Sprecherin, ohne weitere Gründe zu nennen.
Diebstahl an der SB-Kasse? Polizei im Kreis Wesel sieht keinen Zusammenhang
Einige Studien legen nahe, dass der zunehmende Anteil von SB-Kassen die Fallzahl von Ladendiebstählen erhöhen könnte. Valide Zahlen fehlen bislang aber. Auch die Leiterinnen und Leiter der Regionalkommissariate der Polizei im Kreis Wesel (Moers, Kamp-Lintfort, Dinslaken und Wesel) sehen diesbezüglich keine Auffälligkeiten. Kreisweit ist die Zahl der Ladendiebstähle im vergangenen Jahr gestiegen: 1338 registrierte Delikte im Jahr 2023 stellen den höchsten Wert seit 2016 dar.