Moers. Drei SPD-Mitglieder aus Moers wollen Bürgermeister werden. Jetzt stellten sie sich den Fragen des Ortsvereins Rheinkamp. Wer konnte überzeugen?

  • Bei der Moerser SPD gibt es drei Interessenten für das Amt des Bürgermeisters bei der Kommunalwahl 2025.
  • Mark Rosendahl, Rüdiger Oppers und Sinan Aydin stellten sich jetzt den Fragen der Mitglieder des SPD-Ortsvereins Rheinkamp.
  • Am Ende gab es eine Stimmungsabfrage: Wer von den drei Interessenten konnte am meisten überzeugen?

Gleich drei Bewerber aus den Reihen der Moerser SPD interessieren sich für das Amt des Bürgermeisters bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr. Das Trio präsentierte sich den Genossen des Ortsvereins Rheinkamp am Freitagabend: Mark Rosendahl (35 Jahre im Rat der Stadt und DGB-Geschäftsführer), Sinan Aydin (Ordnungsamtsleiter in Moers und demnächst Dezernent in Tönisvorst) sowie Rüdiger Oppers (seit 1976 in der SPD und zuletzt tätig gewesen bei Evonic Industries).

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Zentrale Frage des Abends: Wen würden die Rheinkamper Sozialdemokraten am liebsten als Bürgermeisterkandidaten 2025 ins Rennen schicken? Dazu gab‘s am Ende des Abends eine Abstimmung als ein erstes Stimmungsbild; in den Ortsvereinen Moers und Kapellen stellen sich die drei Bewerber demnächst noch vor. Wer der Moerser SPD-Bürgermeister-Kandidat werden soll, das entscheiden die Delegierten aller drei Moerser Ortsvereine am 9. Oktober. In die Räume der Awo an der Waldenburger Straße waren am Freitag von 195 Rheinkamper Genossen gut 40 gekommen. Vorsitzende Anja Reutlinger moderierte den Abend.

Mark Rosendahl: „Im Rathaus gebe ich Ziele vor“

Der Rheinkamper Mark Rosendahl (Jahrgang 1963): Er kenne sich nach 35 Jahren im Rat auch in der Stadtverwaltung gut aus, sei in der Stadt gut vernetzt und habe durch die DGB-Tätigkeit viele Kontakte. „In Zeiten der Unsicherheit sind Orientierung und ein politischer Kompass nötig. Das heißt: Was will die Stadt in Zukunft.“ Daran fehle es aber in der Stadt derzeit. Wichtig sei ihm zudem der Wohnungsbau, der demnächst auf den frei werdenden Flächen der Berufskollegs starten solle. Preiswertes Bauen wolle er durch Grundstücksvergabe in Erbpacht ermöglichen. Thema Soziales: „Die jetzige sichtbare Obdachlosigkeit hat es früher nicht gegeben.“ Auch das Thema Ordnung und mehr Sicherheit sei für die Bürger wichtig. Und: „Im Rathaus gebe ich die Ziele vor.“ Die Umsetzung sei Teamarbeit.

Mark Rosendahl möchte in Moers SPD-Kandidat für das Bürgermeisteramt werden.
Mark Rosendahl möchte in Moers SPD-Kandidat für das Bürgermeisteramt werden. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Rüdiger Oppers: Fehlende Sicherheit durch Jugendgangs auf der Homberger Straße

Als „alter Moerser“ stellte sich Rüdiger Oppers vor. Der 63-Jährige ist seit zwei Jahren im Rat aktiv. Schon in den 70-er Jahren habe er bei den Jusos mitgearbeitet. Dass er immer „ohne Verflechtungen“ außerhalb von Moers als Manager gearbeitet habe, sei vielleicht auch ein Vorteil. Moers sei jedoch immer seine Heimat gewesen, wie sein Einsatz u.a. für Musikschule oder Peschkenhaus gezeigt hätten. Auch Oppers monierte: Moers sei derzeit schlecht verwaltet. Zu wenig kümmere man sich um die Bürger, beispielsweise fehle es am sozialen Wohnungsbau. Fördermittel fürs Wohnen von Jung und Alt würden nicht abgerufen. Gezielt sprach Oppers auch die fehlende Sicherheit durch die Jugendgangs auf der Homberger Straße an und forderte mehr Polizei und Ordnungskräfte. Seine fiktive Bilanz nach seinen ersten 100 Tagen: Happy Days are here again, sprich, jemand kümmere sich wieder um die Bürger.

Rüdiger Oppers will für die SPD-Moers als neuer Bürgermeister ins Rathaus.
Rüdiger Oppers will für die SPD-Moers als neuer Bürgermeister ins Rathaus. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Sinan Aydin: Forderung nach einem Gesamtkonzept für Firmenniederlassungen

Sinan Aydin (Mitte 50), gebürtiger Moerser, heute im SPD-Ortsverein Ruhrort-Homberg, Verwaltungsfachmann in Moers von der Pike auf, sprach angesichts der vielfältigen Aufgaben der Kommunen auch über die Finanzen. Abhilfe könnten neue Gewerbegebiete mit mehr Arbeitsplätzen schaffen, um dadurch auch den Zuzug von Familien zu fördern. Aydin forderte zudem ein Gesamtkonzept für Firmenniederlassungen in Moers. Thema Flüchtlinge: „Sie sind teils hoch qualifiziert.“ Die Ortsteile seien nicht zu vernachlässigen, vieles habe sich bereits in Meerbeck getan. Der „Noch-Ordnungsamtschef“ plädierte zudem für die sogenannte Altschuldenlösung, die die Kommunen auf Dauer finanziell von Altzinsen entlasten will. Die Städte seien kaum noch handlungsfähig. Und: Er sieht sich nach 100 Tagen im Amt als Coach, der Taktik und Team umgestellt habe.

Auch Sinan Aydin möchte in Moers für die SPD Bürgermeisterkandidat bei der Kommunalwahl 2025 werden.
Auch Sinan Aydin möchte in Moers für die SPD Bürgermeisterkandidat bei der Kommunalwahl 2025 werden. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Bei der anschließenden Stimmungsabfrage (in geheimer Wahl) errang Mark Rosendahl von den 36 stimmberechtigten Genossen 25 Stimmen, 9 votierten für Sinan Aydin, 2 für Rüdiger Oppers.