Moers. Seit drei Jahren wird an einer Straße in Moers gebaut. Eine Hauptverkehrsader ist eine große Baustelle. Das sorgt für Unmut. Wie es weitergeht.

Der Ärger sitzt tief. Seit drei Jahren ist die Bahnhofstraße, Hauptverkehrsader durch Kapellen, eine einzige Großbaustelle. Sperren, einspurige Streckenführungen im Zickzack über kaputte Fahrbahnen, rote Ampeln, Staus. „Die Arbeiten haben sich durch zahlreiche Ereignisse verzögert“, entschuldigt sich Enni, zuständig für den Ausbau. Thorsten Schröder, Sprecher der Stadtverwaltung: „Das ist auch für uns unbefriedigend.“

Es gibt aber Hoffnung. Enni-Sprecher Herbert Hornung: „Jetzt biegen wir zeitnah im Bereich der Nieper Straße ab auf die Zielgerade.“ Dann allerdings geht die Baggerei an anderer Stelle der Bahnhofstraße weiter. Großbaustelle von der Sparkassen-Filiale bis zur Kreuzung mit Moerser Straße und Bahnhofsstraße – zentral im Ortskern.

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Die Gründe für die Arbeiten? Neue Rohre werden in einigen Metern Tiefe verlegt, alte Regen- und Schmutzwasserkanäle saniert. Zugleich nutzten die Planer die Chance, um das gefährliche Abbiegen von der Nieper Straße auf die viel befahrene Bahnhofstraße zu erleichtern. Statt einer Ampelanlage wurde ein Kreisverkehr gebaut. Dessen Innenkreis ist fertig. Das Unkraut wuchert mehr als einen Meter hoch aus dem halbfertigen Kreisel. Aber erst nach der vollständigen Fertigstellung des Kreisverkehrs, so Enni-Projektingenieurin Diana Schiffer, soll die Ampel endlich verschwinden.

Die Baustelle in Moers-Kapellen. (Foto: wib)
Die Baustelle in Moers-Kapellen. (Foto: wib)

Warum ziehen sich die Bauarbeiten so lange hin? Herbert Hornung: „Es gab ein nicht zu erwartendes Grundwasser-Vorkommen, dazu die Arbeiten in kleinen Abschnitten, um den Verkehr aufrecht zu halten.“ Hinzu kamen „große Personalprobleme bei den ausführenden Dienstleistungs-Unternehmen“. Das konnten die Anwohner beobachten. An manchen Tagen ist nicht ein Arbeiter vor Ort, während sich der gesamte Verkehr durch das Baustellen-Chaos quetschen muss.

Und so geht es weiter: Bis Ende September wird die Bahnhofstraße rund um den neuen Kreisverkehr auf Vordermann gebracht. Zunächst Richtung Krefeld mit sicheren Fuß- und Radwegen, barrierefreien Fußgängerüberwegen und Neuanpflanzungen. Bis Ende Juli wird dann auch die Gegenrichtung neue Fuß- und Radwege und frisches Grün erhalten. Ende September soll abschließend auch die Nieper Straße wieder verkehrstauglich werden.

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Sobald die Arbeiten abgeschlossen sind, zieht der Bautruppe von Enni weiter. Herbert Hornung: „Wir werden dann das Kanal- und Straßennetz zwischen der Moerser Straße und dem Hermann-Thelen-Platz angehen.“ Das wird weitere zwei Jahre dauern, verbunden mit neuem Ärger. Ausgetauscht werden auch hier die Schmutz- und die Regenwasserkanäle, die durch Bergsenkungen stark beschädigt sind. Neu installiert wird dann auch die Ampel. Obendrein wird Enni im Auftrag der Stadt die Neukirchener Straße bis zur Tankstelle und die Bendmannstraße bis zur Post komplett erneuern.

„Das Ergebnis kann sich sehen lassen.“

Diana Schiffer, Enni

Erst 2026, so die Planung, zieht dann der letzte Bagger ab. Diana Schiffer: „Das Ergebnis kann sich sehen lassen.“ Die Bahnhofstraße, so Enni, sei dann zukunftsfähig für nächste Generationen aufgestellt. Ein Jahr später als ursprünglich versprochen gibt es freie Fahrt im Herzen von Kapellen.

Was sich nicht ändert, ist das tägliche, oft bedrohliche, Verkehrschaos auf der viel zu engen, meist dicht beparkten Bendmannstraße im Anschluss an die Bahnhofstraße. Hier bleiben vor allem die Radfahrer in Gefahr.