Herne. Im Regenkamp in Herne sieht man der Sperrung der A43 und der Auffahrt mit Unbehagen entgegen. Die Abkürzung könnte das Wohngebiet lahmlegen.
Der Linienbus quetscht sich zwischen den parkenden Autos hindurch. Der Verkehr stockt kurz im Regenkamp. Es ist eng hier. Viele Wohnhäuser haben keine eigenen Parkplätze. Die Autos stehen auf der Fahrbahn. Bald könnte hier der Verkehr noch deutlich zunehmen. Wenn die A43-Auffahrt Eickel gesperrt wird, führt die kürzeste Umfahrung durch die Anwohnerstraße. Und die Vollsperrung der A43 steht auch noch an.
+++ Alle Hintergründe zur Sperrung der Auffahrt Eickel gibt es hier +++
Sorge um Kindergarten-Kinder im Regenkamp
„Das wird Horror“, sagt eine Anwohnerin. Schon einmal habe man versucht, hier den Verkehr auszubremsen. „Das hat alles nichts gebracht.“ Einige Nebenstraßen sind bereits reine Anliegerstraßen. An die Vorgabe halte sich aber jetzt schon fast niemand. Selbst Einbahnstraßen in einer Bauphase seien ignoriert worden. Die Anwohner, die schon von der Sperrung wissen, rechnen mit Chaos im Viertel hinter dem Möbelhaus Zurbrüggen.
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Eine Nachbarin sorgt sich um den städtischen Kindergarten und die Kinder. Davor werde trotz der Bodenschwellen ohnehin schon viel zu schnell gefahren. „Wenn die es eilig haben und genervt sind, dann rasen die doch erst recht hier durch.“ Anwohnerin Nummer eins dagegen glaubt eher, dass der Regenkamp im Dauerstau endet, weil es sich an der Zufahrt zur Bochumer Straße stauen werde. Anwohnerin zwei gibt zu bedenken: „Die Auffahrt ist ja auch nachts gesperrt.“ Wegen der „Einbrecher“ wollen die Frauen ihren Namen nicht sagen.
Wer muss den Regenkamp überhaupt als Abkürzung nutzen?
Den Mann mit der Zigarette auf dem Balkon lässt die Sperrung bislang kalt. Das werde wohl nicht so schlimm werden. Eine Besuchergruppe der evangelischen Kirchengemeinde sorgt sich jetzt schon eher um die Parkplätze. Wer von außen kommt, nimmt eine andere Perspektive ein.
Eigentlich müsste man sich hier im Regenkamp gar nicht so viele Gedanken machen um die Sperrung der Abfahrt. Die offizielle Umleitung führt über die Holsterhauser Straße und den Westring zur Bochumer Straße. Viele glauben aber nicht, dass jeder den Bogen ausfährt. Direkt rechts hinter Zurbrüggen und dann immer geradeaus bis zur Bochumer Straße. So einfach ist es.
Offen ist, für wie viele Autofahrerinnen und Autofahrer der Regenkamp überhaupt als Abkürzung attraktiv ist. Wer aus der Innenstadt kommt, kann direkt auf den Westring einbiegen. Aus Wanne-Eickel kommend, wäre die Südstraße die erste Wahl als Abkürzung. Dort leben auch weniger Menschen.