Herne. Im Herner Schwimmbad Lago haben Unbekannte nachts eine Party gefeiert. Dann verschwanden sie. Nun gibt es einen Verdächtigen - dank DNA.

Nachts allein im Schwimmbad: Zwei Männer haben in der Herner Therme Lago eine nächtliche Party gefeiert. Sie drangen ins Gebäude ein, schwammen in den Becken und bedienten sich zwischendurch im Bistro. Nun führt eine DNA-Spur zu einem Mann, der zuletzt in Bochum gewohnt hat. Der 29-Jährige sei aber „untergetaucht“.

Vor einem halben Jahr hatte die Polizei den Fall öffentlich gemacht - mit gut einjähriger Verspätung. Wie die Polizei im Juni 2024 berichtete, drangen die beiden Verdächtigen am 18. Juli 2023 außerhalb der Öffnungszeiten in die Therme Lago Am Ruhmbach im Herner Ortsteil Sodingen ein. In der dortigen Gastronomie aßen und tranken sie diverse Speisen und Getränke. Lothar Przybyl, Chef der Herner Bädergesellschaft, sprach gegenüber der WAZ von einer „Party“, die das dreiste Duo gefeiert habe. Reingekommen seien die Täter durch den Aufbruch einer Tür, anschließend hätten sie es sich bei „freiem Eintritt“ gut gehen lassen: Sie hätten ungestört in den Becken geschwommen, zwischendurch hätten sie sich ausgiebig in der Gastronomie gestärkt. Auch gewütet hätten sie - und dabei unter anderem Spiegel zertrümmert.

Was die Männer nicht wussten: Sie wurden bei ihrem Treiben von einer Kamera aufgenommen. Ein Foto zeigte einen der Männer, der ein Eis isst. Die Polizei, die die Bilder im Juni veröffentlichte, fragte: Wer kennt diese Männer? Die Bilder aus der Überwachungskamera, sagt Staatsanwalt Gabriel Klus auf Anfrage dieser Zeitung, hätten die Ermittler aber nicht auf die Spur der Täter gebracht. Die Fotos sind mittlerweile auch nicht mehr öffentlich abrufbar. Vielmehr sei es DNA - nach dem Einbruch im Lago auf einer Getränkedose gesichert - die nun zu einem Verdächtigen führe.

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Der Aufenthaltsort des Mannes, der zuletzt in Bochum gewohnt habe, sei aber unbekannt. Der 29-Jährige sei verschwunden. „Es wird nach ihm gefahndet“, sagt Staatsanwalt Klus. Nicht auszuschließen ist, dass sich der Verdächtige nach Zentralasien abgesetzt hat: Er stamme ursprünglich aus Kirgisistan.